Der Bitkom hat dazu aufgefordert, die Risiken von Online-Durchsuchungen sachlich zu diskutieren. „Zuerst müssen wir klären, ob der Nutzen überwiegt, ehe das Innenministerium die Technik dazu entwickeln lässt“, sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Heute beraten die Innenminister von Bund und Ländern über das Thema.
Der Bitkom gibt zu bedenken, dass bei einer Online-Durchsuchung in hohem Maße Daten Unschuldiger betroffen sein könnten. „Das gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen“, so Rohleder. Der aktuelle Gesetzesentwurf lässt digitale Razzien nicht nur auf PCs möglicher Terroristen zu. Ein direkter Zugriff auf Server von E-Mail-Anbietern wäre ebenfalls denkbar.
Eine digitale Hintertür für die Polizei könne prinzipiell auch missbraucht werden, gibt der Bitkom-Hauptgeschäftsführer zu bedenken. Zudem dürften Anbieter von Virenscannern und anderer PC-Programme nicht gezwungen werden, eine Polizei-Schnittstelle einzubauen. „Das international hohe Renommee deutscher Anbieter von Sicherheitssoftware wäre in Gefahr.“
Eine Online-Durchsuchung würde laut Bitkom weit umfangreicher in sensible Firmendaten und die private Lebensführung eingreifen als die Telefonüberwachung. Ein Gesetzesentwurf müsse hier besonders hohe Hürden setzen, so Rohleder. Das sei aber bisher nicht erkennbar.
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2 Kommentare zu Bitkom: Online-Razzien sind risikobehaftet
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Passwörter
Wie siehts eigentlich mit den Passwörtern für z.B das Online-Banking aus? Wenn Keylogger eingesetzt werden um verschlüsselte Mails zu lesen, dann werden auch andere Passwörter mitgelesen. Brauchen wir dann überhaupt Kennwörter? Dann können wir doch gleich alles offenlegen. Gehalt, Nebeneinkünfte, Liebschaften, Fotos von der Liebsten, Briefe, Vorlieben in der Partnerschaft…
Richtig !
Herr Schaeuble ist halt neugierig und wer dachte, dass die Stasi 1990 abgewickelt wurde …….