USA planen Verschärfung der Internetkontrolle

Bisherige Überwachung von Internet und Telefonie war "nicht mehr als ein Spaziergang im Park"

Die USA haben mit der Ausarbeitung eines Plans begonnen, der die Ausweitung der Internetkontrolle vorsieht. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Interview des US-Geheimdienstkoordinators Mike McConnell im Magazin „The New Yorker“ hervor. Demnach beabsichtigt man künftig, sämtliche E-Mails, Dateiübertragungen und Suchanfragen einer genauen Kontrolle zu unterziehen.

Von besonderem Interesse seien große Datenbanken wie die von Google, wo Nutzungsdaten 18 Monate lang gespeichert bleiben, sagte McConnell der Zeitschrift. Sie könnten sich als sehr nützliche Informationsquellen für „Cyber-Untersuchungen“ erweisen. Die Sicherheitsbehörden seien aber auch daran interessiert, die über andere Internetdienste ausgetauschten Inhalte mitzulesen und zu verfolgen. Grundzüge einer entsprechenden Richtlinie zur Gewährleistung der „Cyber-Security“ seien bereits in Planung.

Im Vergleich zu den aktuellen Plänen seien bisherige Debatten über sicherheitspolitische Themen wie der Massenüberwachung von Telefon- und Internet-Verkehr nicht mehr als ein „Spaziergang im Park“ gewesen, erklärte McConnell in dem Interview. Der zur Zeit angestrebte Cyber-Sicherheitsplan werde bestimmt nicht ohne deutlichen Widerstand von öffentlicher Seite durchgesetzt werden können. Gleichzeitig betonte der frühere Admiral aber auch, dass in seinem Umfeld die Meinung vorherrsche, dass ein Gewinn an Sicherheit nur durch eine weitere Aufgabe des Schutzes der Privatsphäre zu erzielen sei.

Schon Mitte Dezember waren Einzelheiten des bereits bestehenden Lauschprogramms der US-Regierung und der National Security Agency (NSA) bekannt geworden. Demnach hat der US-Geheimdienst bereits mehrmals den Zugang zu kompletten Schaltstellen in Ortsnetzen sowie Kopien des Verkehrs ganzer Netzwerkzentren einzelner Städte eingefordert. Gescheitert sind die Vorhaben nur am Widerstand einiger Telekommunikationsanbieter.

Themenseiten: Big Data, Datenschutz, Telekommunikation

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3 Kommentare zu USA planen Verschärfung der Internetkontrolle

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  • Am 18. Januar 2008 um 21:25 von niemand
  • Am 18. Januar 2008 um 15:59 von ich du er sie es

    vertrauen gut – kontrolle besser
    die problematik liegt doch in wirklichkeit auf einer ganz anderen ebene
    wie erzieht man den einzelnen menschen egal welcher herkunft, religion etc… zu einem individium welches als ziel: eine globale freiheitskultur die sich ihrer gegensätze erfreut und sie nicht auf einer gewalttätigen ebene auslebt sondern sie als chance betrachtet eine fruchtbare vielfalt gemeinsam zu akzeptieren und weiterzuentwickeln – alles andere ist rechtsradikal das jeden einzelnen egal welcher gesinnung, herkunft, politik etc… akummuliert!
    einen ausweg aus dieser einbahnstrasse in der wir uns zur zeit befinden sehe ich einzig in einer stärkung der kompotenz des einzelnen und seines informationsstandes der eine möglichst grosse vielfalt beinhalten sollte – jede gesellschaftliche revolution beginnt bei dir selbst – und zu hoffen ist dass die vorstellung einer totalen kontrolle die ängste des einzelnen soweit schürt dass er seine angst überwindet und endlich zu einem mündigen selbstbestimmten wesen sich entpuppt dass einer selbstherrlichen führungsschicht einfach die spülung betätigt und sie dort hinbefördert wo sie sich am wohlsten fühlen…..

  • Am 16. Januar 2008 um 21:20 von tutnixzursache

    orwell
    moin,
    dagegen ist selbst die aktuelle TKÜ-VO ein Witz…

    Problem: in dem Datenwust verstricken sich über kurz oder lang jede Menge Leute ‚wie Du und ich‘ (die Liste der nachweislich unschuldigen Opfer der Rasterfahndung aus den späten 1970er Jahren ist nicht grade kurz, Namensverwechselungen oder -gleichheiten z.B. und die auch mit hohem Aufwand nie konsistenten und korrekten Datenbasen allerorten sorgten und sorgen dafür), aber die wirklichen Ziele dieser orwellschen Überwachung lachen sich jetzt schon darüber (leider nur fast) tot.

    Lösung? zumüllen… in jeder mail mindestens einmal das Wort ‚Bombe‘, ‚Anschlag‘ etc.pp. verwenden, und auch sonst nicht mit solchen Reizworten geizen. Wenn praktisch JEDER in den Rastern hängen bleibt, wird das Ganze wirkungslos und (hoffentlich) final zu den Akten genommen.

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