Der Internet-Pionier und HTML-Erfinder Tim Berners-Lee fordert besseren Schutz der persönlichen Daten von Internetnutzern. Wie er gegenüber der
BBC sagte, müssten Maßnahmen ergriffen werden, die verhindern, dass Unternehmen die Online-Aktivitäten der Anwender nachverfolgen und für ihre Geschäfte missbrauchen. Berners-Lee sieht einen großen Teil der Verantwortung bei den Providern. Er würde seinen Internetanbieter wechseln, falls dieser ein System einführte, das die Surfaktivitäten speichert, um personalisierte Werbung zu schalten, so der Internet-Begründer.
In Großbritannien war zuvor eine Diskussion um Pläne der Internet Service Provider (ISP) entbrannt, wonach die Anbieter den Werbedienst Phorm integrieren wollen, der das Surfverhalten der Nutzer aufzeichnet. „Ich bin der Ansicht, die Konsumentenrechte sind in diesem Fall besonders wichtig und wir wissen noch nichts über die Ergebnisse solcher Systeme“, so Berners-Lee.
Für durchschnittliche Internetnutzer sei es in der Regel nicht ersichtlich, wann und wie ihre persönlichen Daten ausspioniert werden. Im ersten Schritt wird zumeist die IP-Adresse bei dem jeweiligen Unternehmen verzeichnet und auf Grundlage dessen weitere private Daten registriert.
Phorm beteuert laut BBC, Sicherheitssysteme anzuwenden, die Nutzer vor potenziellen Phishing-Seiten warnen. Diese Tatsache ändert dennoch nichts daran, dass die privaten Daten zu Werbezwecken genutzt werden. Die ISPs ihrerseits wollen zudem unterschiedlich mit dem Tracking-System umgehen. Bei einigen soll Phorm nur nach Zustimmung des Nutzers zum Einsatz kommen, andere wiederum überlegen nur eine Abmelde-Funktion, wonach zunächst jeder Kunde von dem System erfasst würde.
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