Skype weist Verantwortung für Chat-Zensur in China zurück

Präsident kritisiert Vorgehensweise seines chinesischen Partners

Skype hat jede Verantwortung für die erfolgte Zensur von Chat-Nachrichten in China zurückgewiesen. In einem Blogeintrag erklärte Josh Silverman, Präsident von Skype, ihm sei nicht bekannt gewesen, dass Skypes chinesischer Partner Tom Textnachrichten aufzeichne und speichere, die bestimmte regierungskritische Schlüsselwörter enthielten.

Die Absprache mit Tom habe sich nur darauf bezogen, so Silverman, dass die Regierung Chat-Nachrichten überwache, so wie es mit jeglicher Internetkommunikation in China der Fall sei. Laut Silverman hat Skype 2006 seine Nutzer über einen von Tom eingesetzten Textfilter informiert, der bestimmte Wörter unterdrückt. Skype sei aber nicht davon ausgegangen, dass Tom vollständige Nachrichten, die ein Schlüsselwort enthielten, auf einen Server lade und dort speichere.

Anfang letzter Woche hatten Sicherheitsforscher des Citizen Lab der Universität Toronto einen Bericht veröffentlicht, wonach Skype in China Textnachrichten anhand von Schlüsselwörtern zensiert und aufzeichnet. Die Forscher hatten auch festgestellt, dass die Logs der mitgeschnittenen Kommunikation auf öffentlichen Servern frei im Internet verfügbar waren.

Nach Auskunft von Skype sind die protokollierten Textnachrichten inzwischen nicht mehr abrufbar. „Wir werden mit unserem Partner auch das Problem der Speicherung bestimmter Nachrichten besprechen“, so Silverman. Internettelefonate über Skypes Software seien nicht betroffen gewesen. „Die Kommunikation von Skype zu Skype ist und war immer sicher und geheim.“

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