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ACDSee 4.0

Eine ungeordnete Fotosammlung kann einen Nachwuchsfotografen schneller lähmen als eine schlechte Beleuchtung. Werden Sie von einer Flut digitaler Fotos überhäuft? ACDSee 4.0 ist ein Tool zur Verwaltung digitaler Fotos, das es Ihnen ermöglicht, Ihre besten Aufnahmen zu betrachten, zu organisieren, zu drucken und über Bildergalerien im Internet weiterzugeben. Damit sind Sie in der Lage, Ihre Sammlung blitzschnell in Ordnung zu bekommen. Für Enthusiasten der digitalen Fotografie, die nicht planen, auf Windows XP umzusteigen, ist ACDSee ein sehr preisgünstiges Angebot. Rüsten Sie jedoch auf XP um, brauchen Sie die US $ 49,95 für dieses Programm nicht auszugeben: Die meisten ACDSee-Funktionen sind bereits in Microsofts neuem Betriebssystem integriert. Wie auch PhotoPrint bietet ACDSee umfangreiche Tools zur Weitergabe von Fotos über das Internet (Photo Sharing), seine wahre Stärke ist jedoch die Organisation und Verwaltung umfangreicher Sammlungen.

Eine klare Benutzeroberfläche

Obwohl ACDSee 4.0 hervorragend zur Verwaltung großer Bildmengen geeignet ist, ist es doch nicht nur für Fotografen gedacht. Das Programm erlaubt die Betrachtung, Organisation und Weitergabe von Dateien in mehr als 50 Multimedia-Formaten wie JPEG, GIF, TIFF, MP3, WAV, ZIP und MPEG. Die Version 4.0 baut auf ACDSee Classic auf, dem ursprünglichen Bildbetrachter von ACD. Die neueste Version wartet mit einer brandneuen Benutzeroberfläche, Internet-Sharing-Möglichkeiten und Unterstützung für multimediale Dateitypen auf. Eine kleine Warnung: Wir fanden die Oberfläche ein wenig überladen, mit zu vielen Icons, Karteireitern und Menüoptionen.

ACDSee’s Programmoberfläche ist in drei Bereiche unterteilt: Oben links stellt ein Browser im Stil des Windows Explorer den Inhalt und die Verzeichnisse eines Festplattenlaufwerks oder einer Diskette dar. Die Auswahl eines Ordners bringt nur die in ihm gespeicherten Bilder als Miniaturen (Thumbnails) in den rechten Bereich des Programmfensters. Ein einfacher Mausklick auf ein Thumbnail zeigt eine größere Vorschau im Fensterbereich unten links, ein Doppelklick öffnet das Bild in ganzer Größe in einem separaten Fenster. Diese Organisation der Miniaturen ist der Schlüssel für ACDSee’s Anziehungskraft. Greift man das erste Mal auf einen Ordner zu, erstellt ACDSee sehr schnell diese Thumbnails und speichert sie in einer Datenbank ab, so dass diese schon bereit stehen, wenn man das nächste Mal auf dieses Verzeichnis zugreift. Thumbnails können nach ihren Eigenschaften wie Größe oder Dateityp sortiert werden und in Größe und Aussehen an die Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden. Die Miniaturansicht ist so überzeugend, dass Microsoft sie in sein Betriebssystem Windows XP integriert hat. Dadurch kann man Fotos direkt im Windows Explorer betrachten, ohne extra eine weitere Anwendung öffnen zu müssen.

Befinden sich die Bilder erst einmal in der Miniaturansicht, ist es sehr leicht, sie zu verwalten. Um sie beispielsweise abzulegen, muss man sie nur auf den gewünschten, in der linken Spalte angezeigten Ordner ziehen. Auch die Erstellung virtueller Alben zur Verwaltung der Fotos wird dem Anwender leicht gemacht. Klicken Sie auf „Neues Album“ in der Verzeichnisansicht, um eine Albumdatei im ACDSee-eigenen Format AIS zu erstellen, und ziehen Sie die Thumbnails dorthin, um sie in diese Datei zu kopieren. Alternativ lässt sich zum schnellen Sortieren und Löschen nicht benötigter Bilder auch die Miniaturansicht verwenden. Zur Auswahl von Bildern für die Verwendung im Internet klicken Sie den „Share“-Knopf und dann auf den Knopf „HTML“ in der erscheinenden Symbolleiste. ACDSee erstellt daraufhin eine einfache HTML-Datei mit einer kleinen Version jedes ausgewählten Fotos, die einen Link auf das Originalbild in voller Größe enthält. Diese HTML-Datei können Sie manuell auf Ihre eigene Webseite laden. Alternativ können Sie die Fotos mit Hilfe des separaten SendPix-Werkzeugs automatisch ins Internet übertragen und dort kostenlos speichern. Wählen Sie dafür einfach bis zu 50 Fotos aus, klicken Sie auf „Share“ in der Symbolleiste und wählen Sie dann SendPix. Ihre Bilddateien werden dann automatisch ins Internet übertragen und stehen auf SendPix’s Webseite zum Anschauen und Herunterladen bereit. Sobald Bilder hochgeladen werden, versendet ACDSee E-Mails an Freunde und Familienmitglieder, um diese über die neue Internetadresse zu benachrichtigen.

Nichts für Anfänger

Sehr praktisch ist ACDSee’s Möglichkeit, mehrere Bilder gleichzeitig zu verarbeiten (Stapelverarbeitung), zum Beispiel zum gleichzeitigen Formatieren, Konvertieren und Verändern der Größe mehrerer Bilder, auch wenn wir uns diese Funktionen etwas automatischer und weniger kompliziert gewünscht hätten. Um beispielsweise mehrere Fotos gleichzeitig vom JPEG- ins GIF-Format zu konvertieren, wählen Sie eine Gruppe von Dateien aus, klicken auf den Konvertieren-Knopf und wählen das gewünschte Format aus. Eine ähnliche Vorgehensweise wird angewandt, um die Bildauflösung einer Gruppe von Dateien zu verändern, um die Dateien umzubenennen, Seriennummern zuzufügen oder einfach einen Teil des Dateinamens zu verändern. Leider gibt es keine Möglichkeit, all diese Funktionen in einem einzigen Script zu kombinieren oder die Einstellungen der Stapelverarbeitung für eine spätere Verwendung abzuspeichern. Ja, es gibt noch nicht einmal einen Assistenten, der den Anwender durch diese Vorgänge der Stapelverarbeitung führen könnte. Obgleich die Activities-Funktion auf assistentenähnlicher Funktionalität aufbaut und die Funktionen des Programms in verschiedene Kategorien wie Sammeln, Verwalten oder Bearbeiten unterteilt, führt sie den Anwender nicht schrittweise durch jeden Vorgang wie ein echter Assistent. Für Kenner der Bildbearbeitung und der digitalen Fotografie mag dies kein Problem darstellen. Für blutige Anfänger jedoch könnte der Anfang eine schwierige Zeit werden.

Holen Sie mehr aus Ihren Fotos heraus

ACDSee beinhaltet FotoCanvas Lite, ein einfaches Fotobearbeitungsprogramm, dass das Zuschneiden der Bilder, die Entfernung roter Augen, die Einstellung von Farbton, Helligkeit und Kontrast und die Anwendung einfacher Filter (z.B. Scharfzeichnen und Fleckenentfernung) ermöglicht. Ihm fehlen jedoch Zeichenwerkzeuge, Masken und andere Fähigkeiten einer professionellen Fotobearbeitungs-Software. (Suchen Sie diese Funktionen, probieren Sie ein preisgünstiges Fotobearbeitungsprogramm der Mittelklasse wie Paint Shop Pro 7.0 oder PhotoImpact 7.0). ACDSee enthält auch eine praktische Funktion zur Aufnahme des Bildschirminhalts (Screen Capture). Klicken Sie im Systemfeld mit der rechten Maustaste auf das ACDSee-Icon, wählen Sie Neue Bildschirmaufnahme (Screen Capture), wählen Sie die Art der Aufnahme aus (Fenster, ganzer Bildschirm oder ausgewählter Bereich) und drücken Sie eine Tastenkombination, um die Aufnahme zu starten.

ACDSee kann aus dem Internet heruntergeladen und kostenlos für 30 Tage ausprobiert werden. Nach diesem Zeitraum kostet das Programm US$ 49,95. (ACD berechnet für die CD-Version US$ 64,95, zuzüglich Versandkosten). Nach Zahlung der Registrierungsgebühr erhält der Anwender Zugang zum Produktsupport via Telefon, Montags bis Freitags von 6 bis 18 Uhr, sowie zum Online-Support über E-Mail.

Obgleich wir glauben, dass ACDSee alles hat, was man braucht, um eine umfangreiche Fotosammlung zu verwalten, ist man mit einer Investition in PhotoImpact besser beraten, wenn man eine vollständige Zusammenstellung an Werkzeugen zur Fotobearbeitung sucht. Auf der anderen Seite sollte der Anwender, der nach einem Weg sucht, eine große Fotosammlung zu katalogisieren und zu organisieren, der aber nicht häufig Fotos bearbeiten muss und der nicht plant, auf Windows XP umzusteigen, ACDSee in der kostenlosen Probezeit eine Chance geben. Vielleicht gefällt Ihnen ja, was Sie zu sehen kriegen.

ZDNet.de Redaktion

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