Der S900 bietet mehr als nur ein optisch ansprechendes Design. Mit seinem hohen Preis ist der S900 aber vielleicht nur etwas für die ernsthaften Liebhaber, die sich den Luxus eines speziellen Fotodruckers erlauben können.

Die Einrichtung des 459 Euro teuren S900 ist denkbar einfach. Das illustrierte „Start Here“-Faltblatt zeigt dem Anwender, wie er den Drucker an den USB-Port seines Mac oder PCs anschließen kann, und wie die Tintenpatronen und Treiber zu installieren sind. Allerdings sollte man sicher stellen, dass man ein USB-Kabel zur Hand hat, denn der Drucker wird ohne dieses ausgeliefert. Da der S900 über keinen Parallelport verfügt, haben die Besitzer älterer Computer hier schlechte Karten. Der S900 ist kompatibel mit Windows 95, 98, Me, NT 4.0, 2000 und XP, außerdem auch mit Mac-Betriebssystemen von OS 8.6 bis 9.x. (Treiber für OS X stehen auf der Webseite von Canon zum Download bereit.)

Das cool aussehende, silber- und rauchfarbene Plastikgehäuse des S900 beherbergt einen gut konstruierten Drucker, der aber etwas größer ist als ein durchschnittlicher Tintenstrahler. Sind alle Papierablagen voll ausgezogen, misst er in der Breite 44,2 cm, in der Tiefe 53,34 cm und 30,48 cm in der Höhe. Die obere Papierzuführung hält bis zu 100 Blatt einfaches Papier und auch einiges an Umschlägen, Folien, Fotopapier, Bannerpapier und T-Shirt-Transfers. Die Papierausgabe ist unten an der Vorderseite des Druckers angebracht. Öffnet man die Abdeckung an der Oberseite des Druckers, erblickt man sechs einfach zu installierende und zu entfernende Tintenpatronen: drei für Farbe, eine für Schwarz, eine für Foto-Cyan und eine für Foto-Magenta.

Neben den Treibern enthält die mitgelieferte CD-ROM die Software ZoomBrwoser EX für die Verwaltung gespeicherter Fotos und PhotoStitch, ein Programm mit dem man verschiedene Bilder zusammenfügen kann, um Panoramas und Poster zu kreieren. Die CD enthält auch das umfangreiche Handbuch, welches den Anwender durch den Druckprozess und die Routinewartung (wie das Reinigen der Druckköpfe) führt und eine einfache Fehlersuche bietet. Der Drucker wird außerdem mit einem Quick-Start-Guide in Druckform ausgeliefert, der alle bereits auf dem Setup-Faltblatt und im CD-Handbuch dargestellten Schritte abdeckt, allerdings ohne in die Tiefe zu gehen.

Die Treiber des S900 sind technisch ausgereift und doch einfach zu bedienen. Neben den üblichen Einstellungen für Papiertyp und Druckqualität bietet der Treiber auch automatische und manuelle Farbanpassungen, Voreinstellungen für Foto- und Illustrationseffekte und sogar die Möglichkeit zur Erstellung von Bannern. Verwendet man Canons Fotopapiere Photo Paper Pro oder Glossy Photo, kann man auch Fotos ohne weißen Rahmen ausdrucken.

Schnell wo es drauf ankommt

Die Geschwindigkeitstests in unseren Labors zeigten die Stärken des Canon S900 als Fotodrucker auf. Die Geschwindigkeiten des S900 beim Fotodruck waren mit einem Durchschnitt von 1,7 Minuten für ein Foto von 20×25 cm die besten Zeiten, die wir bisher gemessen haben. Auch beim Druck von Farbgrafiken befindet sich der Canon S900 unter den schnellsten von uns bisher getesteten Tintenstrahlern; seine 1,5 Seiten pro Minute (ppm) scheinen zwar auf den ersten Blick nicht allzu berauschend, allerdings kommen die meisten Tintenstrahler gerade einmal auf knapp über 1 ppm. Beim Textdruck geht der S900 langsamer vor, mit 3,6 ppm ist er hier nur magerer Durchschnitt. Da er jedoch für den Betrieb als spezieller Fotodrucker geschaffen wurde, ist seine Textdruck-Geschwindigkeit mehr als angemessen für den gelegentlichen Ausdruck von Word-Dokumenten.

Die vom S900 für die Druckqualität erreichten Punkte spiegeln seine Punkte für die Geschwindigkeit wider. An unserem 20×25 cm großen Testfoto leistete der Tintenstrahler ganze Arbeit: er lieferte einen weichen Hintergrund, lebensnahe Hautfarbtöne und lebendige, wirklichkeitsnahe Farben. Auch seine Grafikmuster sahen hervorragend aus. Selbst auf einfachem Papier reproduzierte der Drucker die kleineren Fotoelemente unseres Dokuments ziemlich gut: sie wiesen wenig sichtbare Rasterung auf, und Schattierungen, Farbabstufungen und Strichzeichnungen wurden meisterhaft dargestellt. Seine Grün-, Violett- und Blautöne waren etwas dunkler als in unserem Testausdruck, aber Anwender, deren Augen scharf genug sind, dies zu bemerken, können zum Ausgleich die präzise Farbkalibrierung in den Druckertreibern verwenden.

Auf Canons High Resolution Papier war auch der Textdruck mit scharfen und sauberen Lettern selbst bei winzigen 2- und 3-Punkt Schriftgrößen noch von exzellenter Qualität. Auf einfachem Papier hatte der Textdruck jedoch ein leicht unscharfes und übersättigtes Aussehen, und es waren besonders bei Kursivschriften einige seltsame Punkte und Fransen zu sehen. Für Entwürfe mag diese Qualität ausreichend sein, für wichtige Dokumente empfehlen wir allerdings die Verwendung des High Resolution Papiers oder die Anschaffung eines gesonderten Druckers für den Textdruck.

Neben seiner herausragenden Geschwindigkeit und Druckqualität ist der S900 auch in der Unterhaltung günstig. Verglichen mit den anderen von uns getesteten Tintenstrahlern befanden sich die Druckkosten pro Seite am unteren Ende des Spektrums.

Mit seiner hohen Druckgeschwindigkeit und seinen großartig aussehenden Grafik- und Fotoausdrucken gelang es dem Canon S900, sich von anderen Tintenstrahlern abzuheben. Auch Text druckt er zufriedenstellend und er verfügt über ein sparsames Tintensystem. Muss man allerdings etwas auf den Euro schauen und kann sich keinen speziellen Drucker nur für Fotos leisten, dann ist der Canon S630, der eine fast vergleichbare Druckqualität und schnelleren Textdruck zum halben Preis liefert, eine gute Alternative.

ZDNet.de Redaktion

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