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MGI Cinematic

„Sie nehmen ein Video auf – und wir machen einen Film daraus!“ Solche Behauptungen suggerieren, dass MGI hofft, mit Cinematic Video-Neulinge anzusprechen, die nach einer einfachen Lösung zur Video-Bearbeitung suchen. Das Ergebnis ist ein Anwendungsprogramm mit einer Reihe von automatisierten Features, aber mit nur begrenzter Anziehungskraft für Benutzer mit mehr Erfahrung.

Die erste dieser Automatisierungen ist CineMagic. Dabei handelt es sich um einen Assistenten, der sich ausgewählte Video-Dateien, einen Audio-Track und eine Stilrichtung (eine von fünf möglichen) vornimmt und diese automatisch schneidet, überlagert und bearbeitet, so dass sie der gesamten Audio-Zeit entsprechen. Obwohl bei den Endergebnissen auch der Zufall eine gewisse Rolle spielte, waren wir doch ziemlich beeindruckt – vor allem, weil wir für eine 4minütige Video-Sequenz von Anfang bis Ende (einschließlich der Wiedergabe der Ausgabedatei) nur rund 20 Minuten benötigten. Die manuelle Bearbeitung derselben Sequenz, einschließlich des gesamten Schnittes und aller Übergänge, hätte Stunden in Anspruch genommen.

Weit weniger beeindruckt waren wir hingegen vom StoryBuilder. Mit dessen Hilfe erlangten wir eine gewisse manuelle Kontrolle über den Assistenten, die es uns ermöglichte, anhand von Voreinstellungen wie Urlaub, Kindergeburtstag oder Winter-Wonderland, Zwischensequenzen, Unterbrechungen nach einzelnen Abschnitten, Titel und Abschlussclips in unsere Sequenz einzufügen. Die Hauptsache ist der Sound, wobei die vorgegebenen Stilrichtungen allerdings nur als geschmacklos bezeichnet werden können. Das lässt auch das fertige Video auffallend billig wirken. Wir hatten bei einigen der Musikaufnahmen auch Schwierigkeiten durch Verzerrungen und schlechte Synchronisation.

Wer eine etwas handwerklicher Arbeitsweise bevorzugt, kann die automatisierten Sequenzen nach ihrer Zusammenstellung noch bearbeiten oder an den beanstandeten Stellen das interne Bearbeitungsprogramm starten. Dazu gehört eine einfache Drag-&-Drop-Oberfläche mit einer einzigen Zeitachse und Übergangsslots zwischen den Clips. Es steht eine große Anzahl von Videoeffekten und Übergangsvarianten zur Verfügung, wie Zeitlupe, Verzerrungen und Überblendungen, die man aus dem Verzeichnis auf die Zeitachse ziehen kann. Wie die meisten Bearbeitungsprogramme für Endverbraucher bringt auch dieses Programm ein Interface mit fester Auflösung (XGA) mit, was die Besitzer von großen Bildschirmen irritieren könnte.

Wenn die erforderliche Hardware vorhanden ist, wird auch direkte Video-Erfassung unterstützt. Außerdem können mit Cinematic auch Audio-Tracks direkt von einer CD übernommen werden (dabei ist natürlich das übliche Copyright zu beachten). Der Export kann in Dateien oder zur Archivierung als Video auf Band erfolgen. VideoCD und DVD werden allerdings nicht unterstützt.

Insgesamt ist die Einfachheit beeindruckend, mit der mithilfe von Cinematic Videosequenzen erstellt werden können. Und obwohl das Endergebnis nicht immer jeden Geschmack trifft, kann die manuelle Bearbeitungsweise für all diejenigen attraktiv sein, die vor der Komplexität von Video-Bearbeitungen zurückschrecken.

ZDNet.de Redaktion

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