Auch bei HP war kurze Zeit nicht klar, welches Format denn nun bei wiederbeschreibbaren DVDs genutzt würde. Noch im Mai lieferte man neben Apple als erster Hersteller PCs mit einer OEM-Variante des Pioneer A03 aus. Dabei war man kurz zuvor, auf der CeBIT 2001, der DVD+RW-Allianz beigetreten und hatte dem DVD-R(W)-Standard mehr oder minder den Rücken gekehrt. Es hat aber bis Ende des Jahres gedauert, bis das neue Laufwerk, das jetzt getestete DVD100i, in Stückzahlen lieferbar war.

Die eigens ganz im HP-Stil designte Frontblende sieht auch in „normalen“, Gehäusen ansprechend aus. Eine orange, rot leuchtende Diode zeigt Lese- und Schreibzugriffe an. Aber auch dieses ist ein Ricoh-Laufwerk. Allerdings wird das, anders als beispielsweise bei Ricoh oder Sony, vom Betriebsystem nicht ohne weiteres angezeigt: Das Gerät wird als DVD100i erkannt. Da haben die Ingenieure von HP eine neue, eigene Firmware geschrieben. Wie beim Gerät von Philips hat das Einfluss auf die Kompatibilität. Außer DVD-RAM kann der 100i alle DVD-Medien lesen – von DVD-Video, über DVD-R bis hin zu DVD-RW und selbstverständlich DVD+RW. Bei DVD-RW muss man aber dem Laufwerk leichte Anfahrschwierigkeiten bemängeln, die sich in der mittleren Zugriffszeit (191 ms) widerspiegeln.

Beim Schreiben, egal ob CD oder DVD, bleibt der HP etwas hinter den Geräten von Philips und Freecom zurück. In Sachen Leseperformance macht wiederum keiner der Konkurrenten dem HP was vor: 4,2-fach DVD und 21-fach CD-Lesen ist einfache Spitze. Da ist es eher traurig, dass die mäßige mittlere Zugriffszeit von 171 ms bei DVD, bedingt durch die schlechten Werte beim Lesen von DVD-Video und DVD-RW, diese Werte trüben.

Der kalifornische Konzern hat sich, anders als viele der Konkurrenten, nicht für das beliebte Nero entschlossen. Stattdessen werden Veritas RecordNow (Brennsoftware), Veritas DLA (Packet-Writing Programm) und quasi als Bonus Veritas Backup mitgeliefert. Als Authoring-Tool gehört MyDVD 3.0 dazu und zum Abspielen von DVDs liegt PowerDVD 3.0 bei. Aber auch Nero 5.5 und andere Brennprogramme haben keine Probleme mit dem Fremdling. Nur den Roxio-Produkten muss man wieder etwas auf die Sprünge helfen – dann geht es auch damit.

Hewlett-Packard biete im übrigen als Einziger ein Werkzeug zum Brennen von DVD+RW-Discs mit erhöhtem Kompatibilitäts-Grad. Dabei wird das ID-Bit, das einem DVD-Player die Silberscheibe als DVD+RW-Medium zu erkennen gibt, durch den Wert für „DVD-ROM mit einem Layer“ ersetzt. Viele Player, die bisher durch die geringen Reflexionseigenschaften Probleme beim lesen hatten, können plötzlich die Scheibe ohne Weiteres abspielen!
(Informationen dazu unter: http://www.dvdplusrw.com)

Fazit

Mit sehr guten Werten bei Lesen von DVDs und CDs, einer guten Schreibleistung und dem umfangreichen Softwarepaket ist der HP DVD100i zwar kein Rennpferd, aber eine stabile und ausgeglichene Lösung. Die viele Software und ein DVD+RW-Medium macht den HP DVD+RW-Writer 100i zu einem sehr ausgeglichenem Gesamtpaket, das besonders bei professionellen Anwendern gut ankommen sollte.

ZDNet.de Redaktion

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