Die meisten Hersteller von Multifunktionsgeräten (MFD – Multifunction Device) packen ein Funktionsquartett aus Drucken, Scannen, Kopieren und Faxen in kleine, komfortable Geräte. Der PSC 950 von HP geht noch einen Schritt weiter: Er verfügt über einzigartige Features zur Fotobearbeitung und ist damit die perfekte Lösung für Familien, die eine Digitalkamera besitzen. Leider kann das Flachbett-Fax Benutzer im Heimbüro oder im Geschäft nicht zufrieden stellen, denn das seitenweise Auflegen von Faxen auf den Flachbett-Scanner ist ziemlich frustrierend. Wessen Schwerpunkt aber auf der Multifunktionalität und guten Fotos liegt, für den ist der PSC 950 genau das Richtige.

Schneller Start

Wenn man das illustrierte Setup-Poster verwendet, ist der Start mit dem PSC 950 für 410 Euro einfach. Der PSC 950 unterstützt Microsoft Windows 98, Me, 2000 und XP sowie Macintosh OS 8.6 und höher, Windows 95 und NT aber nicht mehr. Er kann ausschließlich über USB (nicht parallel) und schnurlos angeschlossen werden. Das Gerät ist recht kompakt, 17,8 Zoll (rund 43 cm) breit, 10,7 Zoll (rund 26 cm) hoch und 14,1 Zoll (rund 34 cm) hoch. Wegen seines Flachbett-Scanners auf der Oberseite wird man es kaum auf ein Regal oder einen Schrank stellen, denn dann bräuchte man zum Öffnen der Klappe eine Fußbank. Der Papierschacht auf der Unterseite fasst 100 Blatt Normalpapier und hat eine 4×6 Zoll (ca. 10 x15 cm) große Führung für Fotopapier, was den Fotodruck leicht macht. Die Papierausgabe befindet sich auf dem Zufuhrschacht, was Platz spart. Der Drucker nimmt auch Briefumschläge, Folien, Etiketten, Karten, Aufbügelmuster, Sticker und Banner an.

Neben den üblichen Treibern enthält das Software-Paket auch das PhotoView Center von HP, ein einfaches Programm zur Bearbeitung von Fotos. Darin findet man zwar nicht all den Schnickschnack, den Adobe Photoshop 6.0 mitbringt, aber die Lernkurve wird steil nach oben zeigen. Leider gibt HP auch ReadIris mit dazu, ein eher mittelmäßiges Texterkennungs-Programm.

Fotos leicht gemacht

Der große Unterschied zwischen den meisten anderen Tintenstrahl-Alleskönnern und dem PSC liegt in seinen hervorragenden Features zur Fotobearbeitung. Damit ist er der perfekte Drucker für Familien und Neulinge. Das Drucken von digitalen Fotos ist ein Kinderspiel – dafür sorgen die drei Steckplätze an der Vorderseite des PSC 950: Es gibt jeweils einen für CompactFlash, SmartMedia und Sony Memory Stick. Damit kann man sich vom Herunterladen und Überprüfen der Fotos über einen PC verabschieden. Stattdessen schiebt man die Speicherkarte der Kamera in den passenden Steckplatz ein und drückt auf den Knopf ‚Proof Sheet‘ (Korrekturabzug). Der PSC druckt nun einen Bogen voller Bilder in Briefmarkengröße aus. Man kann auch direkt von der Speicherkarte der Kamera aus bestimmte Bilder ausdrucken oder alle Bilder auf dem PC speichern und sie später bearbeiten.

Mit dem Korrekturabzug stellt einem eine einzigartige Möglichkeit zur Auswahl der Bilder vor dem Druck zur Verfügung. Man füllt einfach nur den ovalen Punkt (wie bei einem Multiple-Choice-Test) unter dem gewünschten Miniausdrucks aus, trägt die Größe und die Papiersorte ein und scannt den Korrekturabzug. Der PSC 950 führt alle Befehle aus, ohne dabei auf den Computer oder die Kamera zugreifen zu müssen. In unseren Tests hat der PSC 950 ein Farbfoto von der Größe einer ganzen Seite mit 1200 dpi in 4,5 Minuten auf das Foto-Glanzpapier Premium Plus von HP ausgedruckt. Das Foto war exzellent, hatte scharfe und klare Kontraste und genau den richtigen Farbabgleich.

Normales Drucken mit Tintenstrahl

Die Benutzung der Druckfunktion ist einfach. Sie funktioniert wie bei jedem anderen Tintenstrahldrucker auch. Mit Hilfe der Treibereinstellungen kann man die Druckqualität und die Papiereinstellungen ändern, die Helligkeit, die Farbsättigung und den Farbton regeln und Poster oder mehrere Seiten auf einem einzelnen Blatt abdrucken. In unseren Labortests war der PSC 950 mit 4,2 Seiten Text pro Minute etwas schneller als das Xerox WorkCentre M940 und einiges schneller im Vergleich zu den anderen Alleskönnern, die wir getestet haben. Bei den Qualitätsprüfungen für Text und Grafik auf Normalpapier und beschichtetem Papier sahen die Ergebnisse jeweils gut aus. Die Lettern waren dunkel und klar, obwohl wir ein paar verirrte Druckpunkte entdecken konnten.

Im Vergleich zum Durchschnitt der anderen Multifunktionsgeräten liegt der Tintenverbrauch des PSC 950 eher im höheren Bereich.

Scannen ohne PC

Wer schon einmal mit einem Flachbett-Scanner gearbeitet hat, dem wird das Kopieren und Scannen mit dem HP PSC 950 vertraut erscheinen. Zum PSC 950 gehört der ‚Director‘ von HP, ein Software-Paket zur Überwachung und Verwaltung des Gerätes vom Bildschirm aus. Außerdem gibt es an der Vorderseite des Gerätes eine ganze Auswahl an Knöpfen zum Scannen, Kopieren und Faxen. Wenn man mit dem Scannen beginnt, erscheint als Erstes auf dem Image Viewer von HP eine Vorabbildung, die man noch vor dem eigentlichen Scannen bearbeiten kann. Das gescannte Bild wird dann an das Photo View Center von HP weitergeleitet. Dort kann man ein Fotoalbum zusammenstellen, das Bild per E-Mail oder Fax verschicken oder ins Web stellen. Man kann auch Veränderungen an den Einstellungen vornehmen und jedes beliebige Software-Programm als Ziel des Scanners festlegen.

Beim Kopieren kann man problemlos zwischen 25% und 400% verkleinern bzw. vergrößern und von einem einzigen Original bis zu 99 Kopien auf einmal ziehen. Die Qualität der Kopien ist ebenfalls gut. Dabei kommen Texte sehr gut heraus und die Grafiken angemessen, so dass man sich den Weg zum nächsten Copy-Shop sparen kann (zumindest bei kleinen Mengen).

Das Faxen mit dem PSC 950 ist allerdings frustrierend. Wenn man nicht direkt aus dem PC faxt, ist das Flachbett-Fax nur für kurze Faxe von einer Seite Länge und zum Empfangen von Faxen geeignet. Kleine Unternehmen und Viel-Faxer sind mit einem alles könnenden Normalpapier-Gerät wie dem HP OfficeJet v40 besser bedient.

Für den PSC 950 gilt die übliche Garantiezeit von einem Jahr. Neben dem Setup-Poster gibt es auch einen gedruckten Reference Guide und einen Support Guide, wo man die technischen Angaben, Informationen zur Garantie und zum Support findet. Wer am PC arbeitet, kann außerdem die praktische und umfassende Benutzeranleitung für den Bildschirm nutzen. Immer noch keine Lösung? Auf der Website von HP finden Sie FAQs, Handbücher, Treiber und eine Knowledge-Base zum Durchsuchen.

ZDNet.de Redaktion

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