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Minolta Dimage 7

Vollgepackt mit Knöpfen, Schaltern und Rädchen verfügt die neue 5,2-Megapixel-Kamera Minolta Dimage 7 über einen großen, 2/3-Zoll-CCD-Sensor und erreicht damit die größtmögliche Bildauflösung aller heute am Markt befindlichen Digicams für den Privatnutzer. Aber wer braucht das? Mit jeder zur Hälfte des Preises der Dimage erhältlichen 3-Megapixel-Kamera kann man Fotos im Format 20 x 25 cm oder noch größer ausdrucken. Noch wichtiger ist die Frage: Ist es wirklich nötig, einen dicken Packen Geldscheine hinzulegen, um noch größere Bilder zu erzeugen, die die meisten Tintenstrahldrucker ohnehin nicht in der nötigen Auflösung drucken können?

Pixel an die Arbeit

Die Antwort ist: Ja. Es ist nötig, wenn man bestimmte Bereiche seiner Bilder vergrößern will, ohne einen beträchtlichen Teil der Bildqualität zu verlieren. Das ist der größte Vorteil dieser gut aussehenden, in Silber und Anthrazit gehaltenen Kamera, deren Zusammenstellung aus Metall und Plastik ihr einen professionellen High-Tech-Look verleiht. Allerdings gibt es einige ärgerliche Eigenarten an der Dimage 7.

Zum einen gab uns die von uns getestete Dimage 7 häufig Warnmeldungen wegen schwacher Batterien, und stellte nach nur ein paar Aufnahmen den Betrieb ein, woraufhin wir das Batteriefach öffnen und an den vier AA-Batterien rütteln mussten, bis der Kontakt wieder ordentlich hergestellt war. Außerdem lief sie heiß: nach einem Dutzend in Folge gemachter Aufnahmen wurde die Grifffläche der Kamera unangenehm warm, so dass man den Daumen nicht mehr einfach auflegen konnte. Aber außer der Tatsache, dass man die Dimage 7 auch als Taschenwärmer verwenden könnte, nahm sie etwas blasse Bilder auf, die man erst durch Minoltas Softwareprogramm Image Viewer laufen lassen musste, um ordentliche Resultate zu erzielen – ein unnötiger und zeitverschwendender Zusatzaufwand. Unser Testlabor fand die Bilder dieser Kamera ausreichend und detailreich, aber denen anderer semi-professioneller Digicams nicht ganz ebenbürtig.

Noch ärgerlicher ist allerdings, dass die Bilder im elektronischen Sucher (ähnlich den Suchern an Camcordern) körnig sind, durch Bildflackern undeutlich werden und detailarm sind, denn er ist kein echter „Durch-die-Linse-Sucher“. Stattdessen versucht er mehr schlecht als recht, den 1,8 Zoll großen LCD-Monitor zu imitieren, der auch allein gut funktioniert. Schließlich waren die in schwachen Lichtverhältnissen aufgenommenen Fotos im Autobelichtungsmodus ständig überbelichtet – so lange, bis wir den Belichtungsausgleich auf Minus Eins einstellten.

Herausforderungen angenommen

Trotz dieser Mängel hat die Dimage 7 viele tolle Ausstattungsmerkmale, darunter die gute Dokumentation und der einfache Betrieb. Die zahlreichen, zunächst etwas einschüchternden Knöpfe und Rädchen machen tatsächlich die meisten Funktionen auf Knopfdruck verfügbar und vermeiden so ein Eintauchen in die Tiefen der Menüs. Die Einstellungen für Blendenvorwahl und Belichtungszeit (Aperture Priority und Shutter Priority) sind einfach durch Klick und Tastendruck auswählbar, genauso wie der Weißabgleich, ISO-Einstellung (bis 800), Bildauflösung und die Kompressionseinstellungen. Selbst der manuelle Fokus lässt sich nur durch Knopfdruck und eine anschließende Drehung an einem Ring am Ende des Objektivs einstellen und ist dabei noch schnell und akkurat. Man bekommt alle diese Funktionen und mit Hilfe eines extra dafür vorgesehenen Knopfes kann man schnell wieder ins Automatik-Programm der Kamera zurückkehren, ohne viel herumsuchen zu müssen.

Der 7fache optische Zoom (mit einer hervorragenden Kleinbild-Äquivalenz von 28 bis 200 mm) wird durch Drehung eines gut fassbaren Rings mit Gummibeschichtung eingestellt. Die Verschlusszeiten sind großzügig bemessen – von vier Sekunden bis 1/2000 Sekunde – und eine Lampeneinstellung erlaubt Belichtungszeiten von bis zu 30 Sekunden für Nachtaufnahmen oder Spezialeffekte. Das Objektiv ist mit einem 49 mm Gewinde ausgestattet, wodurch die Vielseitigkeit der Dimage 7 mit Filtern und Zusatzobjektiven noch vergrößert werden kann. Minoltas f-2,8 Objektiv ist durchaus fähig, scharfe, farbige und große Bilder zu erzeugen – Ausdrucke von 33 x 43 cm waren kein Problem auf einem Epson Stylus Photo 1200.

Da man große 2-MB-Bilder aufnimmt (im Durchschnitt) ist es gut, dass der Speicherkarten-Slot CompactFlash Karten vom Typ I und vom Typ II, sowie IBM Microdrive aufnehmen kann. Man braucht jedoch auf jeden Fall einen größeren Speicher, denn die mitgelieferte 16-MB-Karte ist fürchterlich unangemessen.

Trotz des hohen Preises ist Minolta mit der Dimage 7 in einer guten Ausgangsposition. Für Anwender, die nach einer benutzerfreundlichen Digicam mit reicher Ausstattung und riesiger Bildauflösung suchen, gibt es neben der Dimage 7 nicht viel Auswahl. Legt man jedoch den Schwerpunkt nicht auf das Zählen von Pixeln, ist man mit der Olympus C-3040 Zoom gut beraten, die halb so viel kostet und immer noch qualitativ gute 3-Megapixel-Bilder liefert.

ZDNet.de Redaktion

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