Painter besetzt eine einzigartige Nische der Grafikkunst: Seine Werkzeugsammlung, die Ölfarbenpinsel, Aquarellfarben, Kreide und Mosaike enthält, ist dafür geschaffen, praktisch fühlbare realistische Bilder zu erzeugen und ganz andere Ergebnisse als konventionelle Bildbearbeitungsprogramme zu ermöglichen. Painter 7.0, die erste größere Veröffentlichung dieses Programms seit Aufkauf der Software durch Corel, sollte seine Stammkundschaft mehr als zufrieden stellen und zusätzliche neue Nutzer anwerben. Mit der Überarbeitung einiger grundlegender Technologien bietet der Painter 7.0 sogar noch realistischere Simulationen natürlicher malerischer Medien als sein Vorgänger. Für professionelle Illustratoren, die in der digitalen Welt den Eindruck eines ‚echten‘ Gemäldes erwecken wollen, ist der Painter ein echtes „Muss“.
Die Welt der Wasserfarben
Painter 7.0 poliert ein beliebtes altes Tool auf und verbessert es dramatisch: die Aquarell-Technik. Anstatt Aquarell-Effekte nur mit den Pinseleigenschaften zu simulieren, führt Painter 7.0 eine Ebene mit feuchtem Malgrund ein, welche die Physik von in Wasser schwebenden Pigmenten simuliert. Anstelle mit Aquarell-Pinseln auf der Leinwand-Ebene zu malen, kann man nun eine aus mehreren Ebenen bestehende Komposition erzeugen, in der feuchte und trockene Medientypen übereinander gelegt werden können. Die feuchte Ebene weist außerdem Eigenschaften wie Feuchtigkeit, Anstieg und Trocknungsrate auf, die eine erstaunliche Kontrolle darüber verleihen, wie die Pinselstriche sich auf dem Malgrund ausbreiten, wie sie miteinander interagieren und wie sie auf die Papierstruktur reagieren. Die Liebe zum Detail ist wirklich erstaunlich: Die Wind-Option beispielsweise lässt den Anwender die Richtung des Tropfenflusses kontrollieren. Großartig!
Erschöpfte Systemressourcen und eine flache Lernkurve
Wie schon frühere Versionen, so nimmt auch die Version 7.0 einen großen Teil der Systemressource in Beschlag – insbesondere, wenn man komplexe Pinsel verwendet. Die neue Aquarell-Technologie macht da keine Ausnahme: Beim Testen eines extrem großen Pinsels ging uns auf einem PC mit 400 MHz-Prozessor und 128 MB RAM tatsächlich der Speicherplatz aus. Die Aquarell-Effekte bringen außerdem eine gewisse Lernkurve mit sich: Langjährige Anwender werden ihre Maltechniken und ihre Standardpinsel verändern müssen, um sich an die ausgefeilteren Kontrollmöglichkeiten zu gewöhnen, welche die alten Pinseleigenschaften ersetzten. Das vielfältig einsetzbare Attribut Wet Fringe, das in früheren Versionen des Programms sehr beliebt war, existiert beim Painter 7.0 nicht mehr.
Diese Version führt eine weitere neue Technologie ein, Liquid Ink, die ebenso wie die Aquarell-Funktionen auf einer speziellen Mediumebene aufbaut, welche die beeinflussbare Dickflüssigkeit der Tinte imitiert. Man hat verschiedene Einstellmöglichkeiten – Richtung und Dicke der Tinte – zur Verfügung, um das Aussehen einer traditionellen Tuschezeichnung, glasierter Pigmente oder die Erscheinung dauerhaft gefärbter Batikstoffe zu simulieren.
Subtile Liebe zum Detail
Hinter den Kulissen findet man verschiedene subtile, aber entscheidende technologische Verbesserungen, die in letzter Konsequenz für ein realistischeres Kunsterlebnis sorgen. Die Bilder haben beispielsweise eine strukturellere Erscheinung, denn alle Werkzeuge des Painters nehmen nun viel mehr Rücksicht auf die Textur des Papiers. Bei der Arbeit mit trockenen Medien wie Kreide oder Bleistift kann man tatsächlich Richtungsvarianten in der Papierstruktur erkennen. Und mit den neuen Tupferarten (Rendered oder Computed Dabs genannt) werden die Pinselstriche sanfter und es wird weniger wahrscheinlich, dass sie in einzelne Punkte aufbrechen – egal, wie schnell man malt.
Willkommen, neue Tools!
Painter 7.0 bringt auch einige längst überfällige Tools und Funktionen. Zum Beispiel wird der alte Zoom mit seinen festgesetzten Vergrößerungsstufen durch eine stufenlos variable Vergrößerung ersetzt, mit der man ein Bild feiner und genauer vergrößern kann. Painter erlaubt jetzt auch die Vorschau auf komprimierte GIF- und JPEG-Dateien, bevor die Bilder für das Internet exportiert werden. Dies ist ein echter Vorteil, erspart es dem Anwender doch die umständliche Prozedur, erst eine komprimierte Datei erstellen und diese dann wieder öffnen zu müssen – nur um zu prüfen, ob die Qualität gelitten hat. Die Web-Export-Vorschau des Painters ist jedoch nicht in der Lage, mit echten Webgrafik-Programmen wie Adobe ImageReady oder Macromedia Fireworks zu konkurrieren. Der Vorschau-Dialog gibt zum Beispiel weder Hinweise auf die Größe der Datei nach dem Komprimieren, noch unterstützt das Programm Web-Safe oder Web-Snap-Farbpaletten.
Sehr gut gefallen hat uns der PSD-Exportfilter, der Ebenen und Transparenzen bei in Photoshop und Painter gleichermaßen verwendeten Bildern beibehält. Von einigen kleineren Pannen abgesehen, funktionierte der Filter in unseren Tests gut. Beim Export von Aquarellbildern mit feuchten Ebenen produzierte der Filter beispielsweise Artefakte an den Rändern geglätteter Pinselstriche und unerklärlich große Photoshop-Dateien.
Zusätzlich kann man jetzt (endlich!) den Painter-eigenen RGB-Farbraum in die beim Drucken üblicherweise verwendeten CMYK-Werte exportieren. Bei Druckmedien wie Zeitschriften oder Broschüren führt dies zu viel akkurateren Farb-Reproduktionen.
Problemlose Bearbeitung – Intelligente Oberfläche
Painter 7.0 bringt einige unscheinbare Verbesserungen der Benutzeroberfläche mit sich, welche die Produktivität unverhältnismäßig steigern. Das Programm bringt zum Beispiel ein neues Raster für eine Ein-Punkt-Perspektive zum Einsatz, das die Schaffung kohärenter räumlicher Beziehungen erleichtert. Das Perspektiven-Raster kann verwendet werden, um Gebäude, die in Richtung des Horizonts kleiner werden, in Größe und Verzerrung korrekt darzustellen. Die Anwender können nun auch mit Leichtigkeit Tools untereinander weitergeben. Jede selbsterschaffene Pinselvariante wird als separate XML-Datei gespeichert. Besonders gut gefielen uns die aufpolierten Textfunktionen des Painters. Die Version 7.0 kombiniert das formbasierte Text-Tool und das dynamische Text-Plug-in: Jetzt lässt sich der Text direkt im Dokumentenfenster editieren. Sämtliche Optionen zur Textformatierung befinden sich auf einer einzigen praktischen Palette.
Spaß mit Filtern
Diese Anwendung hat immer schon spektakuläre Spezialeffekte-Filter geboten, und die Version 7.0 wartet mit zwei neuen und nützlichen Filtern zur Oberflächenkontrolle auf. Der Distress-Filter erlaubt die Erzeugung einer Schwarz-Weiß-Kopie eines Bildes und verwendet die aktuelle Struktur oder das Muster des Papiers als Projektionsfläche. Je nach Papierstruktur oder -muster reichen die resultierenden Effekte von einer schraffierten Strichzeichnung bis zu einem Halbton-Bild im Stile Roy Lichtensteins. Mit dem Serigrafie (Siebdruck) -Filter kann man Farben selektiv reduzieren und erhält so flache Formen im Posterstil, die an traditionelle Siebdruck-Techniken erinnern. Als Zugabe wird Painter 7.0 mit drei KPT-Filtern ausgeliefert, die natürliche Muster erzeugen (z.B. Spinnennetze oder Flammen), reflektierende oder lichtbrechende Oberflächen produzieren oder Maskenbereiche säubern.
Ein hoffnungsvoller erster Schritt
Painter 7.0 ist das erste Produkt aus Corels neuer Produktreihe Procreate, die den Painter, KPT und KnockOut umfasst – alles Programme, die die Funktionen von Adobe Photoshop ergänzen oder erweitern sollen. Die Marke Procreate konzentriert sich auf die speziellen Bedürfnisse Macintosh benutzender Berufs-Illustratoren. Painter 7.0 ist tatsächlich eine ausgereifte Anwendung für OS X, die auch die Benutzeroberfläche Aqua unterstützt.
Aus einer Reihe von Gründen, wozu auch der Preis von etwa 510 Euro zählt, ist der Painter nichts für den Gelegenheitsbenutzer. Die Werkzeuge zur freien Gestaltung von Formen verlangen ebenso wie ihre Gegenstücke in der realen Welt nach echten künstlerischen Fähigkeiten und ästhetischem Empfindungsvermögen. Für diejenigen professionellen Illustratoren aber, die ihrer Computerkunst einen handgemachten Anstrich verleihen wollen, gibt es nichts besseres als den Painter.
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