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Minolta Dimage 5

Der 3,34-Megapixel-Kamera von Minolta zielt voll und ganz auf ernsthafte Hobbyfotografen ab. Aber sie hat auch ihre Kehrseiten, wobei vor allem die nur mäßige Lebensdauer der Batterie zu nennen wäre.

Trotz der Ausstattung des Objektivs mit 7fach-Zoom ist das Design der SLR-Kamera Dimage 5 relativ kompakt. Mit ihrem Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung und Plastik bleibt das Gewicht der Kamera einschließlich Batterien und installierter Compact Flash Card angenehm unter 700 Gramm. Bezüglich des Designs missfällt uns vor allem die Anordnung des Batteriefaches auf der linken Seite der Kamera. Da der Großteil des Gewichtes nicht in der rechten Hand ruht, entsteht der Eindruck einer leichten Schlagseite. Viel wichtiger ist aber, dass Minolta ausgezeichnete Lösungen für die Anordnung der Funktionen und Features gefunden hat. Auf sie kann man über die am Gehäuse und am Objektiv-Tubus der Kamera angebrachten Taster und Skalenringe intuitiv und leicht zugreifen. Bei den seltenen Gelegenheiten, zu denen man auf die LCD-Menüs zurückgreifen muss, findet man diese schnell und kann problemlos navigieren.

Filmfotografen werden die Möglichkeit begrüßen, Zoom und Fokus mit der linken Hand manuell bedienen zu können. Dazu benutzt man die Ringe am Objektiv-Tubus und nicht Kippschalter wie bei den meisten digitalen Kameras. Statt eines optischen Suchers hat die Dimage 5 einen elektronischen Bildsucher (EVF – electronic viewfinder). Der Sucher ist um 90 Grad schwenkbar. Wenn der Anzeigemodus auf „Auto“ gestellt ist, überträgt die Kamera das Bild vom 1,8-Zoll-LCD auf den EVF, sowie die Kamera zum Auge geführt wird. Das EVF-Bild war bei Tageslicht- und Innenaufnahmen klar und stabil, wenn wir auch bei unseren Versuchen, bei schlechtem Licht eine Bildkomposition zustande zu bringen, ob der trüben Ansicht manchmal etwas frustriert waren.

Minolta hat die Dimage 5 mit einer ganzen Reihe von Merkmalen für ernsthafte Fotografen ausgestattet. Sie bietet ein breites Spektrum von Verschlusszeiten und Empfindlichkeitseinstellungen und bietet einen 30-Sekunden-Bulb-Mode. Mit der Digital-Effekt-Funktion können Kontrast, Helligkeit und Farbsättigung direkt beeinflusst werden . Außerdem können verschiedene Bildserien hintereinander geschossen werden, ohne zu warten, bis die Kamera die Bilder zwischenzeitlich aufgezeichnet hat. Der Serienaufnahme-Modus kann bis zu acht hochqualitative JPEGs in Folge realisieren, und wenn wir dabei den Dauerfokus aktiviert haben, refokussiert sich die Kamera nach jeder Aufnahme der Serie. Die flexible Fokussierung von Minolta ermöglicht die einfache Auswahl eines Fokussierbereiches für die Aufnahme mit Hilfe eines Fadenkreuzes, das über dem 4-Wege-Regler über das Bild im Sucher gesteuert wird.

Die Lebensdauer der Batterie ist die Achillesferse der Kamera. Wir empfehlen wärmstens die Verwendung von wiederaufladbaren Nickel-Metallhydrid-Akkus in der Dimage 5. Auch mit diesen konnten wir mit unserer Testkamera nur 31 Bilder aufnehmen. Dabei haben wir mit 2.048 x 1.536 die höchste Bildauflösung sowie Blitz und LCD benutzt. Wenn Sie das Problem mit der Betriebsdauer der Batterie unbedingt in den Griff bekommen wollen, benutzen Sie für rund 275 Euro das externe Hochleistungs-Batterie-Pack Kit EBP-10 von Minolta. Die Dimage 5 kann unkomprimierte Bilder sowohl im RAW- als auch im TIFF-Format speichern. Wir haben das erstere bevorzugt, denn es spart Speicherplatz und Energie. Außerdem sind die Aufzeichnungszeiten kürzer. Die Bildintervalle und die Verzögerung beim Verschluss waren minimal. Dennoch erschien uns der Autofokus mitunter ein wenig widerspenstig. Andererseits erfolgt die Bildwiedergabe auf der Dimage 5 beeindruckend schnell. Die Reichweite des hochklappbaren Blitzlichtes ist gut, der Blitz ein wenig heiß. Man kann zwischen zwei Methoden zur Blitzlichtmessung wählen, und zwar dem Vorblitz TTL und der erweiterten Blitzlichtmessung ADI (Advanced Distance Integration) oder externe Blitzgeräte anschließen.

Mit der Dimage 5 kann man Bilder in ganz eigener Farbumgebung erstellen und so eine größere Farbauswahl aufzeichnen. Immer, wenn Sie Ihre Bilder auch ausdrucken wollen, müssen Sie sie zunächst mit der Software Dimage Image Viewer von Minolta bearbeiten und zu sRGB konvertieren, denn das ist der standardmäßige Farbbereich der meisten Drucker, die zur Zeit auf dem Markt sind.

Das Angebot von Minolta ist sinnvoll für ernsthafte Hobbyfotografen, kann aber für Gelegenheitsfotografen leicht zur Plage werden. Dabei fanden wir die Qualität der Bilder sehr gut. Die Farben waren lebendig mit guter Tiefe. Sie tendierten zu warmen Farbtönen, wenn sie einmal von der Sucher-Software verarbeitet waren. Auch die im Makromodus aufgenommenen Bilder waren sauber. In besonders hellen Lichtbereichen stellten wir ein etwas stärkeres Bildrauschen und den Verlust einiger Details fest, was uns nicht so gefiel. Mit den geringfügigen Farbabweichungen hingegen waren wir zufrieden.

Minolta hat eine gut durchdachte Kamera entwickelt, die den SLR-Anhängern, die eine Digitalkamera zu einem vernünftigen Preis suchen, gefallen wird. Im Preisbereich um die 900 Euro gibt es allerdings unter den 3-Megapixel-Kameras eine starke Konkurrenz. Bevor Sie sich entscheiden, ob Sie die Dimage 5 mitsamt ihren Eigenheiten haben wollen, schauen Sie sich an, was die Olympus Camedia C-3040 Zoom, die Canon PowerShot G1, die Nikon Coolpix 995 und die Sony Cyber Shot DSC-S75 zu bieten haben. Wenn Sie besonders viel Wert auf einen großen Zoombereich legen, werfen Sie auch einen Blick auf die 3,3 Megapixel Fujifilm FinePix 6900 Zoom und die 2,6 Megapixel Canon PowerShot Pro90 IS.

Fazit: Diese durchdacht gestaltete Kamera verdient von Film-Fotografen und von der Digitalfotografie Begeisterten ernsthafte Beachtung, doch für Gelegenheitsschnappschüsse gibt es sicherlich interessantere und preiswertere Alternativen.

ZDNet.de Redaktion

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