Bluetooth ist eine gute Idee, die viel zu wenige Produkte unterstützen. TDK-Systems unternimmt etwas dagegen und fertigt Adapter, mit denen bestehende Hardware drahtlos wird. Die PCMCIA-Card für das Notebook, Adapter für Handhelds von Palm und USB-Adapter für PCs machen aus existierender Hardware ein Bluetooth-Netzwerk. Zumindest in der Theorie.
ZDNet hat sich einen Überblick über diese „Go Blue“ genannte Serie von TDK-Systems verschafft.
PC-Card-Adapter
Die PC-Card von TDK ist natürlich nicht die einzige auf dem Markt. Aber sie funktioniert bestens: Im Test des Konkurrenzproduktes Sphinx Pico Plug kam sie mit dem Adapter von Pico besser zurecht als eine PC-Card desselben Herstellers.
Bluetooth-PC-Card von TDK Systems |
Zwei Bluetooth-Geräte, das gilt grundsätzlich, müssen sich zunächst erkennen, wobei eines aktiv und eines passiv sein muss – das Aktive sucht, das Passive lässt sich finden. Zur Sicherheit kann man eine maximal fünfstellige Zahlenkombination wählen, die das aktive Gerät benötigt, um Dienste des passiven nutzen zu können. Sollen zwei Geräte öfter miteinander kommunizieren, kann man sie paaren. Sie speichern dann die Zugangskennung und versuchen bei jedem Neustart automatisch, in Kontakt zu treten und Dienste zur Verfügung zu stellen.
Die Dienste von Bluetooth sind ganz einfach und in vielen Fällen selbsterklärend. So kann ein Gerät (etwa ein PC oder Notebook, aber theoretisch auch ein Router) eine LAN-Verbindung anbieten. Oder es offeriert (im Fall eines Handys) eine Modem-Funktion. Da der Bluetooth-Standard aber nicht alle Einsatzzwecke von PCs und Komponenten vorhersehen kann, gibt es die Möglichkeit, einfach eine virtuelle COM-Schnittstelle zu eröffnen, die dann für jede Art von Datenaustausch zwischen zwei Geräten genutzt werden kann – für Synchronisierung mit einem Handheld etwa, oder – wie in diesem Fall – um auf einem Tintenstrahldrucker Seiten auszugeben.
Die Installation und Bedienung der Software von TDK ist einfach. Der Pico-Adapter wird automatisch erkannt und verbunden. Man weist ihm einen freien (virtuellen) COM-Port zu und ändert den Druckeranschluss auf jenen COM-Port. Im Gegensatz zur Verbindung des Plug mit einer Karte von Pico selbst kommt es zu keinen Abbrüchen. Auch mit einem Handy T65 von Ericsson hatte die Karte kein Problem – weder unter Windows 2000 noch unter Windows-ME. Einen Treiber für Windows-XP oder Macintosh-Rechner gibt es noch nicht.
Die Karte von TDK unterstützt derzeit bis zu vier Kanäle im Punkt-zu-Multipunkt-Betrieb. Dies soll zukünftig auf sieben Kanäle ausgebaut werden. In einer kommenden Version wird es TDKs Plänen zufolge auch möglich sein, bei eingehenden Bluetooth-Signalen das Notebook aus dem Standby-Modus zu „wecken“.
Hersteller | TDK Systems |
Produkt | Go Blue PC-Card |
Internet | www.tdksys.com |
Preis | ca. 209 Euro |
Technische Daten | |
Treiber | Windows 98SE/ME/2000 |
Anschluss | PC-Card Typ II (Card) |
Anzahl Ports | 1 |
Typ Ports | Bluetooth |
Durchsatz | max. 720 KBit/s (asynchron) |
Unterstützte Übertragungsverfahren | synchron, asynchron |
Lieferumfang | PC-Karte, Installationsanleitung, Handbuch- und Treiber-CD |
Garantie | zwei Jahre |
Gesamtwertung | 6 von 10 Punkten |
USB-Adapter
Mit dem Bluetooth-Adapter für USB ist TDK eine echte Innovation gelungen. Man steckt den Plug einfach an einen USB eines Rechners an, installiert die Software und hat aus der Maschine eine drahtlose Sendestation gemacht.
Bluetooth-USB-Adapter von TDK Systems |
Die Installation ist automatisch und dauert nur ein paar Minuten. Wie im Fall der PC-Card ist die Bluetooth-Umgebung über ein Icon in der Taskleiste (neben der Uhr) oder über eine Verknüpfung auf dem Desktop erreichbar. An Standard-Diensten bietet TDK neun serielle (COM-)Ports an, Netzwerk sowie drei Modems (Fax, Standard, Null-Modem).
Gegenüber etwa dem Pico-Plug von Sphinx Elektronik besitzt der USB-Adapter den Vorteil, dass der USB nicht nur Daten, sondern auch Strom überträgt. Ein separates Netzteil und vor allem ein Stromkabel (das der Intention von Bluetooth zuwiderläuft) sind nicht notwendig. Nachteil der Lösung: Der USB-Adapter funktioniert nur im Verbund mit der PC-Software von TDK – wer einen Drucker oder Scanner Bluetooth-fähig machen will, kann den USB-Adapter auch bei vorhandenem USB nicht einsetzen.
Die Erkennung des Ericsson T68 läuft wiederum unproblematisch, aber ein Ipaq-Handheld mit Bluetooth-Karte konnte nicht verbunden werden. Da der Ipaq auch von anderen Geräten nur nach vielen Versuchen oder gar nicht erkannt werden konnte, liegt das Problem offenbar eher beim Ipaq. Dennoch sind solche Probleme enttäuschend: Gerade die Synchronisierung mit Handhelds (in diesem Fall unter dem Microsoft-Betriebssystem Pocket-PC) wäre eine wichtige Anwendung für Bluetooth.
Auch für den USB-Adapter gibt es derzeit noch keine XP- oder Mac-Treiber.
Hersteller | TDK Systems |
Produkt | Go Blue USB-Adapter |
Internet | www.tdksys.com |
Preis | ca. 179 Euro |
Technische Daten | |
Treiber | Windows 98SE/ME/2000 |
Anschluss | USB |
Anzahl Ports | 1 |
Typ Ports | Bluetooth |
Durchsatz | max. 720 KBit/s (asynchron) |
Unterstützte Übertragungsverfahren | synchron, asynchron |
Lieferumfang | USB-Adapter, Installationsanleitung, Handbuch- und Treiber-CD |
Garantie | zwei Jahre |
Gesamtwertung | 6 von 10 Punkten |
Blue5-Adapter für Palm
TDK hat zwei Bluetooth-Adapter für Handhelds von Palm im Programm: den Blue5 für Palm V und Vx sowie Blue-M Palm für M125, M500, M505 und IBM Workpad c500. Getestet wurde der Blue5 an einem Palm Vx.
Bluetooth-Adapter für Palm V/Vx von TDK Systems |
Der Adapter wird an die Schnittstelle für die Palm-Cradle an der Unterseite angeschlossen. In die Dockingstation passt das Gerät trotzdem noch: Der Anschluss wird durchgeschleift. Der Adapter besitzt einen eigenen kleinen Hotsync-Knopf, der ab Werk eine Modem-Verbindung zu installieren versucht, aber angepasst werden kann.
Eine Verbindung kam leider zu keinem Zeitpunkt zustande. Die Installation wurde mehrfach wie im Handbuch geschildert durchgeführt, aber weder konnten andere Geräte den Palm im Bluetooth-Netzwerk entdecken, noch fand dieser sie. Ein ausführlicher E-Mail-Kontakt mit der Service-Zentrale von TDK in England zeigte zwar, dass dort hilfsbereite und kompetente Mitarbeiter sitzen, löste aber das Problem nicht.
Dies scheint aber ein Einzelfall: Die Redaktion der PC Professionell testete ebenfalls einen Blue5-Adapter und fand die Funktionsweise „einwandfrei“.
Hersteller | TDK Systems |
Produkt | Go Blue Blue5 |
Internet | www.tdksys.com |
Preis | ca. 259 Euro |
Technische Daten | |
Treiber | Windows 98SE/ME/2000 |
Anschluss | Palm |
Anzahl Ports | 1 |
Typ Ports | Bluetooth |
Durchsatz | max. 720 KBit/s (asynchron) |
Unterstützte Übertragungsverfahren | synchron, asynchron |
Lieferumfang | Palm-Adapter, Installationsanleitung, Handbuch- und Treiber-CD |
Garantie | zwei Jahre |
Gesamtwertung | nicht möglich |
Fazit
Bluetooth ist eine Technologie in den Kinderschuhen. Selbst da das Problem der Interferenz mit Wireless-LAN ausgestanden scheint, die im gleichen Frequenzband wie Bluetooth operiert, ist die Kompatibilität der Produkte unterschiedlicher Hersteller nicht gewährleistet. Es ist besonders bedauerlich, aber vielleicht nur Zufall, dass beide Problemfälle die Kommunikation mit Handhelds betreffen.
So bleibt es empfehlenswert, mit dem Kauf von Bluetooth-Produkten noch bis Mitte des Jahres 2002 zu warten – besonders, wenn Adapter mehrerer Hersteller eingesetzt werden sollen. Allerdings setzt die Bluetooth-Palette von TDK auch positive Signale: Wenn die Bluetooth-Verbindung einmal läuft, ist sie komfortabel und praktisch. Wünschenswert wäre sicherlich ein USB-Plug für Peripheriegeräte.
Positiv ist auch, dass TDK die vorhandenen Probleme erkannt hat und die Funktionalität der Geräte erweitern will. Außerdem vertreibt TDK seit neuestem eine Bluetooth-Erweiterung für das beliebte Nokia-Handy 6210 im Bundle mit den eigenen Produkten. Den Akku, der das Handy Bluetooth-fähig macht, bekommt man zusammen mit dem USB-Adapter, dem Blue5-Adapter für Palm V/Vx oder dem BlueM-Adapter für die neuesten Palm- und IBM-Geräte wie m500 oder m505. Vorteil für den Benutzer: Es wird nur eine Software aufgespielt, und TDK garantiert die Kompatibilität.
Wissenswerte Hintergrund-Informationen zur Bluetooth-Technonolgie vermittelt ein ZDNet TechReport Mobile Business.
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