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Geovision GV-600

Das taiwanesische Unternehmen Geovision ist seit kurzem auch auf dem deutschen Markt mit Produkten zur digitalen Videoüberwachung vertreten. Es handelt sich um ein kombinierte Hard- und Software-Lösungen. Das getestete GV-600 besteht aus einer PCI-Karte mit vier Eingängen für analoge Kameras und der Überwachungssoftware Geovision.

Die Software empfängt die Signale der Kameras und stellt sie auf dem Bildschirm dar. Diverse Modi wie Durchschalten zwischen den Kameras oder geteilte Bildschirme sind möglich. Zentrale Komponente ist aber die Überwachungsfunktion. Hier zeichnet die Kamera nur auf, solange sich das Bild ändert. Kommt man etwa früh morgens ins Geschäft, kann man sich eine Liste der Ereignisse anzeigen lassen und die Aufzeichnungen abspielen.

Als Zielgruppe kommen zum einen Ladenbesitzer in Frage, die ihre Ware Tag und Nacht vor Diebstählen schützen oder zumindest Diebe identifizieren wollen, zum anderen aber Mieter und Vermieter von Büroräumen. Mit Geovision können bestehende analoge Kameras weiterbenützt werden, während andererseits die Archivierung und Sichtung durch die digitale Technik erleichtert wird. Magnetbänder, deren Lagerung und unangenehme Nebeneffekte wie Verschleiß entfallen. Aufzeichnungen können aus Geovision etwa als AVI-Datei exportiert werden.

Im Test erweist sich die Installation als unproblematisch. Die Karte wird in den PCI-Slot gesteckt, das Dongle am Parallelport befestigt, die Software installiert. Mit den Basisfunktionen kann man sofort arbeiten, doch für komplexere Vorgänge wie Fernabfrage braucht man viel Zeit. Etliche Funktionen stecken in Menüs, wo man sie nicht erwarten würde.

Probleme treten vor allem auf, wenn die Software beendet wurde und wieder starten soll, ohne zwiswchenzeitlichen Neustart. Dann hilft nur weiter probieren. Des Öfteren trat hier eine Fehlermeldung auf, die Produkt-ID korrespondiere nicht mit dem Port der Videocard.

Die Karte kann eine „Watchdog“-Funktion für den PC übernehmen: Ein abgehendes Kabel wird an die entsprechenden Pins des Mainboards gesteckt. Gibt der PC zwei Minuten lang keine Signale von sich, startet die Karte automatisch den Rechner neu.

Das Handbuch hilft da wenig: Es ist als allgemeine Anleitung zu allen Produkten von Geovision angelegt, sodass schwer ersichtlich wird, was für das Einzelprodukt relevant ist. Außerdem vermisst man eine klare Strukturierung: Die Software besteht aus vier Einzelprogrammen, aber im Handbuch ist nie ersichtlich, in welchem dieser Programme die Funktion zu finden ist. Hier muss man über die Screenshots mühsam die Applikationen identifizieren.

Zu den einfachen Dingen gehören wie gesagt Überwachung und Aufzeichnung. Die Erkennung von Bewegungen klappt in der Regel sehr gut. Längere Aufzeichnungsphasen werden zusammengefasst und eventuelle Stillstände herausgeschnitten. Manchmal geschieht es, dass ein Ereignis zerstückelt wird. Überwacht die Kamera einen Raum mit vielen Bewegungen, fällt jede Menge überflüssiges Material zur Sichtung an!

Die Zeitverzögerung vor Aufzeichnung eines Ereignisses beträgt etwa eine Sekunde, was nich an der Frame-Rate von 25 Bildern pro Sekunde liegen kann. Eine solche Verzögerung gibt es nur vor dem Einsetzen der Aufzeichnung – läuft die Aufzeichnung, wird ohne erkennbares Ruckeln oder Verzögerungen dargestellt.

Die Qualität der Aufzeichnungen und damit die Erkennung von Bewegungen hängt zunächst von der gewählten Kamera ab. Im Test war das eine Sampo DSP. An die GV-600-Karte lässt sich jede analoge Kamera anschließen – also etwa auch Infrarot-Kameras. Die Software ist auch als Einzelprodukt GV-100 erhältlich, kann dann aber lediglich mit einer installierten CCD- oder Webcam aufzeichnen – in entsprechend schlechterer Qualität. Sind hohe Frame-Raten erforderlich, bietet Geovision GV-500 an. Diese Karte allerdings läuft bislang nur unter Windows-98.

Mit GV-600-Modellen verwaltet ein Rechner bis zu 16 Kameras. Diese müssen natürlich verkabelt werden. Es ist auch möglich, Kameras an verschiedenen PCs zu installieren und dann per Fernabfrage von einem PC aus, etwa am Empfang eines Bürogebäudes, zu überwachen und abzufragen – über das Computernetzwerk.

Die Software Geocenter und Komponenten läuft unter Windows 98, Me, 2000 und XP. Getestet wurde unter Windows XP. Geovision empfiehlt mindestens einen PIII und 64 MByte RAM sowie eine 16 MByte-Grafikkarte. Zum Funktionsumfang von Geocenter gehört automatisches Backup, das auf CD-R, Festplatte, magneto-optische Bänder oder ZIP-Laufwerke speichern kann. Die Netzwerk-Technologien Ethernet, TCP/IP, ISDN, PSTN und ADSL werden unterstützt.

ZDNet.de Redaktion

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