Bei dem OEM-Fabrikat hat man sich nicht einmal die Mühe gemacht den Originalaufkleber von Ricoh auf der Laufwerksoberseite zu entfernen. Auch die Firmware in der aktuellsten Version 1.37 war unverändert.

Das Aopen verdrängt den bisherigen Spitzenreiter von Philips, den DVDRW208k, von Platz eins – das neue Gerät schreibt schneller und liest DVDs auch schneller aus. Im Schnitt werden DVD-Medien aller Art, wobei das Gerät bis auf DVD-RAM alles annahm was es zu lesen bekam, mit etwa 4,7-fachem DVD-Tempo (ca. 6,4 MByte/s) gelesen. Das sind gut 800 kByte/s mehr als der Philips schafft (5,5 MByte/s = 4x DVD). Im Vergleich zu den aktuellen 16-fach DVD-Rom-Laufwerken ist diese Geschwindigkeit für einen Brenner beachtlich. Lediglich in Sachen nur-lesbare DVDs (DVD-ROM, DVD-Video…) muss sich der Aopen mit 5,5 MByte/s (4,2x DVD) gegenüber den reinen Lese-Laufwerken geschlagen geben, die im Schnitt DVD-Roms und DVD-Videos sieben mal schneller lesen können (9,2 MByte/s) als die Standard-DVD-Geschwindigkeit vorgibt.

Diese Leistung lässt sich erfahrungsgemäß nicht direkt auf die Leistungsfähigkeit eines Gerätes beim Rippen einer DVD übertragen. So benötigte Smartripper 16 Minuten und 45 Sekunden, um unsere Test-DVD „Lara Croft – Tom Raider“ mit dem Aopen-Brenner auf die Festplatte zu kopieren. DVD-Laufwerke kommen auf das 5- bis 5, 7-Fache und brauchen zwischen 15 und 16 Minuten. Ob es da wirklich auf die ein bis zwei Minuten ankommt?

Auch in Punkto Brennleistung lässt der neue Aopen den Philips hinter sich: CD-Rs werden mit 10,9-facher Geschwindigkeit gebrannt – DVD+RW-Medien sogar mit dem 2,3-DVD-Fachen (ca. 3 MByte/s). Der Philips kommt hingegen „nur“ auf 6-fach CD respektive 2-fach DVD+RW Geschwindigkeit.

Bei drei Dingen liegen beide Laufwerke mehr oder minder gleich auf: bei der durchschnittlichen CD-Leseleistung (3 MByte/s = 20x CD) und bei den mittleren Zugriffszeiten, sowohl im CD-Bereich (113 ms beim Aopen / 121 ms beim Philips) wie auch bei DVDs (227 ms / 214 ms). Nur mit CDXA (Mixed Mode CDs) hatte der RW5120 Probleme. Unsrer Test-CDXA „Iron Maiden – Rock in Rio“ wollte das Laufwerk par Tou nicht annehmen. Erst nach mehreren Versuchen konnte das Laufwerk dazu gebracht werden die CD zu lesen.

Nachdem kürzlich Microsoft die native Unterstützung des DVD+RW-Formates in der nächsten Windows-Version, gar möglich schon in der kommenden Second Edition von Windows XP, angekündigt hat, steht dieses Format unter einem neuen Licht. Zudem kann ZDNet nun ebenfalls den „Bit-Setting-Trick“ bestätigen. Bei diesem wird mit einem kleinen Tool, das unter anderem bei zu kriegen ist, das ID-Bit im Lead-In der DVD+RW, welcher die DVD+RW-Disc als solche auszeichnet und für Laufwerke erkennbar macht, durch das ID-Bit einer ganz normalen und nicht beschreibbaren DVD-ROM mit einer Schicht (Layer, DVD-5) ersetzt. Dadurch kann der Brenner zunächst die DVD nicht mehr beschreiben, aber alle Laufwerke und Standalone-Player, die bei DVD+RW bisher den Dienst verweigerten, spielen das Medium nun anstandslos ab – natürlich lässt sich der Prozess beliebig oft umkehren. Sowohl unsere DVD-ROM-Referenzlaufwerke von Pioneer (U03) wie auch von Panasonic (SR-8587) und unser Referenz-DVD-Player von Onkyo (DV-525) nahmen DVD+RW-Medien, die sie vorher nicht lesen geschweige denn abspielen konnten, nach der Bit-Änderung sofort an und spielten sie korrekt ab. Dank dieses Tricks ist endgültig das letzte Argument gegen DVD+RW hinfällig…

Alles in allem ein ordentlicher CD- und DVD-Brenner, der auch bei der Leseleistung ordentlich was hermacht. Mit PowerDVD, Nero 5 und den Videobearbeitungstools Powerdirector und Ulead PictureShow sowie je ein Medium (CD-R, High-Speed CD-RW, DVD+RW) ein rundum gelungenes Paket.

ZDNet.de Redaktion

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