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Creative Labs Nomad Jukebox 3

Wie das Vorgängermodell ähnelt auch die 296 g schwere Jukebox 3 einem verkleinerten tragbaren CD-Player und besteht den Jackentaschentest mit Maßen von 14 x 14 x 3,8 cm gerade noch so. Creative hat das neue Modell mit einem Jog-Dial und Knöpfen für Zurück und Suchen ausgestattet, wodurch die Benutzeroberfläche deutlich anwenderfreundlicher ist als die der früheren Version. Es gab zwar ein paar Beanstandungen – die Song-Titel ließen sich bei dem Testexemplar nicht scrollen, wenn gerade ein Lied abgespielt wird, auch wenn laut Creative das Gegenteil der Fall sein sollte, und die Funktion der Tastensperre muss im Einstellungsmenü aktiviert werden statt über einen speziellen Knopf – aber diese sind eher nebensächlich.

Gute Anschlussmöglichkeiten

Bisher war das Problem aller Windows-basierten Festplatten-MP3-Player, dass sie über USB angeschlossen werden müssen, was für die Übertragung großer Datenmengen einfach zu langsam ist. Glücklicherweise hat Creative sowohl einen FireWire/IEEE 1394-Port (den Creative SB 1394 nennt) als auch einen USB-Port eingebaut, was eine nette Kombination aus Kompatibilität und Geschwindigkeit ergibt. Außerdem ist dies der bisher erste Festplatten-basierte Player, der einen optischen Digitaleingang bietet, wodurch sich Musik aus einer Vielzahl von Quellen aufzeichnen lässt.

Zunächst zur Auto-Synchronisation. Der Nomad 3 ist in der Lage, sich mit mehreren PCs zu synchronisieren, sofern auf ihnen die Software Creative PlayCenter installiert ist – eine Funktion, die derzeit kein anderer Festplatten-basierter Player für sich beanspruchen kann. Das bedeutet, dass man mit relativ wenig Zeitaufwand ganze MP3-Sammlungen bewältigen kann. Im Gegensatz dazu verfügt der iPod über einen eingebauten Kopierschutz, der nur die Synchronisierung mit dem iTunes-Ordner auf einem einzigen Mac erlaubt.

Neben ihrer einzigartigen – und möglicherweise nicht ganz koscheren – Autosync-Fähigkeit beherrscht die PlayCenter-Software auch die automatische Organisation und Benennung von Songs, den Import von Musik, das Brennen von CDs und einen Standard-Transfer für Dateien jeden Typs. Mit Hilfe der Dritthersteller-Software „Notmad Explorer“ (von der Webseite) oder der beiliegenden Creative-Software „Filemanager“ erhält man unter anderem über den Windows Explorer oder über einen externen Web-BrowserZugriff auf die auf dem Player befindlichen Songs.

Auch in ihren Aufnahmeoptionen betritt die Nomad Jukebox 3 Neuland. Über den analogen oder digitalen Eingang kann man von einer Vielzahl von Geräten, einschließlich eines Mikrofons mit eigener Stromversorgung, direkt auf die Festplatte des Players aufnehmen. Die Dateien lassen sich entweder als unkomprimierte WAVs oder als MP3s, komprimiert mit Bitraten von 128 Kbps bis 320 Kbps, speichern. Mit der richtigen Ausstattung ist es also ein Leichtes, alte Schallplatten, Vorlesungen oder Konzertmitschnitte in MP3s oder WAVs zu konvertieren, sie auf den PC zu laden und per E-Mail zu verschicken oder auf CD zu brennen. Toll wäre noch eine Funktion zur Überwachung der Aufnahme-Levels, aber auch ohne sie ist dies eine großartige Funktion.

Eine solide Grundlage

In Bezug auf den Klang kann der Nomad 3 mit seiner digitalen Signalverarbeitung (DSP – Digital Signal Processing) von der großen Erfahrung von Creative Labs in der Soundverarbeitung profitieren. Das Ergebnis sind zusätzliche Möglichkeiten für die Feineinstellung des Klangs der etwa 4.000 auf den Player passenden Songs. Die Einstellungen beinhalten eine DSP, die (unter anderen) Umgebungen wie Konzertsäle oder Badezimmer simulieren kann, acht Equalizer-Voreinstellungen, davon keine manuell, eine Zeitskala-Funktion, mit der die Musik von halber bis anderthalbfache Geschwindigkeit abgespielt werden kann, ohne die Höhen zu verändern, eine Raumklang-Funktion (breit, eng, voll) und die Funktion Smart Volume, die den Equalizer so kalibriert, dass er Außenfrequenzen ausgleicht und damit die Lautstärke automatisch an die Umgebung (Zug, Auto, ruhige Umgebung) anpasst und außerdem auch die Lautstärke der verschiedenen MP3s normalisiert.

Abgesehen von den Einstellungen kann der Player mit einem kristallklaren Geräuschspannungsabstand (Signal-to-Noise Ratio) von 98 dB und einem vollen, satten Klang aufwarten. Der Nomad 3 wird mit einem vernünftig klingenden, offenen Kopfhörer mit Ohrbügeln ausgeliefert. Kritische Musikliebhaber werden diesen aber sicherlich gegen ein besseres Modell austauschen wollen. Creative gibt zwar einen Antiskip-Schutz von sieben Minuten an, wir empfehlen jedoch nicht, mit Festplatten-basierten MP3-Playern joggen zu gehen.

Optionales Zubehör

Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku (Ladegerät ist enthalten) bietet eine Lebensdauer von bis zu elf Stunden, was in etwa dem Standard für diese Art von Geräten entspricht. In Deutschland gehören sogar eine Infrarot-Fernbedienung sowie eine Schutzhülle und ein Gürtelclip zum Lieferumfang. Creative bietet weiteres Zubehör an, darunter einen Extra-Akku, ein Adapter-Set für den Auto-Zigarettenanzünder sowie verschiedene Gehäuseschalen.

Mit einem Straßenpreis von 430 Euro aufwärts (der Hersteller empfiehlt 499 Euro) schneidet die Nomad Jukebox 3 mit ihrer Speicherkapazität von 20 GByte im Vergleich zum Rio Riot und dem iPod gut ab. Sie mag zwar nicht so leicht oder cool gestylt sein wie letzterer, ihre beeindruckenden Funktionen und Anschlussmöglichkeiten sorgen aber dafür, dass sie der tragbare MP3-Player für Power-User schlechthin ist – zumindest so lange, bis die 40 GByte-Version auf den Markt kommt.

ZDNet.de Redaktion

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