Canvas am Start
Canvas ermöglicht einen schnellen Einstieg in die Arbeit. Die Installation vergeht wie im Fluge – dann ein paar Stunden mit den gut gemachten Tutorien, und selbst Anfänger lernen grundlegende Konzepte und übliche Werkzeuge kennen. Eine konsistente, leicht zu erlernende Benutzeroberfläche ermöglicht das Bearbeiten jeder Art von Vektor, Zeichnung oder Textobjekt per Doppelklick. Canvas kombiniert fortgeschrittene Zeichenfunktionen wie die Bezier-Kurve mit einfacheren Alternativen wie Auto-Kurve und EasyShapes. Canvas legt seine vielfältigen Tools in 26 Paletten ab, die sich nach Belieben andocken, an andere Stellen verschieben, erweitern und minimieren lassen, wodurch der Anwender bei der Organisation all dieser Tools unterstützt wird.
Kann alles ein bisschen, aber nichts meisterhaft
Obgleich Canvas die Funktionalität der spezialisierten Programme für Zeichnungen, Bildbearbeitung, Präsentationen, Diagramme oder Seiten-Layout immer noch nicht bieten kann, kommt diese Version dem doch so nah wie nie zuvor. Canvas 8.0 erlaubt es dem Anwender nun, Aktionen jederzeit rückgängig zu machen, und bietet umfangreiche kalligrafische Zeichenwerkzeuge. Ähnlich wie man in Windows gekachelte Hintergrundbilder definieren kann, ermöglicht es der Ink Manager von Canvas, Objekte mit Mustern (wie Gitterlinien), Texturen (wie jenen für 3D-Objekte) und Vektor-Objekten (wie Rechtecken) einzufärben.
Zusätzlich bietet die in Canvas integrierte CAD-ähnliche Funktion für technische Zeichnungen die Basiswerkzeuge, die Mechaniker und Architekten für die Erstellung von Zeichnungen benötigen. Canvas weist auch einige fortgeschrittene Funktionen auf, mit denen sich Bilder mit Text verbessern lassen, der aus Datenbanken, DTP-Programmen und anderen Anwendungen Dritter importiert wurde. Beeindruckend sind auch die Web- und Präsentationsfunktionen von Canvas, mit denen man intelligente Flussdiagramme, selbstausführende Diashows und spezielle Web-Grafiken wie Rollover-Buttons und GIF-Animationen erstellen kann. Noch besser ist die Funktion SpriteEffects, mit der sich Ebenen aus Bitmap- und Vektor-Effekten auf Objekte anwenden lassen, bearbeitet und für die spätere Wiederverwendung abgespeichert werden können. Anwender, die in einer Multiplattform-Umgebung arbeiten, werden Canvas‘ ausgereifte PDF-Export-Fähigkeiten zu schätzen wissen, mit der sich Acrobat-Dokumente für Mac und Windows erstellen lassen, die eingebettete Schriftwarten, URLs und Seitenübergänge enthalten.
Immer noch keine Bedrohung für die Großen
Vielleicht lag es an diesem Werkzeug-Überfluss, dass die Redaktion enttäuscht war, in Canvas keine Pop-up-Tool-Tipps für die Tool-Buttons vorzufinden – ein ernsthafter Mangel für eine Anwendung, die mit Hunderten von Funktionen vollgepackt ist. Außerdem sind Canvas‘ Pinsel nicht annähernd so empfindlich oder flexibel wie die in Programmpaketen wie Adobe Photoshop und Corel Photo-Paint enthaltenen. Diesem Programm fehlen auch viele entscheidende Funktionen, die High-End-Anwendungen bieten – etwa Zeichenwerkzeuge für natürliche Medien und Unterstützung für ICC-Farbprofile, die mit professioneller Druckausrüstung eine akkurate Farbausgabe ermöglichen. Trotzdem ist Canvas ein Alles-in-Einem-Ansatz, der eine Menge Geld sparen kann. Anstatt Photoshop, Illustrator und InDesign zu kaufen, erhält man mit Canvas viele der gleichen Funktionen und Ausstattungen für nur 540 Euro.
Das Gesamtbild
Obgleich Canvas im Allgemeinen leicht zu benutzen ist, benötigt man vielleicht etwas Hilfe mit einigen der fortgeschrittenen Funktionen. Neben technischem Support via Fax und E-Mail, Online-Wissensdatenbanken, Foren, Newsletters und Updates unterhält Deneba auch ein Napster-ähnliches Peer-to-Peer-Netzwerk, in dem Anwender Scripts, Makros und Grafiken austauschen können.
Nichtsdestotrotz gibt es wohl kaum eine andere Software, die nahtlos so viele verschiedene Grafikfunktionen miteinander kombiniert. Benötigt man die weitergehende Funktionalität von CorelDraw oder Illustrator nicht unbedingt, sollte man sich Canvas einmal anschauen.
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