Categories: Software

Microsoft Publisher 2002

In dieser Version legt Publisher 2002 viel Wert auf intelligentere Automatisierung, gute Ausgabe für Druck und Web und engere Integration mit den anderen Office-Anwendungen, insbesondere Word.

Office XP-‚Aufgabenbereich‘

Wie die anderen Office XP-Programme bietet auch Publisher den „Aufgabenbereich“. In Publisher enthält der „Aufgabenbereich“ viele Funktionen, die aus Word bekannt sind, unter anderem Suchen, Clipart einfügen und Serienbriefe.

Die neue Office-Zwischenablage ist besonders für Designer nützlich. Die Zwischenablage kann bis zu 24 Elemente enthalten und dient so als Behälter für häufig benutzte Designelemente.

Publisher nutzt den „Aufgabenbereich“ auch, um viele ausgereifte Designfunktionen zu zentralisieren. So finden sich die Assistenten zur Erstellung komplexer Dokumente, beispielsweise Newsletter oder Websites, nun im „Aufgabenbereich“.

Einige durchdachte Kategorien für Design, Farbschemen und Seitenlayoutoptionen helfen beim schnellen Anpassen von Assistentenpublikationen. Und immer zeigen schematische Vorschauen direkt verständliche Abbildungen der Wahlmöglichkeiten.

Der „Aufgabenbereich“ in Publisher enthält ein neues und eindrucksvolles Designwerkzeug: Schriftartenschemen. So wie ein Farbschema eine Gruppe harmonierender Farbtöne enthält, bietet ein Schriftarten- oder Fontschema harmonierende Schriftarten.

Fontschemen sind intelligent mit vordefinierten und angepassten Textstilen im Dokument verbunden. Wenn Sie daher ein anderes Fontschema wählen, wird der Text in der gesamten Publikation entsprechend angepasst.

Integration mit Word

Viele der neuen Publisher-Funktionen gehen mit der engeren Integration mit Word einher. Sie können in Publisher nun einen Druckauftrag in der Voransicht anzeigen lassen, angepasste Symbolleisten erstellen und auf einen Thesaurus zugreifen.

Alte Publisher-Hasen, die an den internen Zeichenwerkzeugen verzweifelt sind, können nun dank der Office-Zeichenfunktionen aufatmen, einschließlich WordArt, der Graphiksymbolleiste und Autoformen. Zwar reichen diese Funktionen keinem gesonderten Zeichenprogramm das Wasser, aber sie bieten einen schnellen Weg, Ihr Design anzupassen. So können Sie eine Überschrift verformen oder extrudieren und die Helligkeit und den Kontrast eines importierten Bildes anpassen.

In unserem Test haben wir festgestellt, dass die anwendungsübergreifenden Smart Tags in Word und Publisher unterschiedlich arbeiten. In Publisher arbeitet die Autokorrektur auf Zeichenebene und nicht auf Absatzebene, wie in Word. So können Sie zwar ein fälschlicherweise großgeschriebenes Wort verbessern, aber keine automatische Nummerierung zurücknehmen.

Ähnliches gilt in Word und Publisher für die Einfügeoptionen zur Wahl von Quell- oder Zielformatierung für kopierten Text. Nur in Word können Sie auf Stile und Formate zugreifen. Es wäre schön, wenn Publisher die Word-Fähigkeit übernommen hätte, Textstile auf Zeichenebene und Absatzebene zu definieren.

Graphikfunktionen und Masterdesigns

Publisher 2002 bietet zwei neue Graphikfunktionen. Sie können jedes gewählte Objekt oder eine Gruppe in einem Standardbildformat, beispielsweise WMF, JPEG, GIF oder TIF exportieren. Diese Funktion vereinfacht die Verwendung von Publisher-Graphiken, aber Sie können Auflösung oder Komprimierung der Ausgabedatei nicht beeinflussen.

Weniger brillant aber deutlich nützlicher ist, dass Publisher native Bildformate wie TIF und JPEG beim Import nun beibehält. Damit können Sie die Komprimierung dieser Formate nutzen, um die Publikationsgröße klein zu halten.

Wenn Sie das Aussehen Ihrer Dokumente auf einen Streich verbessern möchten, sollten Sie ein Auge auf die 15 neuen Masterdesigns für die Publisher-Assistenten werfen. Diese professionell entworfenen Motive bringen spürbare Vorteile für verschiedenste Publikationen, unter anderem Newsletter, Broschüren und Visitenkarten.

Mit einem neuen Assistenten können Sie ein Word-Dokument in eine Publisher-Vorlage importieren und dabei die ursprünglichen Textstile, Absatzformate und Kopf- oder Fußzeilen beibehalten.

Publisher 2002 behandelt auch eingebettete Graphiken so, dass in Word eingefügte Graphiken im Textfluss korrekt positioniert sind. Diese Funktion kann Segen oder Fluch sein. Einerseits werden Word-Dokumente korrekt importiert, andererseits sind nun Textrahmen in Publisher nicht mehr auf nur Text beschränkt.

Internetfunktionen und Farbverwaltung

Heutzutage kann sich kein Graphikprogramm leisten, das Web zu ignorieren und Publisher 2002 enthält einige neue Internetfunktionen. Wenn Sie eine Webseite mit Publisher erstellt haben, können Sie die HTML-Datei direkt zur Bearbeitung öffnen. Ein Vorteil, den insbesondere unerfahrene Webautoren an Publisher schätzen werden.

Allerdings bläht Publisher ähnlich wie Word die Datei mit XML-Code auf, damit das HTML-Dokument bearbeitet werden kann. Die resultierende HTML-Datei ist riesig (unsere Testseite war 448 KB groß) und der Download per Wählverbindung dauert ewig.

Was uns gefällt, ist die Funktion eine einzelne Seite direkt aus Publisher als E-Mail (nicht als Anhang) zu versenden. Da die Nachricht im universellen HTML abgefasst ist, muss der Empfänger zum Betrachten nicht über Publisher verfügen. Das E-Mail-Programm muss allerdings HTML beherrschen.

Zwar konkurriert Publisher nicht mit High-end-Programmen wie QuarkXPress oder Adobe InDesign, aber es wird immer öfter zur Erstellung von Filmen für kommerziellen Offsetdruck benutzt.

In dieser Version können Sie Dokumente erstellen, die Prozess- und Sonderfarben verwenden. Außerdem gibt es keine Beschränkung mehr auf „Schwarz und zwei Sonderfarben“. Ein Publisher-Dokument kann nun bis zu 12 verschiedene Sonderfarben enthalten.

Ihr Servicebüro muss native Publisher-Dateien unterstützen, da noch kein PostScript- oder PDF-Workflow möglich ist. Insgesamt sind wir von der Implementierung von Sonderfarben beeindruckt. So identifizierte Publisher im Test die Sonderfarben aus einer importierten EPS-Datei korrekt.

Fazit

Trotz der hohen Integration in Office ist Publisher 2002 nur begrenzte Zeit in Microsoft Office XP als Teil des Promotionspakets Office XP Professional Special Edition erhältlich.

Danach ist Publisher 2002 nur als Einzelanwendung für 169 Euro zu haben. Wenn Sie von einer Vorversion upgraden, können Sie den Preis auf 125 Euro vermindern. Außerdem können Sie eine 30-Tage-Testversion von Publisher 2002 auf CD über die Microsoft Website anfordern.

Wir müssen hervorheben, dass Publisher 2002 einige Hauptfunktionen – in erster Linie HTML-Ausgabe und Speichern als Graphik – besitzt, bei denen die Bedienbarkeit zu Lasten der Effizienz geht.

Insgesamt gesehen dürfte das Upgrade jedoch den Arbeitsablauf der Zielgruppe, kleine Unternehmen, verbessern. Publisher 2002 kombiniert auf exzellente Art einfach zu benutzende Designwerkzeuge mit Officeproduktivität unter einer Oberfläche.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

30 Minuten ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago