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Microsoft Access 2002

Evolution

Beinahe 10 Jahre nach der Einführung des Microsoft-Datenbankprogramms kann Access auf eine stolzes Stück Weg zurückblicken. Access 2002 hat weitere Schritte sowohl in Richtung Internet wie auch in Richtung Unternehmensunterstützung gemacht und bietet mehr Wege zur Erstellung von datenbank- und webbasierten Anwendungen.

Mit dem verbesserten Designer für Datenzugriffsseiten können auch Nichtprogrammierer schnell Webseiten erstellen, die mit Access- und SQL Server-Datenbanken verknüpft sind. Anwender können nun Berichte, Formulare, Tabellen oder Abfragen im XML-Format mit oder ohne XSL-Stylesheets für Präsentationen exportieren.

Zur besseren Analyse von Daten hat Microsoft die Erstellung von Pivot-Tabellen und Diagrammen vereinfacht. Auch die Speicherung derselben als browserkompatible Datenzugriffsseiten ist nun möglich. In der Voreinstellung sind Access 2002-Dateien abwärtskompatibel zu Access 2000, aber Sie können auch das neue Dateiformat mit höherer Sicherheit wählen.

Datenzugriffsseiten

Die mit Access 2000 eingeführten Datenzugriffsseiten stellen HTML/XML-Versionen von Formularen und Berichten dar. Sie können nun jedes Formular und jeden Bericht als Datenzugriffsseite speichern und direkt eine Webseite für Internet Explorer 5.0 oder höher daraus erstellen. (Microsoft zielt mit der Internetunterstützung von Access 2002 auf Firmen-Intranets, B2B oder interne Anwendungen ab. Zugriffsseiten können zwar auch auf Internetsites gestellt werden, allerdings müssen dort die Remote Data Services konfiguriert sein.)

Mit dem neuen Datenzugriffsseiten-Designer lassen sich schnell und einfach datenbasierte Seiten erstellen. Wenn Sie als Browser IE 5.5 verwenden unterstützt der Datenzugriffsseiten-Designer auch die Auswahl mehrerer Steuerelemente zum Verschieben und Ausrichten.

Die unbegrenzte Rückgängig-Funktion im Designer gefällt uns ebenfalls gut. Datenzugriffsseiten enthalten eine Symbolleiste, über die der Anwender direkt ein Feld wählen und danach Filtern kann. Die Symbolleiste zeigt immer den Namen der Tabelle, die Datensatznummer und die Gesamtzahl der Datensätze im aktuellen Set an.

Auch die Beibehaltung des Filters beim Aktualisieren der Datensätze einer Datenzugriffsseite ist eine sehr nette Funktion. In Access 2000 wurde beim Aktualisieren eines Feldes der Filter zurückgesetzt.

Anwernder und Entwickler

Eines der Ziele dieser Access-Version ist es, den Anwendern von SQL Server das Leben einfacher zu machen. Wenn Sie SQL Server 2000 verwenden, können Sie die erweiterten Eigenschaften von Access nutzen, beispielsweise aussagekräftige Überschriften für Felder.

Bisher mussten Sie auf jedem Formular, das eine SQL-Tabelle benutzt, Feldbezeichner erstellen. Mit den erweiterten Eigenschaften müssen Sie die Überschrift nur einmal definieren, damit alle Formulare oder Tabellen den neuen Bezeichner verwenden. Der verbesserte Tabellenassistent macht die Verknüpfung von Tabellen mit SQL Server 7.0 oder SQL 2000-Datenbanken einfacher.

Wenn Sie direkt auf dem SQL Server veröffentlichen möchten, bietet Access einen SQL Server 2000-Desktop-Engine zur Vereinfachung der Entwicklung kompatibler Datenbanken.

Entwickler, die Access als Datenlager verwenden, freuen sich über XML. Access 2002 unterstützt XML-Import und -export. Zwei Firmen können Daten im XML-Format austauschen, solange beide Access 2002 verwenden. Ganz bestimmt ein Bonbon für B2B-Anwendungen.

Access 2002 bietet die Option, das XML-Schema als separate oder eingebettete Datei zu speichern und Präsentationsinformationen zur Verwendung in Client- (HTML) oder Serveranwendungen (ASP) zu sichern. Außerdem können Sie Datenzugriffsseiten mit XML-Dateien verknüpfen, so dass Anwender ohne Verbindung zum Server auch mit diesen Daten arbeiten können. Damit wird die Datenbank- und Netzwerkauslastung bei der Arbeit mit statischen Daten, beispielsweise Preislisten oder Monatsberichten, verringert.

Entwickler können ganze Anwendungen mit Datenzugriffsseiten erstellen, die XML-Daten im Nur-Lese-Modus auf Rechnern verwenden, die nicht ans Netz angeschlossen sind, indem die Funktion „Offline betrachten“ des IE 5 benutzt wird.

Darüber hinaus können Entwickler eine Anwendung so konfigurieren, dass ein lokaler MSDE (Microsoft Date Engine) mit IE 5 und Datenzugreifsseiten benutzt wird, die Daten mit einem SQL Server mischen und replizieren können. Eine vollständige Anwendung zur Dateneingabe kann auf einem Client mit IE 5 und dem MSDE erstellt werden.

Datenanalyse, neue Ereignisse und Dateiformat

Pivot-Tabellen zur Datenanalyse und -präsentation wurden in Access 2000 eingeführt, waren aber für den neuen Anwender zu schwer zu finden. In Access 2002 können Sie Tabellen als Pivot-Tabellen oder Pivot-Diagramme genauso einfach wie Entwurfs- oder Datenblattansichten anzeigen lassen.

Zum Erstellen von Pivot-Diagrammen oder -Tabellen müssen Sie lediglich die zu analysierenden Felder in die entsprechenden Bereiche ziehen. Sie können mit der rechten Maustaste auf Daten klicken, um Gruppierungen und Filter festzulegen. Das Erstellen aussagekräftiger Pivot-Tabellen erfordert etwas Übung, aber die Ansichten für Pivot-Tabellen und -Diagramme helfen dabei.

Unter der Haube finden sich bei Access 2002 einige neue Ereignisse, die für Skript- und Anwendungsentwickler nützlich sind. Entwickler erhalten mehr Kontrolle über Datenfunktionen mit Ereignissen wie „Vor Löschen“, „Nach Löschen“, „Aktualisieren“ und „Anwenderaktionen einfügen“.

Die Weitergabe von Datenzugriffsseiten mit Access wurde über die Eigenschaft „ConnectionFile“ (Verbindungsdatei) vereinfacht, in der eine gemeinsame Verbindung für alle Seiten festgelegt werden kann. Wir konnten diese Funktion leider nicht testen.

All die Jahre gab es mit jeder neuen Version von Access auch ein neues Dateiformat. Mit Access 2002 hat sich daran nichts geändert., allerdings wird in der Voreinstellung das in Access 2000 benutzte Dateiformat .MDB verwendet.

Das neue, optional einstellbare, Format speichert MDE- oder ADE-Dateien (für Entwickler), die Visual Basic-Code kompilieren und den Quellcode aus einer Access-Datenbank (.MDB) oder einer Access-Projektdatei (.ADP) für mehr Sicherheit entfernen. Damit kann der Anwender auch keine proprietären Datendateien in Access laden und eigene Berichte und Anwendungen damit erstellen.

Fazit

Insgesamt bietet Access 2002 eine gute Sammlung neuer Funktionen, die sowohl Neulinge wie auch professionelle Benutzer ansprechen. Besonders gut hat uns die einfache Verbindung mit einer SQL-Datenquelle und das Erstellen von Pivot-Tabellen und -Diagrammen gefallen.

Nimmt man die entwicklerfreundlichen Funktionen, wie das neue Dateiformat, neue Ereignisse, bessere Unterstützung für SQL und XML hinzu, bietet Access 2002 eine mächtige Basis für nahezu jede Arbeitsgruppen- oder Unternehmensanwendung.

ZDNet.de Redaktion

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