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Microsoft Outlook 2002

Sinnvolle Neuerungen

Eines vorweg: Es gibt keine Funktion, die wir als DEN Upgradegrund oder DIE neue Funktion hervorheben können. Andererseits gibt es viele kleine Dinge, die das Programm für die tägliche Arbeit besser ausrüsten. Die Autovervollständigung von E-Mail-Adressen erleichtert das Schreiben vieler E-Mails. Sie können nun für jede E-Mail bestimmen, mit welchem Konto sie verschickt wird.

Outlook unterstützt nun DAV-kompatible HTTP-E-Mail und Microsoft hat die nervigen Installationsmodi (Firmennetzwerk oder nur Internet-E-Mail) endlich beseitigt: es gibt nur noch ein großes, glückliches Programm. Außerdem gibt es die nützliche E-Mail-Ansicht „Nach Absender gruppieren“.

Die „Fernbedienung“ ist jetzt wesentlich eleganter- dank des einzelnen Erinnerungsfensters: Nie mehr ein Monitor voller Erinnerungsfenster beim Start von Outlook! Microsoft behauptet zwar, dass die Geschwindigkeit bei der Arbeit mit WANs und Wählverbindungen gesteigert wurde, aber das meiste zur höheren Geschwindigkeit und besseren Leistung tragen eindeutig die neuen Erinnerungen und die Möglichkeit, den Fortschritt der Fernsynchronisierung zu überwachen und diese abzubrechen bei.

Firmennutzer mit Exchange können die Gruppenplanung verwenden, um eigene Gruppen anzulegen ohne die IT-Abteilung bemühen zu müssen. Einzelanwender können Frei- und Gebuchtinformation mit jedem über das Web austauschen, sofern sie ein Microsoft Passport-Konto besitzen.

Microsoft hat auch die Oberfläche verbessert. So können Sie nun Ordner für die Suche im einfachen Suchedialog (und in der erweiterten Suche) auswählen. Wenn Sie Word als E-Mail-Editor (jetzt die Voreinstellung) verwenden, haben Sie auch Zugriff auf viele zeit- und arbeitssparende Funktionen aus Word.

Verwirrendes Outlook

Andere Implementierungen von Outlook-Funktionen scheinen dagegen einem wirren Hirn entsprungen.

Nehmen wir zum Beispiel die Farbregeln für den Kalender. Eine nützliche Funktion, wenn man keinen Doktorgrad bräuchte, um das Konzept zu verstehen. Zumindest eine bessere Dokumentation wäre doch angebracht gewesen.

Zuerst haben wir vermutet, dass die Farbregeln nicht im Netzwerk verteilt würden. Am Ende haben wir festgestellt, dass die Regeln mit bestimmten Ansichten und nicht allgemeingültig angewendet werden. Prima eigentlich, weil deutlich vielseitiger.

Aber Regeln können nicht zwischen Ansichten kopiert werden. Also müssen Sie entweder die Regeln von Anfang an neu anlegen oder die bestehenden Ansichten auf Grundlage der Ansicht mit den Regeln neu anlegen. Vielleicht doch etwas viel Arbeit für farbige Hervorhebungen?

Auch die Suchmaschine zeugt von geistiger Umnachtung. Noch immer ist es nicht möglich, mehrere Nachrichtenspeicher, beispielsweise eine Exchange-Mailbox und eine Offline-Mailbox aus Outlook zu durchsuchen. Mit der neuen Suchefunktion können Sie dies allerdings aus anderen Office-Anwendungen tun.

Mit Ausnahme der Dokument- und Anwendungswiederherstellung, die wir in Outlook, im Gegensatz zu Word, Excel und PowerPoint, nicht benutzten musste, finden sich hier nur wenige der neuen Office XP-weiten Funktionen.

Fazit

Wenn wir scheinbar Kleinkrämer sind, so liegt das daran, dass Microsoft nur Korinthen und keine Rosinen geliefert hat. Dabei haben wir eine ganze Menge erwartet: Formulare, die für Endanwender besser zugänglich sind, mehr Kontrolle über Druckparameter, einen Makrospeicher, besserer Import und Export, die Möglichkeit zur Wiedervorlage markierte Elemente im Kalender und der Aufgabenliste anzuzeigen, ein E-Mail-Protokoll aus dem ersichtlich ist, wann jedes E-Mail-Konto zuletzt geprüft wurde, anpassbare Regeln für Standarderinnerungen usw.

Wenn es auch keine herausragenden neuen Funktionen bietet, enthält die neue Outlook-Version doch viele kleine Verbesserungen, die aus einem guten ein besseres Programm machen. Leider sind auch viele der kleinen Punkte, die uns frustrieren noch vorhanden.

ZDNet.de Redaktion

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