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Archos Jukebox Multimedia 10

Man kann die Jukebox Multimedia 10 schwerlich nur als tragbaren MP3-Spieler bezeichnen, denn sie übersteigt bei weitem den Begriff eines Musikgeräts. Die Jukebox mit ihrer 10 GB-Festplatte, ihrem Flüssigkristall-Display und der reichen Softwareausstattung kann wie eine externe USB-Festplatte jeden Dateityp speichern. Sie kann auch über einen Fernseher oder über den Rechner JPEG-Bilder oder MPEG-4-Videos wiedergeben und Stimmen oder Musikstücke im MP3-Format aufnehmen. Die Anwendungsbereiche werden je nach Erweiterungsmodulen vielfältiger.

Was die Musik angeht: Will man die Jukebox vor allem als MP3-Spieler betrachten, sind die Klangqualität sowie die Speicherkapazität von etwa 2000 MP3-Dateien sehr zu loben. Der mitgelieferte Kopfhörer ist gut verarbeitet und verfügt über einen Lautstärkeregler. Er gibt den Klang voll und klar wieder, der Benutzer kann mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten (Bässe, Höhen, Bassanhebung, Balance usw.) herumspielen. Die Jukebox ist unempfindlich gegen Stöße, doch ist die Laufzeit von 7 Stunden nur durchschnittlich. Mit seinen Abmessungen und seinem Gewicht von 290 g passt er gerade noch in die Tasche.

Das Farbdisplay von der Größe zweier Briefmarken macht die Betrachtung von MPEG-4-Filmen nicht sehr komfortabel. Die Multimediafähigkeiten werden aber durch einen Audio-/Video-Ausgang betont, mit dem die Jukebox mittels eines beiliegenden Composite-Kabels an den Fernseher angeschlossen werden kann. Die Qualität der Videos auf dem großen Bildschirm entspricht dann der von VHS-Videos, und bei Bildern erkennt man nun auch Details. Allerdings kann das Gerät nur Bilder im JPEG- oder im Bitmap (BMP)-Format und Videos im MPEG-Format (352 x 288 Pixel bei max. 30 Bildern pro Sekunde) anzeigen.

Eine etwas niedrige Datenrate
Die Jukebox kann auch als Aufnahme- oder Diktiergerät dienen. Über den Audio-Eingang kann sie von externen Quellen Musik aufnehmen und direkt ins MP3-Format kodieren. Audiodateien, die mit der höchsten Datenrate von 160 kbps aufgenommen wurden, weisen keinerlei Fehler auf. Auch mit dem eingebauten Mikrofon aufgenommene Gespräche werden in akzeptabler Qualität wiedergegeben.

Die Jukebox wird unter Windows Me, 2000 und XP automatisch erkannt und ist dann eine externe Festplatte mit 4400 U/min, denn auf ihr kann man jeden Dateityp speichern. Sie ist kompatibel zu Mac und PC, arbeitet aber standardmäßig leider nur mit USB 1.1. So dauert es 10 Minuten, um 150 Tracks von der Festplatte des PC zu überspielen. Sicher, mit separat erhältlichen Kabeln kann man auch USB 2.0 und Firewire nutzen, doch wird damit auch die Rechnung um etwa 40 Euro höher.

Bei ihren zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten ist die Jukebox ein Gerät mit heikler Ergonomie. Die Funktionen sind zahlreich, von der Erstellung von Playlists bis zu der von Diashows bei Eingabe eines Verzeichnisnamens. Über die 10 Buttons kann man die verschiedenen Menüs und Funktionen aktivieren. Man muss aber oft drücken, bis man die gewünschte Funktion endlich gefunden hat. Für die Wiedergabe eines Videos auf dem Fernsehschirm muss man den Einschaltknopf drücken. Dafür funktionieren die Tasten für schnellen Vor- und Rücklauf für Videos und für Musikstücke.

Es bestehen noch Inkompatibilitäten
Schließlich kann man über die zwei mitgelieferten Speicherkartenlesegeräte für CompactFlash- und SmartMedia-Karten JPEG- und Bitmap-Dateien anzeigen. Allerdings hat sich die Jukebox geweigert, Dateien im JPEG Exif-Format einer Nikon-Kamera anzuzeigen. Diese Inkompatibilität müsste aber nach Angaben von Archos durch ein Update der Firmware behoben werden können.

Vier Programme, darunter die Player- und MP3-Verwaltungssoftware MusicMatch sowie das Bildbearbeitungsprogramm Ulead Photo Express vervollständigen das Ganze. Mit der Freeware VirtualDub kann man AVI-Dateien ins MPEG-4-Format konvertieren, das kompatibel zur Jukebox ist. VirtualDub ist aber nicht leicht zu bedienen, und das Gegenstück, Archos MPEG 4 Translator, vereinfacht die Sache erheblich. Ein Pentium III wird für die Kodierung dringend empfohlen.

Insgesamt ist die Jukebox nicht für Technologie-Fans, die stets nach neuen unnützen Gadgets dürsten. Archos hatte die ausgezeichnete Idee, die große Speicherkapazität und die Mobilität seines tragbaren Players auch für Foto und Video nutzbar zu machen. Doch ist dieser einzigartige hybride Apparat nicht ganz ohne Fehler: Unter anderem wird man den Video-Ausgang dem Miniatur-Display immer wieder vorziehen.

ZDNet.de Redaktion

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