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Matrox RT.X100

Die RT.X100 ist ähnlich wie die jüngsten RT-Produkte aufgebaut, allerdings wurden in der Standard-Konfiguration eine Reihe kleiner Änderungen vorgenommen. Es wird dieselbe Breakout Box verwendet, mit Ports für S-Video- und Composite-In/Out für den Anschluss analoger Audio-/Video-Geräte und einem FireWire (IEEE 1394)-Port für Digitaldeck oder Kamera. Der zweite bei den früheren Karten vorhandene FireWire-Port fiel zugunsten eines analogen Ausgangs weg, was sich als Nachteil erweisen könnte, wenn man die Karte für FireWire-Netze oder gesonderte Video-Decks einsetzen will. Obwohl die RT.X100 auf Windows 2000-Systemen verwendbar ist, bietet Matrox offiziell keine Unterstützung dieses Betriebssystems. Als empfohlenes Betriebssystem wird wegen seines verbesserten FireWire-Supports Windows XP angegeben.

All dies mag für die Besitzer älterer Windows 2000-PCs enttäuschend klingen, doch lohnt sich ein Upgrade angesichts der Features der RT.X100 in jedem Fall. Schon allein weil diese eine viel besser ansprechende Editing-Plattform bietet, ohne Fehlstarts oder Stottern beim Video-Cueing. Doch die wichtigsten Verbesserungen bestehen in der Vielzahl von Effekten, die gleichzeitig in Echtzeit auf eine Video-Sequenz angewandt werden können (je nach Kombination bis zu 16 Effekte), und in einer Reihe neuer Tools zur Beschleunigung der Video-Produktion.

Das erste dieser Tools ist der Single-Touch-Weißabgleich, der sich bei Verwendung von Filmmaterial aus verschiedenen Kameras als extrem nützlich erweist. Außerdem sind umfassende Proc Amp-Einstellungen für Farbe, Sättigung, Helligkeit und Kontrast vorhanden, ebenso wie eine Dreikanal-Farbjustierung für Schatten, Mitteltöne und Highlights. Bei einer 4:4:4-Farb-Auflösung bietet die RT.X100 auch erweiterte Chroma-Key-Einstellungen, mit weichen Kanten, Overspill und Schattenoptimierung für präzise Green- oder Blue-Screen-Aufnahmen, sowie umfassende Luma-Key-Einstellungen für Transparenz, Clip und Gain. Die Slow- und Fast-Motion-Wiedergabe ist erheblich besser als früher, mit nahtloser Angleichung der Bildfrequenz und ohne Flackern.

Alle Matrox-Effekte sind Keyframe-fähig, doch wurde hier die Oberfläche durch Icons anstelle von Maustasten-Menüs optimiert. Die RT.X100 verwendet außerdem Matrox Flex3D für Polygon-Netzmodelle und 3D-Effekte und bietet eine Reihe neuer Effekte wie Linsenflimmern, Wellen, Würfel, Verschwimmen und Netzwölbungen.

Nach wie vor ist standardmäßig die Vollversion von Adobe Premiere enthalten, ebenso Ligos GoMotion zur MPEG-Konvertierung und Sonic DVDit! LE für DVD-Authoring. Das Media Tools-Applet enthält Funktionen für Storyboarding und Echtzeit-Batch-Capture in einem einzigen Durchlauf (Single Pass), außerdem können mithilfe des Matrox-Gerätetreibers Videos direkt aus Premiere aufgezeichnet werden.

Bei früheren Produkten sorgte ein in der Hardware enthaltener Codec-Chip für eine präzise Aufzeichnung der Frames. Dieser Chip ist in der RT.X100 zwar vorhanden, doch wird für diese Funktion der Prozessor des PCs genutzt. Stattdessen liefert der Codec-Chip der RT.X100 eine DV- und MPEG2 (M2V IBP-Frame)-Ausgabe in Echtzeit – eine Funktion, die bislang nur Produkten höherer Preisklassen vorbehalten war. Auf diese Weise ermöglicht die RT.X100 auch Frame-genaues Überschreiben – sofern ein entsprechendes Video-Deck vorhanden ist. So können bereits editierte Segmente aus früheren Aufnahmesequenzen überschrieben werden, ohne das gesamte Projekt erneut aufnehmen zu müssen.

Angesichts der in diesem Paket enthaltenen Hard- und Software-Komponenten ist der Preis von 1349 Euro für die vielen Einstelloptionen und die gute Performance äußerst günstig. Semi-professionelle Videografen und betuchte Hobbyfilmer werden begeistert sein.

ZDNet.de Redaktion

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