Bei dem getesteten LG Combo-Drive GCC-4120B handelt es sich um ein erstes erfolgreiches Gemeinschaftsprodukt aus dem Hitachi-LG Joint-Venture: die CD-RW-Technik kommt von LG und der DVD-Part von Hitachi.

Laut den Informationen auf der LG-Homepage handelt es sich beim GCC-4120 um einen 12/8-fach CD-R/W-Brenner der CDs mit 32-facher und DVDs mit 8-facher Geschwindigkeit lesen kann. Entsprechend dieser Vorgaben sind erwartungsgemäß die Messwerte in allen Bereichen durchschnittlich 25 Prozent niedriger als bei denen der 40-fach-Geräte. Die durchschnittliche Leserate bei CDs erreicht gut das 20-Fache der Standard-CD-Geschwindigkeit (=172 kByte/s). Daten-CDs werden mit 22,9-fachem Lesetempo etwas schneller. Vergleicht man wie sich die Relation des Datendurchsatzes von Audio-CDs zur durchschnittlichen Leseleistung aller CD-Medien im Schnitt bei anderen Geräten verhält, so ist der gemessene Wert vom 18,1-Fachen für ein „32-fach“-Laufwerk recht ordentlich. Auch die Grabb-Geschwindigkeit ist mit dem Faktor 13 verhältnismäßig gut. Im absoluten Vergleich sind diese Werte aber bestenfalls noch annehmbar.

Beim Brennen ist das LG-Combo nicht mehr auf dem Stand der Dinge: laut Hersteller schreibt der GCC-4120 12-fach bei CD-Rs und 8-fach bei CD-RWs. Diesen Wertangaben kommt das Gerät in der Praxis jedoch erstaunlich nahe. Inklusive Lead-In und Lead-Out schreibt der GCC-4120 CD-Rs mit 9,2-fachem und CD-RWs mit 6,2-fachem Tempo – ohne Anfang und Ende entspricht das etwa 11,9-fach CD-R und 7,3-fach CD-RW.

Die mittlere Zugriffszeit ist sowohl bei CDs wie auch bei DVDs fast vorbildlich: Im Schnitt aller CD-Medien beträgt sie 96 ms und bei CD-ROMs gar nur 88 ms. Bei DVDs dauert der Sprung von einem Ende der Disc zum anderen im Schnitt 154 ms. Alle drei Werte entsprechen mehr oder minder den Referenzwerten. Weniger Lobenswert ist die Leseperformance bei DVDs. Sowohl im Durchschnitt mit verschiedenen DVD-Typen wie auch bei nur lesbaren DVD-Medien (DVD-ROM und DVD-Video) beträgt die Geschwindigkeit etwa das 3,8-fache (5 MByte/s) des einfachen Lesetempos. In dieser Kategorie kann das Laufwerk mit der Konkurrenz eindeutig nicht mithalten. Auch zum Erstellen von Sicherungskopien einer DVD, sprich DVD-Rippen, ist das Laufwerk völlig ungeeignet. Mehr als das 2,8-fache ist nicht möglich. Beim diesem Tempo dauert es in etwa eine dreiviertel Stunden, um eine 8,5 GByte DVD auf die Festplatte zu übertragen. Mit dem GCC-4120B Video-DVDs grabben ist somit wahrlich ein Spiel auf Zeit.

Die Fehlerkorrektur ist dagegen hervorragend. Verkratzte CDs liest das Laufwerk zu mindestens zwei Drittel aus – ohne merkliche Zeitverzögerung. Ebenfalls sehr gut ist das Verhalten beim Einlegen einer mit Key2Audio kopiergeschützten CD: alle drei Test-CDs (Shakira „Laundry Service“, „Spiderman Soundtrack“ und „Star Wars Episode II Soundtrack“) können mit dem LG Combo gelesen und sogar als MP3 auf Festplatte kopiert werden! Allerdings gibt es bei der dritten CD („Star Wars“) Probleme beim Grabben mit den letzten zwei Spuren. Mit eingeschalteter Audio-Fehlerkorrektur und ein paar anderen Tricks kann das Ergebnis aber schon bedeutend verbessert werden.

In Punkto Ergonomie ist der LG fast vorbildlich gut: Auch bei hoher Geschwindigkeit bleibt es leise und die Ladezeit für CDs und DVDs liegt in beiden Fällen unter dem Referenzwert von 10 Sekunden. Das Laufwerk verfügt über einen Kopfhöreranschluss, den dazugehörenden Lautstärkeregler sowie einen zweiten Knopf zum Abspielen und Vorspulen beziehungsweise „Springen zum nächsten Track“. Dieses Bedienfeld und der Auswurfknopf sind rund geformt und gut gefedert.

Als Brennsoftware liegt Roxio Enhanced CD Creator bei – inklusive dem Paketwritting-Programm DirectCD. Wobei letzteres mehr Probleme verursacht als Nutzen bringt (Konflikt mit UDF-Treibern) und ist darum nicht zu empfehlen. PowerDVD 3.0, ein IDE- und analoges Audiokabel, vier Befestigungsschrauben sowie je ein CD-R- und ein CD-RW-Rohling (beide 650 MByte), ein Handbuch und die Installationsanleitung sind im Lieferumfang enthalten. Für 109 Euro im Schnitt eine preiswerte Alternative zu so manchem teueren Überflieger.

ZDNet.de Redaktion

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