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Sharp Net MD IM-MT899H

Als Net MD ausgewiesene MiniDisc-Player interessieren sich auch für die Computerwelt, ohne aber den Bereich der HiFi zu verlassen. Eine USB-Schnittstelle verhilft ihnen zur Kommunikation mit dem PC. Auf diese Weise versucht Sharps Net MD IM-MT899H trotz seines komplizierten Namens andere portable MP3-Player in den Schatten zu stellen. Und er verfügt über einen wichtigen Trumpf: der Preis der Speichermedien.

Allerdings ist die MP3-Kompatibilität des Net MD lediglich ein Verkaufsargument. Sharps Gerät, wie andere auch, unterstützt nur das proprietäre Format Atrac von Sony, dem Erfinder der MiniDisc. Die Software für den Transfer der Dateien zwischen PC und Player spielt hier den Zwischenhändler: Sie wandelt die Titel aus dem MP3-, Wave- und WMA-Format vorher ins Atrac 3-Format um. Auf diese Weise kommt die Kompatibilität des Players mit den drei Standard-Audioformaten zustande.

Was die Musik angeht, ist Sharps Net MD ein gutes Produkt. Die Klangqualität ist tadellos, und auch bei Stößen liefert er einen kontinuierlichen Musikstrom. Für die Klangregelung gibt es nur eine dreistufige Bass-Verstärkung. Audio-CDs können vom Computer oder von der Stereo-Anlage aufgenommen werden. Bei Letzterer erfordert das Kopieren einer CD aber eine gewisse Lernzeit. Mit den beiliegenden analogen und optischen Kabeln schließt man den Player an den Verstärker der HiFi-Anlage an. Ein zweiter Eingang dient dem Anschluss eines Mikrofons, das aber nicht mitgeliefert wird. Neben Standard-Stereo stehen noch die Modi LP2 und LP4 zur Verfügung, mit denen die Kapazität einer MiniDisc verdoppelt bzw. vervierfacht werden kann. Bei Aufnahmen im Standard- und LP2-Format ist die Klangqualität tadellos, bei LP4 leidet sie aber, ähnlich wie bei der MP3-Codierung. Mit der Fernbedienung kann man sämtliche Funktionen des Gerätes steuern, von der Aufnahmequalität über die synchronisierte Aufnahme bis zur Speicherung der Titel auf der MiniDisc. Die Tracks der CD werden dann automatisch einer nach dem anderen aufgenommen.

Speicherkapazität

Vergleicht man Sharps Gerät mit MP3-Playern, die mit Speicherkarten arbeiten, hat der Sharp dank seiner billigen Speichermedien die Nase vorn. Für weniger als 3 Euro pro Stück erhält man je nach Aufnahmemodus eine Spielzeit von 74 oder 80 bis zu 360 Minuten. Damit ist der Preis für eine wieder bespielbare MiniDisc äußerst niedrig. Eine CompactFlash-Speicherkarte mit 256 MByte, auf die 256 Minuten Musik passen, kostet 125 Euro. Andererseits wirkt sich die Größe einer MiniDisc (7 cm) negativ auf die Größe des Players aus. Sharps Player ist kaum breiter als die Disc, aber dreimal so dick. Damit ist er zwar kleiner als ein Player mit Festplatte, gegenüber denen mit Speicherkarte aber riesig.

Die leicht zu bedienende und funktionsreiche Software OpenMG JukeBox sorgt für den Transfer der MP3- oder WMA-Dateien und ihre Codierung ins Atrac 3-Format. Ein zweites Programm widmet sich der Sicherung der im PC gespeicherten Musikstücke auf einer zweiten Festplatte oder auf einer CD. Zwar wandelt OpenMG JukeBox MP3-Dateien um, während es gleichzeitig bereits konvertierte Dateien überträgt, dennoch ist es keine Sache für Eilige, eine MP3-Sammlung auf die MiniDisc zu kopieren: Die Übertragung von 50 MByte Daten (das sind etwa 15 MP3-Titel im LP2-Modus) dauert 16 Minuten. Selbst wenn die Stücke bereits im Atrac 3-Format vorliegen, dauert der Transfer noch fast 13 Minuten.

Zudem verhindern Kopierschutz-Verfahren die direkte Übertragung von Stücken, die mit der Hifi-Anlage oder einem anderen Rechner aufgenommen wurden, auf die Festplatte des PC. Es ist auch nicht möglich, denselben Titel öfter als dreimal von seinem PC auf die MiniDisc zu überspielen, wenn man z.B. eine Compilation anlegen möchte. Das ist durchaus unangenehm, wenn man die Original-CDs besitzt. Durch seinen Preis kann Sharps Gerät die MP3-Player mit Speicherkarte oder Festplatte zudem nicht ausstechen, denn es ist in der gleichen Preislage angesiedelt.

ZDNet.de Redaktion

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