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Corel Draw 11.0

Eine butterweiche Benutzeroberfläche

Die vollständig konfigurierbare Benutzeroberfläche von CorelDraw trägt dazu bei, die Überlegenheit dieses Programms über seine Konkurrenz zu festigen. Das Programm macht es dem Anwender leicht, während der Arbeit seine eigenen Werkzeugleisten, Menüs und Makros zu erstellen und diesen personalisierten Arbeitsbereich dann für spezielle Aufgaben abzuspeichern. Erstellt man zum Beispiel häufig Flussdiagramme, kann man eine Benutzeroberfläche kreieren, welche die wichtigsten Tools für Flussdiagramme ohne Umwege zur Verfügung stellt.

Sehr bemerkenswert sind auch die Plattform-übergreifende Unterstützung und die umfangreichen Import /Export-Filter von CorelDraw. Mit den Filtern kann man Dateien von und in andere Design-Programme portieren, darunter Photoshop, Illustrator und Visio. Selbst beim Export einer mehrschichtigen CorelDraw-Datei in eine Photoshop-Datei wurde die Anordnung der Layers korrekt übertragen. Da CorelDraw 11.0 für Windows XP optimiert und für Apple OS X angepasst ist, kann das Programm von relevanten Funktionen des Betriebssystems profitieren, beispielsweise von den Einstellungen für Desktop-Themes (Designs) und Sicherheit in Windows XP.

Viele neue Tricks

Auch für Grafik-Profis gibt es einige gute Neuigkeiten: CorelDraw 11.0 unterstützt endlich Symbole, so dass man sein Bildmaterial (ein Symbol) in einer zentralen Bibliothek abspeichern und es dann jederzeit und so oft man will per Drag & Drop in ein beliebiges Dokument einfügen kann. In der Vergangenheit musste man Objekte, die man wieder verwenden wollte, wie Pfeile oder Benachrichtigungskästchen als einzelne Bild-Dateien abspeichern und diese dann jedes Mal in das gewünschte Bild einfügen – ein zeit- und ressourcenaufwändiger Prozess. Symbole sind schneller, einfacher und steigern die Dateigröße nicht unnötig.

Die Version 11.0 führt auch einige neue Tools ein, darunter druckempfindliche Pinsel zum Verschmieren und Aufrauhen, welche die Konturen von Objekten verwischen bzw. glätten. Diese Pinsel sind leider nicht so reaktionsfreudig wie ähnliche Tools im Adobe Illustrator – ein großes Lob geht aber an eine wichtige Verbesserung, mit der man Absatztext in Kurven umwandeln und dann künstlerische Effekte wie perspektivische Schatten (Drop Shadow) darauf anwenden kann, ohne die Absatzformatierung zu verlieren.

Dank seiner selbsterklärenden Werkzeuge und der personalisierbaren Benutzeroberfläche bleibt CorelDraw auch mit all diesen tollen neuen Funktionen sowohl für Neulinge als auch für Profis leicht zu benutzen. Jeder, der in der Lage ist, ein Word-Dokument auszudrucken, kann in ein bis zwei Stunden mit CorelDraw zurechtkommen. Trotzdem empfehlen wir dieses Programm vor allem für fortgeschrittene und professionelle Designer.

Schlechte Scripts

Der größte Nachteil an CorelDraw? Sein entsetzliches Visual Basic Scripting (Makro-) Programm. Normalerweise ermöglichen Makro-Rekorder die Automatisierung eines Vorgangs (z.B. die Stapelkonvertierung von Dateien), indem sie jeden Tastendruck, Mausklick und jede Cursor-Bewegung aufzeichnen. Danach lässt sich der Vorgang mit nur wenigen Befehlen wiederholen. In den Testläufen wurden die meisten der getesteten Vorgänge nicht von CorelDraw aufgezeichnet.

Ein weiterer Mangel: das von der Redaktion auf einem 1,2 GHz Windows XP Professional System mit 512 MB RAM und einer 120 GB Festplatte getestete Programm lief recht langsam. Hoffentlich veröffentlicht Corel bald einen Bug-Fix für dieses Problem.

So gut wie der „Goldene Code“

Was Corels technischen Kundendienst angeht, ist es die gleiche alte Geschichte wie immer: akzeptabel, aber nichts Besonderes. CorelDraws kostenloser telefonischer Support gilt für 30 Tage. Benötigt man danach noch Support, muss man sich für den kostenpflichtigen Kundendienst anmelden. Glücklicherweise sind Corels Online-FAQs und die Knowledge-Base sehr umfangreich, und im Test schickte der E-Mail-Kundendienst innerhalb von 24 Stunden eine Antwort.

CorelDraw ist auch weiterhin das beste Zeichenprogramm am Markt, vor allem, wenn man die Anwendungen in Betracht zieht, mit denen das Programm häufig ausgeliefert wird: der hervorragende Bild-Editor Corel PhotoPaint und das Programm für Web-Grafiken RAVE. Die langsame Performance dieser Anwendung enttäuscht, daher sollte man vor dem Kauf vielleicht auf ein Performance-Update warten. Nichtsdestotrotz ist CorelDraw das beste Illustrationswerkzeug, das die Redaktion bisher bisher zu Gesicht bekommen hat.

ZDNet.de Redaktion

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