Der neueste Barebones-PC von Shuttle ist der SS51G mit Sockel 478 für aktuelle Pentium 4-Prozessoren sowie AGP. Im Test läuft er mit einen 2,4 GHz schnellen Pentium 4 sowie 256 MByte DDR-RAM. Vom Hauptspeicher zwackt allerdings die integrierte Grafik 32 MByte ab. Als Festplatte kommt eine Seagate Barracuda ATA IV mit 7200 Umdrehungen pro Minute zum Einsatz. Entsprechend schafft das System sehr gute Testwerte: 29,9 Punkte im Content Creation Winstone 2002 und 44,8 Punkte im Business Winstone 2001 bezeugen, dass das System so ausgestattet für alle Aufgaben gut geeignet ist.
Die integrierte Grafik mit shared memory und Sis315-Chipsatz ist keine Lösung für Spieler. 1282 Punkte im 3DMark 2001 bestätigen das. Auch bietet sie nur eine Bildwiederholfrequenz von 75 MHz an. Per optional erhältlicher Karte von Shuttle kann das Rechner-Bild auch über DVI auf Digitalbildschirmen oder per TV-Out ausgegeben werden.
Die Komponenten muss jeder Nutzer selbst ins System integrieren. Dabei hilft eine leider nur auf Englisch verfügbare, aber sehr ausführliche und reichlich bebilderte Anleitung: Man muss kein Fachmann sein, um Prozessor und Laufwerke einzupassen. Auch die Treiber-CD besitzt eine freundliche Oberfläche. Die Windows-Treiber lassen sich von dort per Mausklick installieren.
Das Alugehäuse des Rechners ist nicht nur kompakt und formschön, es ist auch funktional. An der Vorderseite findet man zwei USB 2.0-Anschlüsse, einen Firewire-Port, optischen S/PDIF-Audio-Ausgang sowie Buchsen für Kopfhörer und Mikro. An der Rückseite stehen zusätzlich zwei USBs, zwei Firewire-Ports, zwei serielle und zwei PS/2-Anschlüsse, S/PDIF-Eingang, VGA-Port und Netzwerkanschluss zur Verfügung. Verzichtet hat Shuttle lediglich auf einen Parallelport, also die in die Jahre gekommene Form des Druckeranschlusses.
Solche Vielfalt kann das Micro-ATX-Mainboard FS51 im Inneren nicht bieten. Es besitzt einen AGP- und einen PCI-Steckplatz sowie zwei Speicherbänke. Außerdem sind zwei weitere USBs nicht nach außen geführt. Auch die Laufwerksoptionen beschränken sich auf das Minimum von einmal 5,25 Zoll extern (typischerweise CD-ROM, Brenner oder DVD), 3,5 Zoll extern (Floppy) und 3,5 Zoll intern (System-Festplatte).
Das Betriebsgeräusch des Rechners ist leise. Nur ein einziger Lüfter wird zur Kühlung benötigt. Zusätzlich lässt sich im BIOS „Auto Guardian“ einschalten, eine Überwachung der Prozessor-Temperatur, die nur mit dem beiliegenden Prozessorkühler funktioniert und gegebenenfalls die Ventilatorgeschwindigkeit drosselt. Der lenkt die Abwärme der CPU über Heatpipes nach draußen.
Als Optionen sind neben der genannten DVI/TV-Out-Karte auch eine Tragetasche sowie Frontblenden in diversen Farben erhältlich. Auch CD-Laufwerke mit passenden Blenden bietet Shuttle an, auch wenn diese bislang nicht auf der Website erwähnt werden. Außerdem gibt es vergleichbare Systeme für andere Prozessortypen, insbesondere auch für AMDs Athlon.
Der Preis für das Gehäuse selbst liegt bei 469,90 Euro. Wenn man die im Test eingesetzten Komponenten mit einrechnet (Grundlage sind hier aktuelle Straßenpreise von ZDNet Sm@rtShopper: Festplatte 110 Euro, Prozessor 270 Euro, Speicher 60 Euro, CD-Laufwerk 30 Euro), kommt man auf rund 940 Euro – noch ohne Tastatur oder Betriebssystem. Rein auf die Leistung bezogen scheint dieser Preis etwas hoch, zumal die Aufrüstmöglichkeiten begrenzt sind. Aber wenn Platz beziehungsweise Mangel daran und elegantes Design eine Rolle spielen, ist der elegante, hervorragend dokumentierte Barebones-PC eine ausgezeichnete Wahl. Er bekommt die Empfehlung der ZDNet-Redaktion.
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