Solide und sportlich

In den Kombinationen Rot/Grau oder Lila/Silber gehalten, gibt die robuste GV-10 ein sportliches Bild ab. Mit einem Gewicht von 357 Gramm inklusive vier AA-Batterien und Speicherkarte lässt sich die GV-10 problemlos handhaben, auch wenn sie nicht gerade leicht ist. Die Bedienung erfolgt ganz einfach mit Tasten und Drehknöpfen, über die fast alle Kameraeinstellungen vorgenommen werden können, was das Surfen im LCD-Menü nahezu überflüssig macht. Einen schlechten Eindruck hinterließ dagegen der schwer zugängliche Steckplatz für die CompactFlash-Karte, der sich im selben Fach wie die Batterien befindet. Die Abdichtung des Fachs erschwert den Zugang zur Karte, außerdem lässt sich die Ausgabetaste nur schwer drücken.

Mit Ausnahme von Belichtungskorrektur und Weißabgleich sind die manuellen Einstellmöglichkeiten der GV-10 auf ein Minimum reduziert, so dass man eine leicht verständliche und einfach zu bedienende Kamera erhält. Casio hat 18 Best Shot-Szenenmodi integriert, mit denen die Einstellungen für bestimmte Motive (z. B. Porträts, Blumen oder Meer) optimiert werden können. Die mit diesen Voreinstellungen erzielten Ergebnisse fielen ganz unterschiedlich aus. Porträt-Fotos sahen besser oder mindestens genauso gut wie im Automatikmodus aus, der Blumenmodus verursachte jedoch unerwünschte Farbveränderungen. Effekte wie Sepia, Monochrom und Pop (wirkt sehr psychedelisch) lieferten dagegen beständigere Ergebnisse. Darüber hinaus bietet die GV-10 einen Modus für Serienaufnahmen, eine Option zur Aufnahme von Videoclips ohne Ton und die Möglichkeit zur Verwendung als Webcam für einen PC.

Waschfest

Das außergewöhnlichste Merkmal der GV-10 ist ihre Beständigkeit gegenüber Wasser, Verschmutzungen und Stößen. Die Testkamera wurde mit Wasser bespritzt, untergetaucht, auf den Boden geworfen und verdreckt – doch sie funktionierte immer noch. Das Innere der GV-10 blieb trocken und sauber, was den Dichtungen am Batteriefach und den Abdeckungen über den Anschlüssen zu verdanken ist. Ein Bad in der Spüle mit leichtem Schrubben entfernt Verschmutzungen und Staub vom Gehäuse der Kamera.

Man kann die GV-10 bis zu einem Meter tief und 30 Minuten lang unter Wasser halten, ohne dass sie dabei Schaden nimmt. Trotzdem ist sie keine Unterwasserkamera. Man sollte die GV-10 auf keinen Fall zum Schwimmen mitnehmen, vor allem weil sie nicht in Salzwasser oder Schwimmbäder getaucht werden sollte. Die Dichtungen müssen regelmäßig überprüft und gereinigt werden, da schon wenige Sandkörner für eine undichte Stelle sorgen können. Casio empfiehlt, die Kamera alle zwei Jahre an den Service einzusenden, um die Dichtungen austauschen zu lassen.

Was die Geschwindigkeit beim Fotografieren betrifft, ist die Performance der Casio GV-10 durchschnittlich bis etwas schwerfällig, je nachdem, wie voll die mitgelieferten Alkali-Batterien noch sind. Im Test wurde eine CompactFlash-Speicherkarte mit 8 MB mehrmals voll geschrieben, ohne dass ein Leistungsverlust festzustellen war. Gute Ergebnisse ließen sich auch mit wiederaufladbaren Nickel-Metall-Hybrid-Akkus erzielen, die immer eine gute Investition darstellen. Obwohl man bei grellem Sonnenlicht wohl eher den optischen Sucher der Kamera zur Vorschau der Bilder verwenden dürfte, funktioniert auch das 1,6 Zoll LCD-Display sehr gut im Freien.

Die Testaufnahmen wiesen präzise Farben und eine gute, wenn auch nicht herausragende Bildqualität auf. In einigen Bildbereichen war ein deutliches Rauschen zu erkennen. Der Belichtungsumfang war für eine 1,2-Megapixel-Kamera angemessen, Gleiches gilt für Detailtreue und Schärfe. Der Blitz erschien zwar eher schwach, doch war bei Fotos im Freien die Belichtung äußerst exakt. Allerdings werden Fotos am Lagerfeuer eher enttäuschen, da eine Blitzmodus zur Vermeidung von roten Augen fehlt.

Wer auf der Suche nach einer robusten und einfachen Kamera für Schnappschüsse unter schwierigen Bedingungen ist, wird sich für die GV-10 interessieren. Für alle übrigen Fotografen dürfte sich der Listenpreis von 400 Euro für eine 1,23-Megapixel-Kamera mit einem lediglich 2fachen digitalen Zoom kaum lohnen. Für eher in Innenräumen ausgeführte Aufnahmen bietet die Cyber Shot DSC-P30 von Sony mit 1,2 Megapixeln mehr Funktionen zu einem kleineren Preis.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Lenovo übertrifft die Erwartungen und hebt Prognose an

KI-Funktionen beschleunigen die Erholung des PC-Markts. Der Nettogewinn legt um 44 Prozent zu, der Umsatz…

5 Stunden ago

Bedrohungsakteure betten Malware in macOS-Flutter-Anwendungen ein

Googles App-Entwickler-Kit dient der Tarnung des schädlichen Codes. Der Sicherheitsanbieter Jamf hält die Schadsoftware für…

7 Stunden ago

CopyRhadamantys greift weltweit Unternehmen an

Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.

3 Tagen ago

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

4 Tagen ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

4 Tagen ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

5 Tagen ago