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Nikon Coolpix 4500

Die Aufnahmen zeichnen sich durch hervorragende Qualität und hohe Bildschärfe aus. Das Design der Kamera entspricht größtenteils dem des Vorgängermodells, der Coolpix 995. Für etwas mehr Geld erhält man mit der Canon PowerShot G2 jedoch die gleiche Qualität und eine anwenderfreundlichere Bedienung. Wer aber auf der Suche nach einem manuell einstellbaren Zoomobjektiv ist und Geduld mitbringt, um sich mit der Einstellung auseinander zu setzen, wird von der 899 Euro teuren Coolpix 4500 nicht enttäuscht sein.

Die 4500 ist ebenso wie das Vorgängermodell, die Coolpix 995, mit einem schwenkbaren und manuell einstellbaren Zoomobjektiv ausgestattet. Beim neuen Modell hat Nikon jedoch die Bedienungselemente überarbeitet, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Während die Coolpix 995 noch über Buttons, Drehknöpfe und ein LCD-Display verfügte, das dem der 35mm-Profi-Kameras von Nikon ähnelte, erscheint die 4500 aufgeräumter und übersichtlicher. Dies und das geringe Gewicht von ca. 360 g in Verbindung mit dem soliden Gehäuse machen die Kamera sehr viel attraktiver für Einsteiger. Nun können die wichtigsten Einstellungen und Modi mit Hilfe einiger Buttons und über das Display ausgewählt werden.

Das Display ist jedoch nur oberflächlich überarbeitet worden, und so ist es nicht gerade einfach, die verschiedenen Einstellungen über Menüpunkte und Display zu erreichen und anzupassen. Die Aufschriften auf dem Gehäuse der Kamera sind wenig aufschlussreich, zu Beginn findet man die gewünschte Auswahl oft nur durch Ausprobieren. Der Menüpunkt zur Aufnahme eines Films zum Beispiel ist in einem tief verzweigten Menü versteckt – mit Hilfe des LCD-Displays durch die Menüs zu scrollen kann manchmal zur Verzweiflung führen.

Nachdem dieses Manko erwähnt ist, bleibt zu sagen, dass die Menüs an sich eindeutige Bezeichnungen tragen. Die Navigation fällt demnach nicht schwer. Die 4500 ist sicher keine Kamera, mit der man schnell und unkompliziert ein paar Bilder schießen kann, wer sich aber etwas mit dem Handbuch beschäftigt, wird nach kurzer Zeit die vielfältigen Möglichkeiten nutzen können. Sehr gut ist zum Beispiel der programmierbare Funktions-Button: Damit erreicht man in der Standardbelegung praktischerweise die Belichtungskorrektur, man kann diesem Button über das Setup-Menü aber auch andere Funktionen zuweisen.

Mit ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeit richtet sich die Coolpix 4500 an semi-professionelle Anwender. Sie bietet vielseitige Möglichkeiten hinsichtlich Belichtungszeit und Belichtungsmessung, einen zusätzlichen Autofokus mit fünf verschiedenen Fokussierungsbereichen (somit kann man den Fokus auch außerhalb der Bildmitte positionieren), Langzeitbelichtung und eine Anschlussmöglichkeit für einen externen Blitz. In Verbindung mit den Justiermöglichkeiten für Bildschärfe, Kontrast und Sättigung erhält man somit eine Kamera mit vielen manuellen Einstellmöglichkeiten.

Will man unkomplizierter fotografieren, kann man die 16 vordefinierten Modi für verschiedene Umgebungen verwenden, hier findet man auch einen Modus zur Mehrfachbeleuchtung. Das praktische „Small Pic“-Feature reduziert die Auflösung von detailreichen Bildern automatisch, diese können dann gleich per Internet verschickt werden, nachdem sie auf den PC übertragen wurden. Nikon verwendet in der 4500 ein scharfes f2,6-5,1 Nikor-Objektiv mit 4fachem Zoom. Dieses Objektiv bietet eine gute Brennweitenauswahl und ist zudem kompatibel mit Zubehör wie dem SB-29 Ringblitz von Nikon für Makroaufnahmen.

Die Coolpix 4500 bietet die Möglichkeit, unkomprimierte Aufnahmen im TIFF-Format zu speichern, dies ist besonders nützlich, wenn man Aufnahmen für den Print-Bereich benötigt oder diese stark vergrößern will. Allerdings benötigen die Aufnahmen sehr viel Speicherplatz. Es nimmt fast 30 Sekunden in Anspruch, bis die Kamera das Bild verarbeitet und auf der CompactFlash-Karte gespeichert hat – deshalb wäre die Möglichkeit, Bilder im RAW-Format zu speichern, eine lobenswerte Zusatzfunktion gewesen.

Obwohl die Coolpix 4500 beim Anschalten nicht übermäßig schnell ist und der Autofokus ebenfalls nicht mit schneller performance glänzt, liefert sie eine solide Leistung. Sie ist für eine Vielzahl von verschiedenen Aufnahmeumgebungen geeignet. Auch die etwas längere Verschlusszeit stellt kein größeres Problem dar. Die Kamera punktet bei Makroaufnahmen, sie liefert hervorragende Bildschärfe, außerdem können Objekte mit bis zu zwei Zentimeter Abstand fokussiert werden.

Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku liefert ausreichende Energie, bei extensivem LCD-Einsatz konnten wir ca. 80 hochauflösende JPEGs aufnehmen. Die Kamera lässt sich auch mit normalen Batterien (2CR5) betreiben – es schadet also nicht, ein paar normale Batterien dabeizuhaben, falls die Akkus einmal nicht ausreichen.

Der integrierte Blitz lässt sich für Entfernungen von bis zu drei Metern einsetzen – dies ist ein durchschnittlicher Wert für normale Digitalkameras – er verfügt über eine Blitz-Langzeitsynchronisation. Das LCD-Display lässt sich auch im hellen Sonnenlicht gut ablesen, der Sucher bietet ein deutliches Bild, obwohl er nur 80 Prozent des Bildes abdeckt. Im normalen Betrieb kommt jedoch fast ausschließlich das Display zum Einsatz, sei es auch nur, um die aktuellen Einstellungen zu überprüfen.

Insbesondere in Sachen Bildqualität kann die Coolpix 4500 Punkte sammeln, die Aufnahmen sind besonders detailgetreu, scharf und deutlich, wobei kaum ein Rauschen zu erkennen ist. Die Kamera fokussiert und belichtet sehr genau, Farben tendieren eher zu natürlich als zu übersättigt. Falls erwünscht kann man die Sättigung im Menü auch noch erhöhen. Gelegentlich war ein geringer Anteil an tonnenförmigen Verzeichnungen am weiteren Ende des Zooms festzustellen, jedoch nicht in bemerkenswertem Ausmaß. Chromatische Aberrationen treten erfreulicherweise nur selten auf.

ZDNet.de Redaktion

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