AOL Instant Messenger, MSN Messenger und Yahoo Messenger schaffen es jedoch allesamt, diese Funktionen zu integrieren, und zwar ohne auf abgespeckte Versionen zurückzugreifen oder die Benutzerfreundlichkeit zu opfern. Also bietet ICQ entweder zu viel oder zu wenig, jedoch nie einfach nur genug. Die Lite-Version ist nur etwas für ICQ-User mit langer Kontaktliste, die das Tool ausschließlich zum Chatten verwenden wollen. Wie immer empfiehlt sich Trillian, wenn man mehr als einen IM-Client benutzt.
Der kleinste ICQ-Download
Der Download und die Installation von ICQ Lite sind ein Kinderspiel – wie es von einem „Diätprogramm“ auch zu erwarten ist. Die Downloadgröße beträgt nur 1,7 MB, und die Installation benötigt nur wenige Minuten. Verfügt man bereits über einen ICQ-Account, erkennt Lite dies und übernimmt automatisch den Login-Namen, das Passwort und die auf einem Server gespeicherte Liste der Kontakte. Im Betrieb benötigt Lite auch weniger RAM-Speicher – auf dem im Test verwendeten System mit Windows XP waren es etwa 4 MB – das heißt 2 MB weniger als die ICQ-Vollversion, etwa 1 MB weniger als der AIM und ungefähr genauso viel wie Trillian.
Wie zu erwarten, weist die Lite-Version auch eine vereinfachte Benutzeroberfläche auf. Im Gegensatz zu den fünf Schaltflächen der ICQ-Vollversion im „Advanced“-Modus befinden sich am unteren Rand des ICQ-Lite-Fensters nur drei Schaltflächen – „Add“ zum Hinzufügen von Kontakten, „Find Users“ zum Suchen von Benutzern und „Main“ für den Zugriff auf das Menü. Dank der deutlich gekürzten Liste der Funktionen ist es ICQ auch gelungen, die Menüs und Optionen stark zu verringern. Insgesamt sieht dieser Instant Messenger etwas moderner aus als das eigentliche ICQ, wobei die abgerundeten Ecken ein wenig an den MSN Messenger erinnern. Das Beste ist aber, dass man in dieser Lite-Version nie lange nach Tools suchen muss.
Außerdem wurden in Lite noch ein paar kosmetische Veränderungen vorgenommen. Die Suchleiste befindet sich nun an der Oberseite, und wie ICQ verwendet auch Lite als Suchmaschine Google. Weder im Hauptfenster noch im Nachrichtenfenster zeigt diese schlanke Anwendung Werbung an – zumindest in dieser Version. Nicht schlecht.
Will man lieber die ICQ-Vollversion benutzen, kann man in Lite mit nur einem Menü-Klick zu dieser wechseln (vorausgesetzt, man hat die Vollversion bereits auf dem PC installiert). Lite öffnet und schließt die ICQ-Vollversion. Bis zur nächsten Überarbeitung von ICQ ist diese Schaltfläche allerdings nur eine Einbahnstraße. Um zur abgespeckten Variante zurückzukehren, muss man ICQ schließen und Lite manuell starten.
Ein schlanker IM
In Bezug auf seine Funktionen ist ICQ Lite genauso dünn wie Ally McBeal. Man kann Dateien und Nachrichten versenden, sowohl normale Textnachrichten als auch SMS. Aber das war’s auch schon. Im Gegensatz zur Vollversion versendet Lite keine E-Mails oder Videos und ermöglicht auch keine Chats zwischen mehreren Teilnehmern (Multiparty) oder File-Sharing. Benötigt man jedoch die einfachen Chat-Funktionen, zum Beispiel am Arbeitsplatz, wird man diese Extras wahrscheinlich gar nicht vermissen.
Einige Zusatzfunktionen gibt es aber trotzdem noch, darunter die automatische Archivierung aller Unterhaltungen, die nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden kann, und die Funktion „Docking“, mit der sich das ICQ-Fenster an den Rand des Bildschirms verschiebt. Lite speichert auch Nachrichten, wenn sich der Empfänger gerade offline befindet, und sendet diese, wenn er sich wieder anmeldet. Außerdem bietet diese Version endlich eine Anzeige, mit der man sehen kann, ob der Gesprächspartner (der ebenfalls Lite benutzen muss) gerade eine Antwort eintippt. Andere IMs verfügen schon seit Jahren über diese praktische Funktion.
Es ist unerklärlich, dass ICQ, obwohl es zum selben Unternehmen gehört, immer noch nicht in der Lage ist, Nachrichten mit dem AOL Instant Messenger auszutauschen. Das bedeutet, dass man mehrere Anwendungen öffnen muss, wenn einige Chatpartner andere IMs verwenden. Es sei denn, man entscheidet sich für eine All-in-One-Lösung wie Trillian.
Spärliche Sicherheit
Wie bei jeder Bemühung, ein Produkt zu verkleinern, fordern einige Kürzungen ihren Tribut. In ICQ-Lite ist die Sicherheit und Privatsphäre der am stärksten betroffene Bereich. Lite fehlen die meisten der fortgeschrittenen Sicherheitseinstellungen von ICQ. Man kann lediglich Autorisierungen verlangen, bevor man von anderen Benutzern zu deren Kontaktliste hinzugefügt wird, und die „Ignore List“ verwenden, in die man Benutzer eintragen kann, mit denen man nicht reden möchte. Lite gleicht diesen Mangel jedoch mit einer neuen, „Spam Control“ genannten Funktion aus, mit der man die Nachrichten aller Benutzer blockieren kann, die sich nicht in der Kontaktliste befinden. Außerdem kann man mit dieser Funktion auf den ICQ-Servern einen Anti-Spam-Filter aktivieren, der ICQ-Spammer ausschalten soll. Diese Idee ist recht sinnvoll und reduzierte tatsächlich die (ohnehin geringe) Spam-Menge, die normalerweise über ICQ eingeht. Eine Nachricht schaffte es jedoch während der Testwoche durch die Filter.
Trotz der Spam-Funktionen erlaubt es ICQ Lite leider nicht, selektiv zu entscheiden, ob man für bestimmte Benutzer sichtbar oder unsichtbar sein möchte, und man kann andere Benutzer auch nicht davon abhalten, Dateien zu senden oder dies zu versuchen. Es waren zwar genau diese Optionen, durch die sich ICQ von den anderen IM-Clients unterschied – aber den meisten Gelegenheitsanwendern werden sie wohl nicht fehlen.
Support „Lite“
Auch der Support für ICQ Lite ist ziemlich „lite“. Es gibt keinen telefonischen Support, ein üblicher Mangel bei kostenlosen Instant Messengern, und E-Mails werden, wenn überhaupt, dann nur sehr langsam beantwortet. Das Online Help Center (Website) bietet jedoch jede Menge Links zu vielen FAQs und zahlreichen Chat-Foren, in denen sich die Benutzer gegenseitig helfen. Trotzdem kostet dieses Support Center jede Menge Nerven, denn es gibt keine Suchfunktion für die Hilfedateien, so dass man sie selbst durchstöbern muss, um eine Lösung zu finden, was manchmal endlos dauern kann.
Weniger ist mehr
Insgesamt bietet ICQ Lite weit weniger Inhalt, dennoch werden echte ICQ-Fans das Programm mögen. Trotzdem sollte man aber seine Chatpartner nicht dazu drängen, zu Lite überzuwechseln. Lite ist dann interessant, wenn man ICQ nur zum Versenden von Nachrichten benutzt und nur gelegentlich einmal eine Datei verschickt. Benutzen Freunde und Bekannte aber andere IM-Services, wie MSN oder Yahoo, ist man auch weiterhin mit Trillian besser bedient.
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…
Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…
Es kommt angeblich 2028 auf den Markt. Das aufgeklappte Gerät soll die Displayfläche von zwei…
Das System basiert auf Hardware von HPE-Cray und Nvidia. Die Inbetriebnahme erfolgt 2027.
Die Bundesnetzagentur hat ihr Gigabit-Grundbuch aktualisiert. Drei von vier Haushalten sollen jetzt Zugang zu Breitbandanschlüssen…