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FreePeers BearShare 4.0

Aufpreis gleich Mehrwert?

Bei der Installation von BearShare fällt eine Besonderheit unter P2P-Programmen auf: Der User wird gefragt, ob er drei Adware- bzw. Spyware-Programme installieren will oder nicht. Diese Programme werten Informationen über das Benutzerverhalten aus und geben so Werbeagenturen die Möglichkeit, gezielte Pop-Up-Anzeigen zu versenden. Wenn man auf diese Programme verzichten will – wer will das nicht – kann man einfach die entsprechenden Kontrollkästchen deaktivieren. BearShare hat auch schon in früheren Versionen um die Erlaubnis des Anwenders gefragt, was einigen anderen Anwendungen als Vorbild dienen sollte (insbesondere KaZaa). Leider blendet BearShare beim Suchen nach Dateien Audio-Werbung ein. Eine davon wirbt für Yahoo, klingt aber eher wie eine Kuh auf der Weide.

Wer gar keine Werbung erhalten will, also auch keine Bannerwerbung oder Pop-Ups, kann für 19,95 US Dollar die von BearShare (wie auch von LimeWire) angebotene Pro Version erwerben, die Werbeeinblendungen blockiert und sind sechs Monate lang kostenlos Produkt-Upgrades und Support via E-Mail bietet (für die kostenlose Version gibt es nur Anwenderforen). Ein Telefon-Support wird jedoch für keine der beiden Versionen geleistet, außerdem gibt es keinen bevorzugten Serverzugriff oder irgendeine Form von zusätzlicher Performance. Bei LimeWire erhält man das Gleiche für 9,50 US Dollar, weshalb es sich kaum lohnt, den höheren Preis für BearShare Pro zu zahlen.

Einfache Suchfunktion, wenig erfolgreiche Downloads

Nachdem BearShare installiert ist, kann man in einem Setup-Assistenten den Ordner auswählen, in dem die Downloads gespeichert werden. Ebenso wird der Ordner festgelegt, in dem sich die Dateien für den gemeinsamen Zugriff befinden. Ist dies getan, präsentiert sich BearShare mit einer einfachen und gut durchdachten Benutzeroberfläche. Der Anwender verschwendet keine Zeit auf der Suche nach dem richtigen Speicherplatz für Downloads, wie das bei der neuesten Version von Morpheus der Fall ist. Schaltflächen im oberen Bereich des Programmfensters führen zu den wichtigsten Bereichen: Search, Downloads, Uploads, Files, Chat, Community, Security und Help.

In den Tests war die Suchfunktion von BearShare recht schnell und gab eine angemessene Anzahl an Ergebnissen aus, insbesondere bei bekannteren Künstlern wie Britney Spears und Madonna. Im Vergleich mit LimeWire war die Anzahl der Ergebnisse ähnlich, obwohl bei KaZaa höhere Trefferquoten erzielt werden konnten. Die Suchergebnisse werden auf der linken Seite angezeigt, das Eingabefeld, in dem auch Dateigrößen festgelegt oder Spam-Filter aktiviert werden können, befindet sich oben auf der rechten Seite. Die Quote der erfolgreichen Downloads lag leider nur bei mageren 25 % oder weniger – deutlich unter den passablen 60 % von KaZaa.

Chat ohne Chatter

Einige Entwickler von Tauschbörsen-Software, darunter auch Morpheus, haben eine Chat-Funktionalität in ihr Programm integriert. BearShare stellt hier keine Ausnahme dar, wobei dessen neue Chat-Schaltfläche einen integrierten Client startet, der auf dem DALnet IRC aufbaut. Leider ließ sich während der Tests keine Verbindung zum Server herstellen. Als BearShare einen Server nach dem anderen durchprobierte, lehnte seltsamerweise deren Autokill-Funktion die Verbindung wegen von der Website ausgehendem Missbrauch ab.

Einige andere Features von BearShare erwiesen sich bei genauerem Hinschauen ebenfalls als wenig beindruckend. Die Schaltfläche „Burn CD“, von der man eigentlich erwartet, dass ein integriertes Programm zum CD-Brennen gestartet wird, ist lediglich ein Link zu einer Website, die ein 19,95 US Dollar teures Plug-In anbietet. Die Schaltfläche „Security“ wiederum führt zum Download eines P2P-Sicherheitsprogramms von McAfee, das immerhin kostenlos ist.

Back to Basics

BearShare sieht zweifellos sehr ansprechend aus, doch wäre eine P2P-Tauschbörse ohne Chat-Spielereien und mit einer Download-Quote von 90 % wünschenswert. Bis es soweit ist, gehört BearShare zwar in eine vernünftige P2P-Sammlung, man sollte jedoch auf jeden Fall noch weitere Programme verwenden.

ZDNet.de Redaktion

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