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LimeWire 2.6

Trotz all dieser Vorteile kann LimeWire jedoch bei den eigentlich wichtigen Funktionen nicht überzeugen. Die Suchergebnisse in den Tests waren nur durchschnittlich, der Installationsvorgang war eher umständlich und Downloads dauerten manchmal eine Ewigkeit. Obwohl man LimeWire deshalb nicht ganz aufgeben sollte, besonders als Mac-User, empfiehlt sich eher Xolox.

Erstklassige Benutzeroberfläche

In einem Fenster auf der linken Seite der Benutzeroberfläche erfolgt die Eingabe des Suchbegriffs. Die Suche kann auf bestimmte Dateitypen begrenzt werden (Programme, Dokumente, Audio, Video oder Bilder), ebenso kann nach allen Typen gleichzeitig gesucht werden. Die Suchergebnisse werden in einer Tabelle auf der rechten Seite angezeigt, eine weitere Tabelle weiter oben bietet Informationen über heruntergeladene Dateien und über Suchabfragen anderer User.

Leider schneidet LimeWire nicht besonders gut ab, wenn um seine eigentliche Aufgabe geht: Die Suche und den Download von Dateien. Suchergebnisse wurden vom Java-basierten, auf dem Gnutella-Netzwerk ausgeführten LimeWire langsamer als von der Konkurrenz, wie zum Beispiel KaZaa Media Desktop oder BearShare, ausgegeben. Die Anzahl der Ergebnisse ließ auch zu wünschen übrig, insbesondere wenn man nach Oldies oder klassischer Musik wie Strawinsky suchte. Bekanntere Namen wie Britney Spears oder die Beatles brachten immerhin annehmbare Ergebnisse. KaZaa und iMesh bieten dennoch ein breiteres Spektrum an Musiktiteln.

Hat man die gewünschte Datei gefunden, ist das erst die halbe Miete, denn der Download klappt bei weitem nicht immer. Hier kommt es vor allen Dingen auf die Anzahl der Benutzer an, die eine Datei bereithalten und ebenso auf deren Anbindung an das Netzwerk. Mit einem Kabelmodem und Breitbandzugang waren 50 % der Downloads erfolgreich – KaZaa und iMesh erreichten dagegen eine Erfolgsquote von mindestens 60 %. Ein Pluspunkt bleibt zu erwähnen: Findet LimeWire die gleiche Datei bei mehreren Usern, werden diese in den Suchergebnissen zusammengefasst. Dies ermöglicht – wie auch bei KaZaa – schnellere Downloads.

Unangenehme Überraschungen

Wie bei jeder P2P-Software sollte sich der Anwender auf unerwünschte Zusatz-Software gefasst machen. Die Windows-Version von LimeWire beinhaltet ein Adware-Programm namens Cydoor, das der Anwender auch bei der Deinstallation von LimeWire nicht wieder loswird. Das Programm läuft im Hintergrund weiter und taucht nicht auf der Liste der installierten Software von Windows auf. Außerdem verunstaltet LimeWire den Desktop mit einer Reihe von Verknüpfungen zu anderen Produkten. So wird, selbst wenn man die Installation vorzeitig abbricht, ein Shortcut zum LimeShop installiert, der Shopping-Site von LimeWire. Glücklicherweise müssen sich Mac-User nicht mit solchen Problemen herumschlagen. LimeWire ist eines der wenigen bekannteren P2P-Programme, das überhaupt auf dem Macintosh läuft, wobei auch eine Linux-Version existiert.

Lohnt sich die Registrierung?

Zusätzlich zu seiner plattformübergreifenden Software bricht LimeWire auch mit anderen Traditionen und bietet eine gebührenpflichtige Version namens LimeWire Pro an. Für 9,50 US Dollar erhält der Anwender keine Werbung mehr, wobei unerwünschte Zusatzsoftware ebenso entfällt wie die Desktop-Verknüpfungen. Außerdem kann der zahlende Kunde technischen Support per E-Mail in Anspruch nehmen – wer nicht zahlt, muss sich stattdessen in Anwenderforen umschauen. Des Weiteren gibt es sechs Monate kostenlose Upgrades und eine etwas kleinere Programmgröße. Das alles ist zwar nicht schlecht, doch bietet Registrierung keinen bevorzugten Serverzugriff oder mehr Suchergebnisse, weshalb von ihr abzuraten ist.

Die Online-Dokumentation hat positiv überrascht, da die Website im Vergleich zu anderen Tauschbörsen einen sehr hohen Nutzwert aufweist. Besonders praktisch sind die gut moderierten Anwenderforen, in denen Benutzer über Bugs berichten können und LimeWire-Moderatoren Tipps geben.

Zu wenig Extras

Trotz der einfachen Bedienung und dem gutem Support wären mehr Zusatzfunktionen wünschenswert. Bei KaZaa kann man die Sammlung anderer Benutzer durchstöbern, und iMesh ermöglicht den direkten Austausch von Musiktiteln über einen Instant Messenger. Im Vergleich dazu sieht es bei LimeWire ziemlich öde aus. Der Anwender kann diese kostenlose Tauschbörse zwar zu seiner Sammlung hinzufügen, für den Ernstfall empfehlen sich allerdings Xolox oder iMesh.

ZDNet.de Redaktion

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