Design
Das leichte Setup und die erstaunlich aufgeräumte Benutzeroberfläche lassen das Gerät wie ein normales Microsystem wirken. Auspacken des 15,2 x 22,9 x 35,6 Zentimeter kleinen Streamium, Anschließen der beiden Lautsprecher (17,8 x 22,9 x 20,3 Zentimeter), Verbinden mit dem Router, und es kann losgehen. Ein Druck auf die Connect-Taste installiert die aktuelle Firmware auf dem MC-i200 und stellt so sicher, dass die neuesten Funktionen und Fixes von Philips vorhanden sind. Während des Setups sucht der Streamium im lokalen Netzwerk nach Musik auf den Laufwerken der Rechner und stellt sie zum Abspielen bereit. Tatsächlich eine einfache Installation.
Der Streamium sortiert die Musik nach Titel, Musiker, Album, Genre und Playlist, so dass es einfach ist, einen gewünschten Track zu finden. Auch die Navigation stellt dank der vielseitigen Fernbedienung, dem Jog-Dial und dem bernsteinfarbenen 7,6 x 2,5 Zentimeter großen Display mit vier Zeilen und Hintergrundbeleuchtung am Hauptgerät kein Problem dar. So sind Songtitel noch aus 2 m Entfernung lesbar. Man vermisst eigentlich nur eine Hintergrundbeleuchtung an der Fernbedienung.
Mit den Tasten Connect, PC Link, CD und Tuner hat man Zugriff auf die meisten Abspielfunktionen. Die Taste PC Link sucht nach MP3-Dateien auf den PCs im Netzwerk, während die Connect-Taste das Hauptmenü aktiviert, mit dem man Internet-Radio-Sender auf dem Display einstellt. Eine Favorites-Taste speichert die Internet-Radio-Sender und Stücke von bis zu 5 CDs. Drückt man am Gerät oder auf der Fernbedienung auf Info, während ein Stück abgespielt wird, werden einem per E-Mail Informationen zur Musik geschickt – eine prima Möglichkeit, mehr über Künstler und Stück zu erfahren. Die Menüs des Streamium sind sehr intuitiv angelegt, so dass man sich schnell zurechtfindet.
Nach Angaben von Philips liefert der Streamium 100 W – 50 W auf jedem der Stereokanäle. Jede Box ist ein Drei-Wege-System, mit einem 4,75-Zoll nach oben ausgerichteten Woox-Basslautsprecher, einem 4,75-Zoll Mitteltöner und einem 1-Zoll Hochtöner.
Anschlussmöglichkeiten
Außer dem Ethernet-Port bietet der Streamium eher wenig Anschlussmöglichkeiten, da eigenständige Systeme nicht viele Anschlussbuchsen benötigen. Auf der Rückseite finden sich ein Ethernet-Anschluss, ein analoger Stereo-Eingang und Ausgang, Antennenanschlüsse für AM und FM, Klemmanschlüsse für Lautsprecherkabel und ein Ausgang für einen Subwoofer (der nicht im Lieferumfang enthalten ist). An der Vorderseite gibt es eine Miniklinkenbuchse als Kopfhörerausgang. Da digitale Ein- und Ausgänge fehlen, muss man auf analoge Anschlüsse ausweichen, wenn man z.B. einen MiniDisc-Recorder oder einen CD-Wechsler anschließen möchte.
Features
Der Streamium bietet 40 Voreinstellungen für AM/FM, die er automatisch nach der Signalstärke in der Wohngegend programmiert. Mit einem 2-Band Equilizer und einem dreistufigen Bass-Boost kann man den Sound des Geräts in gewissen Grenzen einstellen. Philips liefert seine Incredible Surround-Technologie mit, eine Surround-Sound-Simulation, die das Klangbild etwas verbreitert. Obwohl echter Surround-Sound mit nur zwei Lautsprechern nicht möglich ist, stellt diese Funktion trotzdem ein nettes Extra dar.
Der Streamium spielt Standard-MP3-Dateien ebenso wie das neuere MP3Pro-Format. Dieses System unterstützt alle Bitraten bis zu 256 KBit/s sowie Dateien mit variabler Bitrate. Der Streamium ist nicht mit WMAs kompatibel, aber das Gerät kann unkomprimierte WAVs von angeschlossenen PCs streamen. CDs, CD-RWs und CD-Rs wurden bei allen Tests problemlos abgespielt.
Wenn eine normale Audio-CD eingelegt wird, sucht der Streamium in der Gracenote Internet CD Database – ehemals CDDB – nach Titel von Stück und CD. Nach Einlegen einer CD von Snoop Dogg brauchte das Gerät nur ein paar Sekunden, um diese Informationen anzuzeigen. Jedes DAR (Digital Audio Radio), das auch CDs abspielen kann, sollte diese Funktion haben.
Mithilfe der Fernbedienung kann man sich auf der Website My.Philips registrieren lassen – dem Portal des Unternehmens, wo Kontoinformationen und Internet-Radio-Sender aufgeführt und verwaltet werden. Die Radioprogramme von Launch, Live365.com, Andante Radio, MP3.com und Virgin ließen sich leicht einrichten. Man hat Zugriff auf fast 100 Sender, aber es hätten gern mehr kostenlose darunter sein können.
Performance
Philips‘ Woox-Basslautsprecher sind nicht nur Marketing-Geklingel. Der Streamium liefert dichtere Bässe als die meisten anderen Microsysteme. Beeindruckend waren auch die erzielten Lautstärkepegel ohne Verzerrungen. Die Mitten der Lautsprecherboxen sind etwas dünn, aber insgesamt klingt der Streamium für ein Microsystem ziemlich gut und dürfte für eine kleine Wohnung oder die Studentenbude ausreichend sein.
Wer nach einer kleinen Stereoanlage Ausschau hält, die Audio-Dateien als Stream oder Download abspielen kann, sollte den Streamium MC-i200 unbedingt in die engere Wahl ziehen. Da er der erste seiner Art ist, war noch mit einigen Kinderkrankheiten zu rechnen, aber das reibungslose Funktionieren des Geräts ist beeindruckend. Philips verdient Lob für die erfolgreiche Umsetzung eines neuen Konzepts, das bestimmt seine Nachahmer finden wird. Wenn man berücksichtigt, dass die Anlage gleichermaßen als vollständiges Microsystem wie voll ausgestattetes DAR dient, ist der Listenpreis des Streamium mit 500 Euro durchaus gerechtfertigt.
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