Wer Mobilgeräte mit 802.11b nutzt, wird sicherlich schon ob der langsamen Übertragungsgeschwindigkeit frustriert gewesen sein. Der Standard verspricht zwar 11 MBit/s, aber im wirklichen Leben sind es doch nur bummelige 3 MBit/s.
Trotzdem will man ja nicht gleich alles, was man in sein WLAN investiert hat, zugunsten des schnelleren, aber inkompatiblen 802.11a auf den Müll werfen. Texas Instruments hat jetzt jedoch eine neue Version von 802.11 herausgebracht. Sie heißt 802.11b+ und soll einen maximalen Datendurchsatz von 22 MBit/s bieten.
Die schlechte Nachricht zuerst: 802.11b+ ist kein offizieller IEEE-Standard wie 802.11a und dürfte es auch nie werden. Es ist nur Texas Instruments‘ eigene Erweiterung der bestehenden 802.11-Technologie. Aber wer käme nicht in Versuchung, wenn er die Übertragungsgeschwindigkeit seines WLANs verdoppeln und die Reichweite des Access Points vergrößern könnte, ohne die alten 802.11b-Geräte austauschen zu müssen?
D-Link hofft, dass Sie dieser Verlockung erliegen, und bietet basierend auf der AirPlus-Produktreihe 802.11b+ Wireless Access Points und NICs (Network Interface Cards) an. Und damit sind sie nicht der einzige Anbieter, der zwischen der älteren, langsamen 802.11b- und der neuen und schnelleren 802.11a-WLAN-Technik eine Marktchance wittert. Zwei große Taiwanesische Chiphersteller, NDC und Global Sun Technology, wollen demnächst Wireless Access Points und NICs herausbringen, die in den USA unter verschiedenen Markennamen erhältlich sein werden.
Und die gute Nachricht? Selbst wenn man keine 22 MBit/s (oder 6 MBit/s unter realistischen Bedingungen) aus vorhandenen 802.11b-Geräten herausholt oder deren Reichweite erhöhen kann, so kann man doch immerhin die alte Hardware zusammen mit den neuen 802.11b+ NICs und Wireless Access Points benutzen und umgekehrt. Die höheren Übertragungsraten lassen sich allerdings nur erzielen, wenn sowohl die Wireless Access Points als auch die NICs Version b+ sind.
Texas Instruments gelingt dieses Kunststück in seinen Chipsets ACX100 und TNETW1100B mit niedrigem Stromverbrauch durch die Integration von 802.11b in das Chipdesign, wozu dann die geschützte PBCC-Technologie (Packet Binary Convolutional Code) kommt.
Womöglich haben Sie noch nie von PBCC gehört, aber es ist bereits seit dem Jahr 2000 in der Entwicklung und war schon immer für die Zusammenarbeit mit 802.11b gedacht. PBCC erzielt die höhere Durchsatzrate und Reichweite durch Forward Error Correcting und 64-State Symbols. Die Geschwindigkeiten 5.5 MBit/s und 11 MBit/s von 802.11b auf der anderen Seite basieren auf Complementary Code Keying, was nur ein Achtel der Datenmenge verarbeitet. Die Kombination aus schnellerer Verarbeitung und Fehlerbehandlung sorgt für eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von 33 MBit/s bei PBCC. Trotzdem wird die Spitzengeschwindigkeit von 802.11b+ nur mit 22 MBit/s angegeben – worüber man durchaus nicht die Nase zu rümpfen braucht.
Natürlich kann jede Firma behaupten, dass die eigene Technologie schneller ist als ein frisierter Ferrari, aber erst auf der Straße zeigt sich, ob sie hält, was sie verspricht. Im Falle von 802.11b+ ist die Antwort klar: verdammt schnell. Bei den ZDNet-Tests des AirPlus DI-614+ Wireless Routers und des D-Link AirPlus DWL-900AP+ lieferten beide Systeme unter realistischen Bedingungen Durchsatzraten von mehr als 4,5 MBit/s im 802.11b-Modus, und der DI-614+ schaffte 6,3 MBit/s im b+-Modus. Natürlich kommen diese Geschwindigkeiten keineswegs dem nahe, was die Hersteller und Standardisierungs-Institutionen anpreisen, aber diese Versprechungen hält sowieso niemand ein. D-Link und Texas Instruments kommen dem Ideal immerhin schon näher als der Großteil der Konkurrenz.
Texas Instruments behauptet außerdem, dass 802.11b+ eine bis zu 20 % größere Abdeckung erreicht als schlichtes 802.11b. Allerdings haben wir bisher keinen Beweis dafür gesehen, dass diese Behauptung den Tatsachen entspricht. Theoretisch sollte die Abdeckung besser sein als bei 802.11b, aber wie die Erfahrung zeigt, geht bei Wireless doch nichts übers Testen.
Hätte Texas Instruments es geschafft, PBCC von Anfang an zur Grundlage des offiziellen IEEE 802.11g-Standards zu machen, wüssten wir inzwischen genau, wozu 802.11b+ in der Lage ist und wozu nicht. Stattdessen haben sich Texas Instruments und Intersil lange darum gestritten, wessen Standards in 802.11g aufgenommen werden. Und so war Texas Instruments‘ PBCC eine Zeitlang vollständig von der Bildfläche verschwunden. Als es hart auf hart kam, schaffte es PBCC schließlich in die offizielle 802.11g-Spezifikation. In der Zwischenzeit wollte Texas Instruments allerdings seine Bemühungen um PBCC nicht ungenutzt lassen, und so gelangte PBCC auf die b-Chips. Die daraus resultierenden b+-Geräte findet man heute in den Läden.
Sollte man es auf einen Versuch mit b+ ankommen lassen? Die Geräte sind ungefähr genau so teuer wie die der älteren 802.11b-Generation, und sie sind zu diesen kompatibel. Aber hier geht es um Wireless, und da lauert die nächste Neuheit bereits hinter der nächsten Ecke – z.B. die demnächst erhältliche NetGear Dual Band PC Card mit integrierter 802.11b- und 802.11a-Kompatibilität. Eines haben 802.11b+-Geräte allerdings den Combo-Konzepten und den künftigen 802.11g-Geräten voraus: Man kriegt sie schon heute.
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