Hinzu kommt die Kompatibilität zu den meisten Zubehörteilen von Nikon, zum Beispiel verschiedenen Objektiven. Anwender, deren Ansprüche an Flexibilität und Leistung nur von einer echten Spiegelreflexkamera erfüllt werden, sollten die D100 mit der etwas teureren EOS D60 von Canon vergleichen. Wer diese hohen Ansprüche als Hobbyfotograf nicht hat (oder sie sich finanziell nicht leisten kann), sollte über das kleinere 5-Megapixel-Modell Coolpix 5700 nachdenken.

Design

Jeder Fotograf, der schon mal eine Nikon F80 oder F100 bedient hat, wird mit der D100 von Anfang an leicht zurechtkommen. Das Design der D100 orientiert sich stark an dem anderer Nikon-Kameras. Mit einem Gewicht von knapp 500 Gramm(ohne Objektiv) ist die D100 als digitale Spiegelreflexkamera überraschend leicht. Der optische Sucher erscheint etwas zu klein dimensioniert, das ergonomisch geformte Gehäuse liegt aufgrund der gummierten Oberfläche sehr gut in der Hand.

Das 1,8″ große LCD-Display befindet sich intelligenterweise unter dem Sucher und wird von einer Plastikabdeckung zusätzlich geschützt. Um das Display sind einfach erreichbare und verständliche Buttons angeordnet. Einziger Schwachpunkt ist der runde Knopf, der für Navigation innerhalb der Menüs und für den Autofokusbereich zuständig ist. Er befindet sich zu nah an der Abdeckung des LCD-Displays und ist für größere Daumen etwas zu klein, was die Navigation erschwert.

Wie bei den großen Brüdern im Filmgeschäft erreicht man Betriebsmodus und Einstellmöglichkeiten der D100 über Drehknöpfe und Buttons oben auf der Kamera. Ein Blick auf die hintergrundbeleuchtete Statusanzeige informiert über die wichtigsten Funktionen wie Batteriestatus, Blende, Verschlussgeschwindigkeit und verbleibende Speicherkapazität. Der runde Bedienknopf auf der rechten Seite des LCD-Displays dient zur Navigation durch die Menüs, der Drehknopf an der oberen rechten Ecke ermöglicht einen schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Einstellungen.

Nach einem Druck auf den Menü-Button findet sich der Anwender in einer gut organisierten Menüstruktur wieder, vier Auswahlmöglichkeiten stehen zur Verfügung: „Playback“, „Shooting Menu“, „Custom Settings“ und „Setup“. Die intuitive Strukturierung des Menüs fällt positiv auf. Wichtige Funktionen wie Weißabgleich, Betriebsmodus, Belichtungsreihenautomatik, Belichtungskorrektur, Belichtungsmessung, Wahl des Fokus und verschiedene Blitzmodi sind über einzelne Buttons oben an der Kamerarückseite erreichbar – wie bereits erwähnt befinden sich diese Knöpfe fast alle an gleicher Position wie bei der N80.

Ausstattung

Die D100 verfügt über eine Vielzahl von Belichtungs- und Einstellmöglichkeiten, jeder Fotograf sollte hier fündig werden. Wie Nikons Spiegelreflexkameras bietet auch sie 3D-Matrix-Belichtungsmessung, wobei die Lichtverhältnisse des gesamten Bildes gemessen werden, um eine optimale Belichtung zu erreichen. Sollte man komplexere Motive festhalten wollen, lässt sich fast jeder beliebige Parameter einstellen – inklusive Auflösung, Komprimierungsgrad, Schärfe, Tonwerte und Farbton. Somit sollte jeder Fotograf genau zum gewünschten Ergebnis gelangen.

Ein Weißabgleich kann nach sechs vordefinierten Einstellungen erfolgen, diese können nochmals um +/- drei Grad nachjustiert werden. So kann man Farbwerte reduzieren oder erhöhen. Falls man unter besonders schwierige Belichtungsbedingungen fotografieren will, bietet die D100 verschiedene Weißpunkte und einen manuellen Weißabgleich.

Einer der größten Vorteile der Nikon D100 ist die Kompatibilität zu anderen Objektiven von Nikon. Die D- und G-Serie von Nikon sollte den meisten Ansprüchen genügen, Objektive dieser Baureihe liefern erstklassige Ergebnisse. Viele andere Objektive können ebenso verwendet werden, einige nur mit Einschränkungen. Das Gleiche gilt für externe Blitze oder Speedlights, in beiden Fällen sollte man allerdings vorher im Handbuch nachschauen, ob uneingeschränkte Kompatibilität garantiert wird. Blitze und Blitzschienen sind ebenso zahlreich verfügbar.

Die D100 bietet außerdem eine Vielzahl an Fokussierungsmöglichkeiten wie Schärfen-Verriegelung, manuellen Fokus und Schärfenachführung um bewegte Motive festzuhalten.

Performance

Viele Fotografen sehen in der langsamen Ansprechzeit digitaler Kameras einen Nachteil. Nikon scheint dies erkannt zu haben, denn die D100 führt jeden Befehl nahezu verzögerungsfrei aus. Die Kamera ist direkt nach dem Anschalten einsatzbereit, JPEGs werden sehr schnell gespeichert und der große Zwischenspeicher sorgt dafür, dass man jedes noch so flüchtige Motiv ablichten kann. In den Tests dauerte es jedoch teilweise länger als 30 Sekunden, bis Daten im TIFF- oder RAW-Format (mit Größen zwischen 10 und 17 MByte) gespeichert waren.

Bei Serienaufnahmen speichert die Kamera ca. drei Bilder pro Sekunde, in den Zwischenspeicher passen bis zu sechs Aufnahmen. Sobald die Bilder auf die Speicherkarte geschrieben sind (was bei JPEG knapp über eine Sekunde je Bild dauert), kann man anhand der Statusanzeige erkennen, wie viel Platz für weitere Bilder bleibt.

In den Tests kam ein AF-S Nikkor 24-85mm f/3.5-4.5 GIF-ED Objektiv zum Einsatz, der Autofokus funktionierte schnell und leise. Die Fokussierung gelang hervorragend, sogar in dunklen Umgebungen. Das AF-Licht ist zwar extrem hell, kann aber mit „Custom Function 22“ deaktiviert werden, so leidet die Bildqualität nicht.

Der mitgelieferte Akku wird einen zwar keineswegs im Stich lassen, wer aber häufig viele Aufnahmen macht, für den bietet Nikon einen Zusatzakku an. Dieser ist mit Auslöser, Bedienelementen für Vertikalaufnahmen und Synchron-Blitzanschluss ausgestattet. Des Weiteren verfügt er über ein integriertes Mikrofon, das Sprachaufzeichnungen ermöglicht.

Will man sich die Aufnahmen ansehen, genügt zweimaliges Drücken auf den Display-Button. Ebenso schnell kann man die Bilder auf dem sehr hellen Display nacheinander anzeigen, entweder eins nach dem anderen oder als Thumbnails mit vier oder neun Aufnahmen gleichzeitig. Das Display erlaubt bis zu neunfachen Zoom, Histogramm- und Highlight-Anzeige. Natürlich kann auch eine Zusammenfassung der Bildeigenschaften abgerufen werden.

Wer die Bilder nun endlich auf dem PC bearbeiten will, muss sich etwas gedulden – die D100 verfügt leider nur über einen USB-Anschluss. Man sollte über die Anschaffung eines FireWire-Kartenlesers nachdenken um große Datenmengen schneller auf den Rechner übertragen zu können. Und die D100 ist in der Lage, sehr große Dateien zu erzeugen…

Bildqualität

Schon mit den Standardeinstellungen kann man ausgeglichene und gut beleuchtete Aufnahmen machen, die auch kritischen Blicken Stand halten. Erfahrene Fotografen werden mit den vielen Einstellmöglichkeiten hervorragende Ergebnisse erzielen. Die Testaufnahmen waren scharf und detailreich, und dies bei einem weiten Belichtungsumfang. Farben werden realitätsgetreu abgebildet. Wählerische Fotografen werden der D100 deutlich bessere Bildqualität bescheinigen, wenn sie vorher mit einer Highend-Digitalkamera ohne Wechselobjektive gearbeitet haben.

Das integrierte Speedlight eignet sich zur Bewältigung von Schnappschüssen und für Aufnahmen mit Füll-Licht hervorragend. Bei schwach belichteten Bildern findet man kaum Rauschen, dieses wird größtenteils durch Einsatz der Rauschunterdrückung eliminiert. Typische Schwachpunkte von Digitalkameras wie Farben, die in dunkle Bereiche „auslaufen“ und lila Ränder sind kaum erkennbar, auch nicht bei schwierigsten Umgebungsbedingungen.

ZDNet.de Redaktion

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