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Creative Labs Nomad Jukebox Zen

Design

Wie bereits erwähnt, wendet sich Creative Labs mit dem neuen Produktdesign von der bekannten Linie ab. Der Zen besitzt nicht mehr das „Look-and-Feel“ eines portablen CD-Players. Obwohl er mit einer Größe von 7,6 x 11,3 x 2,4 cm und einem Gewicht von knapp 300 g kleiner und leichter als die meisten Festplatten-basierten MP3-Player ist, trägt er sich nicht so bequem in der Hosentasche wie der iPod. Zur Bedienung des Zen reicht eine Hand jedoch vollkommen aus. Als Rechtshänder findet man sich mit Hilfe der versenkten Radtaste mühelos in den ausführlichen Menüs zurecht. Auf dem 4,3 x 2,0 cm großen, hintergrundbeleuchteten Display sind alle Informationen deutlich lesbar, die Benutzeroberfläche verfügt über Icons, Scroll-Balken und weitere grafische Elemente.

Mitgeliefert werden Kopfhörer, Netzteil und ein hochwertiges, schwarzes Etui. Creative Labs hat bereits angekündigt, im November eine Kabelfernbedienung mit integriertem Mikrofon auf den Markt zu bringen, damit soll auch die Aufnahme von Sprache möglich sein. Ebenso ermöglicht die optionale Kabelfernbedienung Radioaufnahmen im WAV-Format (16-Bit; 22,050 kHz; Stereo).

Ausstattung /Kompatibilität

Der Zen unterstützt sowohl USB 1.1 als auch FireWire (diesen Bus nennt das Unternehmen seltsamerweise „SB1394“). Der USB-Anschluss garantiert Kompatibilität mit den meisten PC- und Macintosh-Rechnern, mit FireWire wird das Problem der langsamen Datenübertragung gelöst, die angesichts der 20-GByte-Festplatte schon mal etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen kann.

Wie das Vorgängermodell bekommt der Anwender zur Hardware eine Version der stabil laufenden PlayCenter-Software von Creative, mit der man CDs rippen und encoden, die Medienbibliothek verwalten und vor allem Musik vom PC auf den Zen und zurück übertragen kann. Mit dem Dateimanager kann man auch andere Dateitypen auf die Festplatte des Zen kopieren. Ist PlayCenter auf mehreren Rechnern installiert, kann der Zen-Player ohne Einschränkungen mit verschiedenen PCs Daten austauschen. Der iPod verfügt hingegen über einen eingebauten – wenn auch schwachen – Kopierschutz, der Datensynchronisation auf nur einen Rechner beschränkt. Der Zen ist klar im Vorteil, vor allem wenn man innerhalb kürzester Zeit große MP3-Sammlungen mit Bekannten tauschen will.

Sobald alle MP3-, WMA- und WAV-Dateien auf den Player übertragen sind, hat man die Qual der Wahl, wie man die Dateien abspielen will: Musikstücke lassen sich nach Sänger, Songtitel, Album oder Musikrichtung sortieren, ebenso kann man einfach alle Lieder nacheinander anzeigen. Drückt man nach Auswahl eines Albums, Titels usw. auf den Jog-Dial-Button, stehen mehrere Optionen zur Auswahl – „Play Now“, „Add to Play(list)“ und „Bookmark“. Klickt man Album, Musikrichtung oder Sänger an, werden mit „Open“ alle Titel aus der jeweiligen Kategorie angezeigt. Auf diese Weise erstellte Playlists können einfach und unkompliziert gespeichert werden.

Ein Nachteil fiel allerdings auf: Die Funktionen „Random“ und „Repeat“ zum zufälligen Abspielen oder Wiederholen erreicht man nur, wenn man einen Song innerhalb einer Playlist ausgewählt hat. Will man also alle Lieder in zufälliger Reihenfolge abspielen, muss man zuerst eine Playlist auf dem PC erstellen (die alle Songtitel umfasst) und diese dann auf den Zen kopieren. Diese Methode führt zwar auch zum Ziel, es hätte aber auch deutlich einfacher funktioniert.

Die DSP-Einstellungen (digitale Signalverarbeitung) des Zen zeugen vom hohen Maß an Erfahrung, das Creative Labs im Laufe der Zeit im Bereich Audioverarbeitung erreicht hat – der Player verfügt über weitreichende Möglichkeiten zur Anpassung der Audioausgabe. Von „Aula“ bis „Badezimmer“ können verschiedene Umgebungen simuliert werden, außerdem hat man die Wahl zwischen acht Equalizer-Einstellungen, von denen allerdings keine manuell justiert werden kann. Mit Hilfe der Funktion Time Scale können Songs halb bis anderthalb Mal so schnell wie das Original abgespielt werden, dies geschieht ohne Veränderung der Tonhöhe. Die Stereo-Wiedergabe kann in drei Modi stattfinden („Wide“, „Narrow“ und „Full“). Smart Volume sorgt für eine automatische Anpassung der Lautstärke an die Außenbedingungen, zum Beispiel im Zug, Auto oder in einer ruhigen Umgebung. Dieses Feature kann außerdem dazu verwendet werden, die Lautstärke der verschiedenen Musikstücke anzugleichen, somit muss diese nicht Lied für Lied vom Anwender nachjustiert werden.

Performance

Vor allem in Anbetracht der vielfältigen Einstellmöglichkeiten bei der Audiowiedergabe und kristallklaren 98 dB Störabstand ist der Zen einer der besten MP3-Player am Markt. Die mitgelieferten Kopfhörer konnten mit ihrer guten Klangqualität überzeugen, auch wenn anspruchsvollere Anwender bessere Kopfhörer bevorzugen werden.

Bei der Datenübertragung erreichte der Zen über USB 1.1 durchschnittliche Werte, mit FireWire wurden im Test Datenübertragungsraten von bis zu 3,35 MByte pro Sekunde gemessen – was im Vergleich zu anderen Playern sehr schnell ist. Somit dauert es ca. 1 ½ Stunden, bis die 20-GByte-Festplatte voll mit Musik ist.

Der integrierte, wiederaufladbare Lithium-Ionen Akku hält bis zu zwölf Stunden durch, somit liegt der Zen in diesem Bereich etwas über dem Durchschnitt. Sollte das Netzteil einmal nicht zur Hand sein, besteht die Möglichkeit, den Zen über das USB-Kabel zu laden – dies funktioniert allerdings nicht mit FireWire.

Obwohl der Zen etwas kleiner sein könnte, erhält der Anwender massenhaft Speicherplatz, hervorragende Soundqualität, überzeugende Abspielmöglichkeiten und vernünftige Datenübertragungsmöglichkeiten – dies alles bei weit kompakteren Abmessungen als die Vorgängermodelle der Jukebox-Serie. Auch wenn einige zusätzliche Features der Jukebox 3 fehlen (z.B. Sprachaufzeichnung), stellt der Zen zu einem Preis von 449 Euro eine gute Wahl dar.

ZDNet.de Redaktion

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