Für ein Multifunktionsgerät mit integriertem Flachbettscanner fällt der HP PSC 2210 vergleichsweise klein aus. Das graublaue Gehäuse mit silberfarbener Klappe, Bedienfeld und Kartenslots verleiht ihn einen fast schon eleganten Touch. Papiereingabe und Ausgabe sind in altbekannter HP-Manier an der Vorderseite übereinander angebracht. Das Papierfach fasst 100 Blatt, das Ausgabefach 50 Blatt. Der ebenfalls silberfarbene Papierhalter, der im ausgeklappten Zustand das ausgedruckte Papier stoppt, wirkt auf den ersten Blick etwas instabil, hat aber im Test keinerlei Probleme gemacht.

Auf der rechten Frontseite integriert HP die vier Karten-Slots für Memory Stick, Compact Flash, Smart Media und auch Secure Digital. Auf der Geräterückseite befinden sich der Netzanschluss, der USB-Anschluss und der Telefon-Anschluss. Das Netzteil selbst ist im Drucker integriert. Im Lieferumfang befindet sich zwar das Netz- und ein Telefonkabel, auf das USB-Kabel wurde verzichtet. Dafür liefert HP einige Blätter Fotopapier zum Ausprobieren mit. Um die Installation zu erleichtern, liegt außerdem ein Anweisungsposter für Windows und Macintosh bei. Die Treiber-CD für die PSC-2200-Serie enthält unter anderem die Texterkennungs-Software IRIS 3.0 und die HP Foto- und Bildbearbeitung 1.0, die eine einheitliche Plattform für alle HP-Produkte aus dem Bereich Digital Imaging bietet. Somit präsentieren sich bei allen HP Photosmart-Kameras, HP Scanjets, HP Photosmart-Druckern oder HP All-in-One-Geräten die Installation, die Benutzeroberfläche und die Funktionssymbole identisch, was zur schnelle Einarbeitung beiträgt. Die Software unterscheidet sich jeweils nur in gerätespezifischen Funktionen.

Interessant für Fotografen

Die vier Speicherkartensteckplätze für Memory Stick, Compact Flash, Smart Media und Secure Digital ermöglichen das Einlesen der Bilder von unterschiedlichsten Digitalkameras und erleichtern somit auch ambitionierten Digitalfotografen die Arbeit. Bilder lassen sich damit auch ohne PC direkt ausdrucken oder aber auch zum PC übertragen. Hilfreich ist dabei der Fotoindex-Druck, mit dem ein übersichtlicher Index aller Bilder auf der Speicherkarte auf Knopfdruck erstellt werden – alternativ zum nicht vorhandenen Display. Auf dem Index müssen dann nur die Bilder, die ausgedruckt werden sollen, markiert werden. Dabei lassen sich Motiv, Format, Rand, und Anzahl auswählen. Anschließend wird der Index eingescannt und die Bilder entsprechend den Markierungen automatisch ausgedruckt. Der HP PSC 2210 druckt auch randlose Fotos im Format 10 x 15 Zentimeter aus. Etwas ärgerlich ist allerdings die Tatsache, dass unter Umständen vier Bilder im Format 9×13 nicht auf einem A4-Blatt Platz sparend angeordnet werden, sondern auf zwei Blättern verteilt untereinander ausgedruckt werden. Will man nicht über den Index gehen, kann man auch direkt über die Tastatur die gewünschten Bildnummern auswählen und drucken. Dabei lassen sich auch das Format, das Medium, die Anzahl et cetera frei auswählen. Ohne jegliche Nachbearbeitung liefert der HP hier sehr gute Resultate.

Das Herzstück des 2210 bildet dabei der integrierte Tintenstrahldrucker. Hier setzt HP auf die PhotoRet IV Precision Technologie und einen 6-Farb-Tintendruck zum Ereichen einer optimalen Foto-Qualität. Anders als bei Systemen, bei denen sechs und mehr Farben in separaten Patronen gleichzeitig zur Verfügung stehen, müssen beim HP je nach Einsatz die Druckköpfe (mit der integrierten Patrone) entsprechend ausgetauscht werden. Zur Standard-Farbdruckpatrone mit Cyan, Magenta und Yellow wird für den Fotodruck zusätzlich eine Fotopatrone, die Light Cyan, Light Magenta sowie ein speziell entwickeltes Schwarz beinhaltet, in den zweiten Steckplatz eingesetzt. Für den schnellen Schwarzweiß-Druck wird die Fotopatrone wiederum gegen eine schwarze Druckpatrone ausgetauscht. Auf dem HP Premium Plus Fotopapier sollen lichtechte Ausdrucke erstellt werden können, die laut HP bis zu „78 Jahre“ kein Verblassen zeigen und resistenter gegen Feuchtigkeit und Verschmutzungen sind. Die kleine Farbpatrone wird mit einer Reichweite von zirka 125 Fotos (Format 10 x 15 cm) oder 391 Seiten bei 15% Deckungsgrad angegeben. Die Schwarz-Patrone Nr. 56 für rund 26 Euro fasst 19 ml, die Farb- beziehungsweise Fotopatrone für rund 29 Euro 17 ml.

Die optische Auflösung des PSC liegt zwar bei „nur“ 1200 x 1200 dpi, durch die PhotoRet IV Technologie werden aber auch mit dieser Auflösung makellose Fotoausdrucke erzielt. Alternativ kann auch mit interpolierten 4800 dpi auf Spezial-Fotopapier gedruckt werden. Die vom Hersteller angegebenen Druckzeiten von 17 beziehungsweise 12 Seiten pro Minute sind wie fast immer mit Vorsicht zu genießen. Die Zeiten werden zwar im Entwurfsmodus mit der entsprechenden Druckkopf-Konstellation erreicht, aber in der Regel auch in einem Druckmodus, der sich zwar für Vergleichszwecke eignen mag, aber am realistischen Einsatz eher etwas vorbei geht. Selbst den spartanischen Testbrief Dr. Grauert entlockten wir im Entwurfsmodus gerade mal gut zehn Mal pro Minute – allerdings mit dem Standard-Farb- und -Schwarz-Druckkopf.

In der Praxis variieren die Druckzeiten mit den mitgelieferten Standard-Patronen enorm. Verlässt man sich auf den Automatik-Modus von HP, erhält man in der Regel die besten und schnellsten Resultate. Hier wird das Papier durch die automatische Papiererkennung im Vorfeld abgetastet. Versucht man dagegen selbst die Einstellungen zu optimieren, verlängert sich nur die Druckzeit erheblich und die Ergebnisse gelingen nicht unbedingt besser. Der HP benötigt für die Textseite im Test 25 Sekunden, für 10 Seiten zweieinhalb Minuten. Wird dagegen die vierseitige Pagemaker-Datei in der Default-Einstellung auf Normalpapier gedruckt, liegt die Druckzeit bei gut 3 Minuten, auf Spezialpapier bereits bei 12 Minuten. Auf den Ausdruck des Testfotos auf Normalpapier wartet man rund 56 Sekunden bei weitgehend automatischen Einstellungen, bei Optimierung und Automatik 2:59 Minuten. Bereits in der Standardeinstellung liefert der HP sehr gute Resultate.

Ähnliche Erfahrungen hinsichtlich der Druckzeiten lassen sich auch beim Kopieren machen. Beispielsweise muss man sich bei der Kopie eines Fotos mit manuell gewählten optimalen Einstellungen 7:10 Minuten gedulden. Das Ergebnis fällt dabei vergleichsweise zu dunkel und mit starkem Rotstich aus. Auch Details gehen zu stark unter. Die Kopie erfolgt dabei korrekt im Größenverhältnis 1:1. Greif man dagegen auf die automatischen Standard-Einstellungen von HP zurück, erhält man deutlich bessere Resultate und dabei auch noch wesentlich schneller. So braucht man für die Kopie der identischen A4-Foto-Vorlage gerade mal 04:07 Minuten. Zwar sind auch hier beim direkten Vergleich Detailverluste erkennbar und die Ausdrucke wirken etwas weicher, aber die Farbwiedergabe stimmt nahezu vollständig mit der Vorlage überein. Zwar liegt auch beim Kopieren die maximale Kopiergeschwindigkeit bei bis zu 17 Seiten pro Minute im Schwarzweiß- und bis zu 12 Seiten im Farbmodus, allerdings schwindet auch hier das hohe Tempo je nach Einsatz.

Der PSC 2210 bietet außerdem verschiedene Kopierfunktionen, wie das Klonen und Spiegeln von Dokumenten, die automatische Seitenanpassung oder das Erstellen von Posterkopien an. Vorlagen lassen sich auf Wunsch von 25 – 400 Prozent vergrößern oder verkleinern.

Was die Scanfunktion anbelangt, liest der HP PSC 2210 Dokumente mit einer optischen Auflösung von 1200 x 2400 und interpoliert bis zu 19200 dpi ein, bei einer Farbtiefe von 48 Bit. Auch hier fällt die Bedienung über die übersichtlich strukturierte Tastatur und durch die klaren Anweisungen am Display sehr einfach. Per Knopfdruck lassen sich Dokumente direkt in bestimmte Anwendungen wie E-Mails et cetera scannen.

Die vier Grundfunktionstasten erweisen sich insgesamt als sehr benutzerfreundlich. Wird die Drucktaste betätigt, führt das Menü durch alle druckspezifischen Einstellungs-Möglichkeiten, das gleiche gilbt bei der Wahl der anderen Tasten für die Fax-, Kopier- oder Scanfunktion. Der Flachbettscanner kann sich qualitativ neben Stand-Alone-Scannern seiner Klasse problemlos behaupten, allerdings ist er im Vergleich etwas langsamer.

Kopieren & Faxen

Faxdokumente überträgt das Standalone-Flachbett-Fax des HP PSC 2210 mit einer Geschwindigkeit von 33,6 Kbps. Der Faxspeicher umfasst dabei 50 Seiten, außerdem lassen sich 40 Kurzwahlnummern programmieren. Mit dem Flachbett-Fax lassen sich einzelne Textseiten, Auszüge aus Büchern oder auch kleine Notizen versenden, da aber kein Einzelblatt-Einzug vorhanden ist, gestaltet sich das Senden umfangreicher Dokumente eher mühsam. Wer nicht nur gelegentlich sondern häufig mehrseitige Dokumente einlesen oder Faxdokumente verschicken will, sollte unter Umständen besser auf ein Modell mit ADF (automatischer Einzelblatteinzug) zurückgreifen.

Der PSC 2210 ist im Vergleich zu seinem kleineren Kollegen PSC 2110 etwas schneller und verfügt zudem über eine höhere optische Scan-Auflösung von jetzt 1200 x 2400 dpi statt 600 x 1200 dpi. Die interessanteste Erweiterung stellen sicherlich die vier Speicherkarten-Steckplätze dar. Ansonsten findet man Veränderungen eher in der Optik und im Detail. So liegt beispielsweise beim Kopieren die Spanne des Vergrößerungsfaktors jetzt bei 25 bis 400 Prozent, statt wie beim 2110 bei 50 bis 400 Prozent. Immerhin ist der PSC 2110 rund 100 Euro günstiger. Hewlett-Packard gewährt für den PSC 2210 eine Garantiezeit von einem Jahr.

Fazit:

Insgesamt macht der neue Allrounder von HP einen guten Eindruck. Er ist kompakt, sieht gut aus, druckt vergleichsweise leise und liefert in allen Kategorien für seine Klasse qualitativ sehr solide Resultate. Er ist nicht ausgesprochen schnell, deckt aber sowohl die Bildbearbeitungs-Anforderungen des ambitionierten Hobbyfotografen als auch die Ansprüche an ein solides Home-Office- oder leistungsstarken Familien-Kombigerät ab. Wer Wert auf gute Druckqualität legt, und die unterschiedlichen Funktionen des Kombigerätes vielleicht nicht unbedingt ständig, aber regelmäßig nutzen will, der findet mit dem PSC 2210 eine interessante Lösung.

ZDNet.de Redaktion

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