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Canon EOS D60

Design

Das aus Polykarbonat und rostfreiem Stahl zusammengesetzte Gehäuse der D60 ist von einer vorwiegend aus Polykarbonat bestehenden Ummantelung bedeckt, dank der das Gesamtgewicht der Kamera mit Batterien und eingesetzter CompactFlash-Karte (ohne Objektiv) nur bescheidene 770 Gramm beträgt. Das Design der Kamera ist eher funktional als attraktiv. An Form, Verarbeitung, Robustheit und Einstelloptionen gibt es nichts auszusetzen – wie man dies von einer guten Spiegelreflexkamera mittlerer bis oberer Qualitätsstufe erwarten kann. Bis zu einer wirklich professionellen SLR-Kamera fehlt jedoch noch ein Stück.

Dank des durchdacht konzipierten Griffs liegt die D60 sehr bequem in der Hand, wobei ihre wichtigsten Einstellungen – Drehschalter für Belichtungsausgleich, Verschlusszeit, Blende u.ä. – so angeordnet sind, dass schnell und effizient auf hohem Niveau fotografiert werden kann. Die eher dürftige Anzeige des Suchers enttäuschte ein wenig, da in ihr zwar grundlegende Belichtungsdaten deutlich zu erkennen sind, jedoch Angaben zur Belichtungsmessung, zu aktuellen Weißabgleicheinstellungen oder zur verbleibenden Anzahl von Aufnahmen fehlen.

Auch das neue Menüsystem der Kamera konnte nur wenig begeistern. Es zeigt eine schlichte vertikale Auflistung aller 23 einstellbaren Funktionen an und ist nicht Kontext-sensitiv. Die Liste erscheint daher in der selben Reihenfolge, unabhängig davon, ob man gerade Aufnahmen macht oder bereits fertige Bilder durchsieht. Trotz alledem kann man in der Liste rasch navigieren, und die einzelnen Einstellungen sind deutlich gekennzeichnet und problemlos anpassbar.

Funktionen

Die Auflösung von 6,3 Megapixel ist zweifellos das herausragendste Feature der D60. Beim Sensor handelt es sich statt eines herkömmlichen CCDs um einen CMOS-Chip, wobei der Bildbereich 22,7 mm x 15,1 mm beträgt – also ungefähr 40 Prozent des Bildbereichs einer 35-mm-Kamera, aber ca. das Fünffache des Bildbereichs einer durchschnittlichen 5-Megapixel-Digitalkamera mit CCD-Sensor. Der größere Chip sorgt für größere Pixel und damit für höhere ISO-Werte und erheblich schärfere Aufnahmen mit einem besseren Kontrastumfang und weniger Bildrauschen.

Ebenso entscheidend ist die Tatsache, dass die D60 zur umfangreichen Familie der EOS-Kameras von Canon gehört, so dass mehr als 50 austauschbare Objektive befestigt werden können. Dank der Sensorgröße der Kamera liefert jedes auf die D60 aufgesetzte Objektiv einen Blickwinkel, wie ihn ein Objektiv mit 1,6-facher oder höherer Brennweite auf einer 35-mm-Kamera erzielen würde. So erzeugt das weitwinkligste EOS-Objektiv von Canon (14 mm) auf der D60 denselben Blickwinkel wie ein 22-mm-Objektiv auf einer 35-mm-Kamera.

Die D60 bietet eine Vielzahl gut integrierter Belichtungsoptionen, darunter alle vier gängigen Belichtungsmodi, fünf Szeneneinstellungen, Verschlusszeiten von unbegrenzt bis zu 0,00025 Sekunden sowie eine Belichtungsreihenautomatik. Auf die sechs voreingestellten Weißabgleichoptionen kann problemlos zugegriffen werden. Allerdings erwies sich die Funktion für den manuellen Weißabgleich bei Außenaufnahmen als unnötig kompliziert, da ein gespeichertes Bild als Referenz festgelegt werden muss. Unter Studio-Bedingungen kann dieses System jedoch sehr hilfreich sein.

Die D60 kann Aufnahmen unter sechs verschiedenen Auflösungs-/Kompressionseinstellungen im JPEG-Format speichern. Sämtliche JPEGs werden für den sRGB-Farbraum verarbeitet, was einen gewissen Nachteil gegenüber manchen Konkurrenzprodukten mit mehr Farbraumoptionen darstellt. Die Kamera speichert auch RAW-Dateien, allerdings ist die von Canon angebotene Software zur Konvertierung der RAW-Dateien in Farbaufnahmen ziemlich dürftig – sie bietet lediglich einen guten Weißabgleich, mehr nicht. Doch immerhin sind annehmbare Programme zur RAW-Konvertierung für D60-Dateien bei Drittanbietern erhältlich.

Performance

Wie schon der Funktionsumfang erwies sich auch die Leistung der D60 als normal für eine SLR-Kamera der Mittelklasse. Das bedeutet, dass Benutzer, die zuvor eine Point-and-Shoot-Digitalkamera verwendet haben, begeistert sein dürften, während professionelle Fotografen enttäuscht sein werden. Das Autofokus-System der Kamera ist zwar nicht besonders ausgefeilt, reagiert aber in den meisten gängigen Aufnahmesituationen schnell und effizient. Es eignet sich sehr gut zur Fokussierung bei bewegten Motiven wie z. B. in Leichtathletikaufnahmen, allerdings wird es bei sehr schnellen Objekten und ungünstigen Lichtverhältnissen von AF-Spiegelreflex-Kameras eindeutig übertroffen.

Bei Reihenaufnahmen schoß die D60 drei Bilder pro Sekunde, wobei die Kamera nach acht Aufnahmen eine Pause macht. Allerdings kann bereits vor dem Leeren des gesamten Zwischenspeichers weiter geknipst werden, so dass wenig Wartezeiten entstehen. Die Verschlusszeit ist sehr kurz, jedoch nicht so kurz wie bei einer Pro-SLR.

Der Sucher gibt um die 95 Prozent des tatsächlichen Bildbereichs wieder, wobei er eine ausreichend helle und große Anzeige bietet. Damit bleibt er jedoch trotzdem leicht hinter der Leistung des Suchers einer Spitzen-SLR-Kamera zurück. Die 1,8-Zoll-LCD ist recht scharf und auch bei hellem Tageslicht verwendbar. Wer an digitale Kameras mit festem Objektiv gewöhnt ist, wird sich vielleicht wundern, dass das LCD-Display der D60 nur zur Anzeige der Aufnahmen und Menüs und nicht als Sucher dient. Dies ist jedoch bei digitalen SLR-Kameras üblich.

Die Leitzahl für den eingebauten Blitz der D60 lautet 39 (beim ISO-Wert 100), doch besteht einer der Vorteile einer digitalen SLR-Kamera in der Möglichkeit zur Verwendung stärkerer und flexiblerer externer Blitzsysteme. Für die D60 können die Speedlites der EX-Reihe von Canon im E-TTL-Modus oder Blitzsysteme anderer Hersteller in manuellen oder herkömmlichen automatischen Blitzmodi eingesetzt werden. Die Blitzsynchronisationszeit beträgt 0,005 Sekunden, und es ist ein PC-Anschluss zum Auslösen von Studioblitzen vorhanden. Weitere erwähnenswerte Blitzfunktionen sind ein Blitzausgleich, eine Blitzautomatik und ein drahtloser E-TTL-Mehrfachblitz (mit kompatiblen Canon Speedlites).

Bildqualität

Das dank der großen Pixel der D60 äußerst geringe Bildrauschen sorgt zusammen mit der hohen Sensorauflösung für außergewöhnlich harmonische, detailreiche Aufnahmen mit kräftigen und präzisen Farben. Die angepasste Belichtungsmessung der Kamera erzeugte in den meisten Fällen eine gute Belichtung bei Umgebungslicht, während die durchaus annehmbare Blitzbelichtung eher schwankende Ergebnisse lieferte. Fairerweise muss jedoch gesagt werden, dass dies bei vielen digitalen SLR-Kameras der Fall ist. Trotz der grundsätzlich guten Qualität der mit der D60 gemachten Aufnahmen treten auf manchen Bildern Moiré-Effekte und Farbsäume auf, wenngleich erheblich seltener als mit herkömmlichen Verbraucher-Digitalkameras.

Die großen Pixel des D60-Sensors gleichen außerdem einen der entscheidenden Nachteile von Verbraucher-Digitalkameras aus: die mangelnde ISO-Empfindlichkeit. Obwohl in den ISO 1000-Testbildern der D60 ein sichtbares Bildrauschen festzustellen war, sind die Aufnahmen dennoch recht brauchbar und gut zum Druck geeignet.

Wie gut ist die D60 nun wirklich? Obwohl direkte Vergleiche zwischen digitalen und herkömmlichen Kameras immer ein wenig gewagt sind, lässt sich feststellen, dass bei den meisten Aufnahmearten bis zu einem Druckformat von 40 x 50 cm die Bilder der D60 von den Ergebnissen einer 35-mm-Kamera kaum zu unterscheiden sind.

ZDNet.de Redaktion

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