Toshiba gehörte neben Matsushita/Panasonic und Hitachi bisweilen zu den Befürwortern der DVD-RAM. Das japanische Unternehmen wendet sich nun von dieser Technik ab und bietet mit dem SD-R5002 seinen ersten, reinen DVD-R(W)-Brenner an. Das Laufwerk soll DVD-R-Medien mit 2-fachem und DVD-RWs mit einfachem Tempo beschreiben können. Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich damit CD-R(W)s zu beschreiben.

In Punkto Schreibleistung erreicht das Toshiba SD-R5002 die vom Hersteller angegebenen Werte, wenn überhaupt, nur im Datenbereich. Brutto, dass heißt inklusive der Zeit zum Schreiben des Anfangs- und Endbereichs der Medien, liegen die Schreibgeschwindigkeiten mit 1,8-fach bei DVD-R und 0,9-fach DVD-RW gut 10 Prozent unter den auf der Verpackung angegebenen Werten. Netto (ohne Lead-In und -Out) entspricht das bei DVD-Rs tatsächlich 2-fachem Tempo, bei DVD-RW bleibt es allerdings bei 0,9-facher DVD-Geschwindigkeit. Während das Laufwerk in Sachen CD-R schreiben mit 12,9-facher Geschwindigkeit brutto – etwa 15,9x CD netto – brennt und somit ein ähnliches Verhältnis der gemessenen Werte zu den Herstellerangaben wie bei DVD-R herrscht, steht es um die Schreibleistung bei CD-RWs nicht ganz so optimal. Hier erreicht der Brenner „nur“ 7,8-faches CD-Tempo. Der bereinigte netto Wert liegt somit bei etwa 8,9-facher Geschwindigkeit, also gut 11 Prozent unter der angeblich maximalen Geschwindigkeit. Alles in allem ist die Schreibleistung trotz Schwankungen zur nominalen Performance recht zufrieden stellend.

Weniger erfreulich zeigt sich das Ergebnis bei der Leseleistung. Dort gibt es nur wenig Positives zu berichten, wie etwa die sehr kurze mittlere Zugriffszeit beim Lesen von DVDs (125 ms) oder die gute Lesegeschwindigkeit bei gepressten DVD-Medien (6,4x DVD). Die geringe CPU-Belastung beim Abspielen eines DVD-Videos und die 5,8-fache DVD-Geschwindigkeit mit der man diese rippen kann sprechen für das Laufwerk. In den anderen Kategorien ist nur eine mittlere oder gar schlechte Performance zu verzeichnen. So werden CD-Medien im Schnitt mit 21,2-facher Geschwindigkeit bei einer mittleren CPU-Belastung von 5 Prozent gelesen. Letzteres entspricht in etwa 2,5 Mal soviel wie sonst bei anderen Laufwerken üblich. Auch bei DVD-Medien zeigte sich das Laufwerk mit 6 Prozent CPU-Last sehr Ressourcen fordernd. Die geringe Leseleistung ist das Ergebnis aus der Geschwindigkeit beim Lesen von Daten- (23,8x CD) und Audio-CDs (18,4x CD), die ebenfalls beide nur durchschnittlich sind. Besonders ist die mittlere Zugriffszeit zu bemängeln. Bei Audio-CDs ist sie mit 342 ms im Schnitt inakzeptabel und ergibt, zusammen mit der ebenfalls nicht allzu guten, aber immerhin noch annehmbaren mittleren Zugriffszeit bei Daten-CDs von 100 ms, 225 ms für alle CD-Medien im Schnitt – ein ernüchterndes Ergebnis.

Die Fehlerkorrektur arbeitet indes einwandfrei, gar fast perfekt! Die manipulierten Testmedien werden teils ganz, teils zu zwei Drittel ohne nennenswerte Zeitverzögerungen (unter 5 Sekunden) ausgelesen. Zwar grabbt der SD-R5002 Audio-CDs nur mit 11,8-fachem Tempo, dafür stellen mit Key2Audio kopiergeschützte Medien kein Problem dar. Diese sind zwar über den Windows Explorer nicht zugänglich, können aber abgespielt und gegrabbt werden. Auch das Klonen von Medien sollte mit diesem Laufwerk kein Problem darstellen: die 96 Subchannels sind lesbar und das Schreiben im RAW-DAO-96-Modus ist ebenfalls möglich.

Aus ergonomischen Gesichtspunkten ist die zu empfindliche und zu weich gefedert Auswurftaste sowie ein fehlender Köpfhöreranschluss und Lautstärkeregler zu beanstanden. Die Einzugszeit für die Schublade und die Zeit zur Erkennung des eingelegten Mediums betragen zusammen 10 Sekunden bei CDs und bei DVDs vorbildliche 8 Sekunden und sind somit optimal ausgelegt. Im Betrieb ist das Laufwerk fast geräuschlos.

Toshiba ist für den fast üppigen Lieferumfang seiner Laufwerke bekannt. Auch beim SD-R5002 ist man großzügig geblieben: Als Software liegen nebst WinDVD 4, InstantCD/DVD 6.5 auch die Videobearbeitungs- und DVD-Authoring-Software Pinnalce Studio 8 SE bei. In Punkto Zubehör werden ein IDE- und ein analoges Audiokabel, vier Schrauben, die Quickstart-Anleitung, ein Stift zum Beschreiben von Medien und eine Kabelklemme dazugelegt. Zudem sind noch zwei 80 Minuten CD-Rs, je eine 74 Minuten CD-RW und eine 80 Minuten Highspeed-CD-RW, eine DVD-R (2x DVD zertifiziert) und eine DVD-RW in der Verpackung zu finden. Für durchschnittlich 300 Euro Straßenpreis fast schon ein echtes Schnäppchen.

ZDNet.de Redaktion

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