Sony hat mit dem DRU-500 als erster Hersteller den Schritt zum Multiformat-Brenner gewagt. Damit dürfte auch im eigenen Konzern die bisherige Zweigleisigkeit, als Standalone DVD+R(W) und in Komplettsystemen DVD-R(W)-Laufwerke anzubieten, passé sein. Das genannte Gerät beschreibt alle vier Formate, DVD-R, DVD+R, DVD-RW und DVD+RW, sowie CD-R- und CD-RW-Medien. Eine weitere Neuerung ist die vierfache Schreibgeschwindigkeit bei DVD-R und nach dem letzten Firmwareupgrade (1.0f) auch bei DVD+R. Damit ist das DRU-500 neben Pioneers A05 der erste vierfach DVD-Brenner am Markt.

In Punkto Brennleistung erfüllt der Sony Multiformat-Brenner nicht nur alle Erwartungen sondern übertrifft gar einige. Entsprechende Rohlinge vorausgesetzt, schreibt der DRU-500 DVD-R- und DVD+R-Medien mit 3,6-facher Geschwindigkeit brutto. Eine volle DVD (4.500 MByte) wird bei diesem Tempo in knapp 15,5 Minuten gebrannt. Das Messergebnis entspricht somit gut 98 Prozent der nominalen Geschwindigkeitsangabe des Herstellers (4-fach) – ein gutes Ergebnis. Bei wiederbeschreibbaren Discs verhält es sich sogar um einiges besser. DVD+RW-Scheiben werden mit genau 2,4-facher Geschwindigkeit geschrieben – inklusive Lead-In und Lead-Out. Auch DVD-RWs werden mit exakt 2,4-facher Schreibleistung gebrannt, obwohl das Gerät laut Hersteller nur 2-faches Tempo hierfür vorsieht. Das Ergebnis ist aber eindeutig: 4.477 MByte in 23 Minuten entspricht 2,42-fachem Schreibtempo. Dem Formatkünstler fehlt jetzt noch die Unterstützung für DVD-RAM, doch das dürfte aus firmenpolitischen Gründen nicht zustanden kommen. Beim Brennen von CD-Rs und CD-RWs übertrifft der Sony DRU-500A nicht die Angaben auf der Verpackung. Einmal beschreibbare CDs werden im Schnitt mit 16,1-facher und CD-RWs mit 8,9-facher CD-Geschwindigkeit geschrieben. Dennoch sind das recht gut Werte, die für den täglichen Bedarf genügen.

Schwächen zeigt der Multiformat-DVD-Brenner aus dem Hause Sony in Sachen Leseleistung: CDs werden im Mittel nur mit 19,7-fache Geschwindigkeit gelesen und die mittlere Zugriffszeit ist mit 119 ms 25 Prozent länger als der Referenzwert (95 ms). Audio-CDs werden im allgemeinen Vergleich mit 19,1-fachem Tempo dafür recht flott gelesen und können mit der fast vollen Leseleistung (18,2x CD) auch gegrabbt werden. Bei Daten-CDs ist mit 20,4-facher CD-Geschwindigkeit allerdings auch nicht viel mehr aus dem DRU-500a rauszukitzeln. Für ein nominal 32-Fach-Laufwerk ist dieses Ergebnis relativ in Ordnung, aber im absoluten Vergleich nur ausreichend. Bei den beiden Medientypen, Daten-CDs und CDDA, bleibt die Zugriffszeit recht stabil und bewegt sich um die 119 ms. Die DVD-Leseleistung verhält sich fast synchron zu den Ergebnissen im CD-Bereich: 3,1-fach im Schnitt aller DVD-Formate, wobei gepresste DVD-Medien mit 3,2-fachem Tempo lediglich nur 3 Prozent schneller gelesen werden. Für ein Laufwerk mit maximal 8-facher Leseleistung ist das zu wenig. Die Zugriffszeit ist 215 ms ebenso wenig im annehmbaren Bereich wie die Rippleistung. Smartripper kann zwar mit konstanter Geschwindigkeit, jedoch nur 2-fach DVD-Videos auslesen. Bei einer vollen DVD-9 bedeutet das gut eine ganze Stunden – nur zum rippen! Hier ist das Laufwerk de facto nicht konkurrenzfähig.

Der konzerneigene Kopierschutz Key2Audio funktioniert erwartungsgemäß und so geschützte Medien lassen sich größtenteils auch nicht lesen, geschweige denn abspielen oder grabben. Das Kopieren dergleichen klappt dennoch dank der Lese- und Schreibfähigkeit im „RAW DAO 96″-Modus. Hingegen gelingt das Lesen defekter oder verkratzter Medien nicht immer hundertprozentig und ohne Zeitverzögerung. Die Fehlerkorrektur arbeitet zwar recht zufrieden stellend, bei schwerwiegenden Fehlern ist, sofern alle Daten ausgelesen werden können, mit enormen Zeiteinbussen zu rechnen.

Die Frontblende des Geräts ist Formschön und in weiß gehalten und mit einer silberfarbenen Medienschublade versehen. Der Auswurfknopf schließt mit einer Wölbung der Front eben ab, ist aber ziemlich schmal (ca. 3 mm). Zudem ist die Federung des Knopfes zu weich eingestellt. Die Bedienung fällt dadurch recht schwer, da man nie weiß ob der Knopf nun betätigt wurde oder nicht. Zum Lieferumfang gehören PowerDVD XP, Veritas RecordNow und Simplebackup, das Videobearbeitungsprogramm Arcsoft Showbiz, der Musicmatch Multimediaplayer und die neue Version 4 von Sonics Mydvd. Ebenfalls im Karton sind ein IDE-Kabel, vier Befestigungsschrauben und eine DVD+RW zu finden. Insbesondere letzteres erscheint für einen durchschnittlichen Straßenpreis von 388,- Euro recht spärlich.

ZDNet.de Redaktion

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