Categories: PCWorkspace

Shuttle XPC SB51G

Das Gehäuse ist mit dem anderer Barebones bei Shuttle identisch: Ein Quader mit leicht abgerundeten Kanten an der Oberseite, Alugehäuse, Frontblenden in diversen Farben, seitlich Öffnungen für die Luftzufuhr, Anschlüsse vorne und hinten.

Die Prozessorwärme wird durch Heatpipes zu einem großen Lüfter hin abgeführt. Direkt daneben sitzt ein kleiner Gehäuselüfter, der per BIOS verstell- und abschaltbar ist, wie sich überhaupt bevorzugte Einstellungen treffen lassen. Bei einem halbstündigen Belastungstest blieb die Hitzeentwicklung des Prozessorkühlers noch im erträglichen Rahmen, und während der Betrieb im Normalfall eher leise ist, konnte man den Lüfter nun deutlich (aber noch nicht allzu störend) arbeiten hören. Das Belüftungssystem scheint insgesamt gut zu funktionieren. Dauerbetrieb als Netzwerk-Server ist dennoch sicher nicht zu empfehlen, zumal wenn eine AGP-Grafikkarte und eine PCI-Karte die Luftwege zusätzlich limitieren und selbst Hitze produzieren.

Im Test wurde das System nur probehalber einmal mit einer Radeon 9000-Karte bestückt, was sich als ganz praktikabel erwies. Noch leistungsfähigere AGP-Karten bereiten Probleme. Zwar lassen sie sich ins Gehäuse, zwischen Kabel und Abdeckung quetschen, aber etwa im Fall einer Sapphire Radeon 9700 Pro musste im Test ein Kabel eingequetscht werden, und der Abstand zwischen Ventilator und Abdeckung liegt teilweise im Millimeter-Bereich: Das bedeutet nichts anderes, als dass der Ventilator seinen Zweck nicht mehr voll erfüllen kann.

Die Testwerte beziehen sich aber sämtlich auf den Betrieb mit der integrierten Intel Extreme-Grafik. Sie belegt je nach aktuellen Anforderungen zwischen 8 und 64 MByte RAM. Der Hyperthreading-fähige Chipsatz 845GE wurde durch einen Pentium 4 3,06 GHz ergänzt, auch wenn die üblichen Applikations-Benchmarks derzeit nur wenig von Hyperthreading profitieren. Die Unterstützung des Intel-Topmodells macht dieses Barebones-Modell zukunftssicher – auch das sollte man bedenken.

Im Lieferumfang ist wie gewohnt weder Festplatte noch Software dabei. Im Test kamen 256 MByte RAM, eine Seagate Barracuda IV und Windows XP zum Einsatz. Zur Messung wurden die relativ neuen Tests Business Winstone 2002 und Content creation Winstone 2003 gefahren. Die Ergebnisse sind nicht mit älteren Versionen dieser Test vergleichbar! Als Referenzsystem wurde die Highend-Testplattform von ZDNet TechExpert sowie Dells Mini-PC Optiplex SX260 angegeben. Das Shuttle-System schneidet durchwegs besser ab als der Dell, besitzt aber auch einen deutlich schnelleren Prozessor (3,06 statt 2,53 GHz). Wenn mit der Zeit mehr Anwendungen Hyperthreading unterstützen, dürfte der Vorsprung sogar zunehmen.

Großer Vorteil des Shuttle-Barebones ist neben den genannten die große Zahl an verfügbaren Anschlüssen. Neben vier USBs (zwei vorne, zwei hinten) sind drei IEEE1394-Anschlüsse vorhanden, außerdem zwei serielle Anschlüsse, PS/2 für Tastatur und Maus, Netzwerk (Fast-Ethernet) und S/PDIF für Surround-Sound. Dazu kommen wie üblich Mikrofonbuchse, Kopfhörer, VGA und so fort. Wer allerdings einen DVI für einen digitalen Monitor benötigt, muss eine Grafikkarte mit diesem Anschluss einbauen.

Der Ein- und Zusammenbau des Systems übrigens ist im Handbuch gut auf Englisch und durch Fotos dokumentiert. Die geringen Abmessungen machen schon einmal etwas Fingerfertigkeit oder erhöhter Kraftaufwand notwendig. Die Treiber auf beiliegender CD sind nicht mehr zu hundert Prozent aktuell, erfüllen aber den Zweck. Ein Update (und die Installation des Intel Application Accelerator, mit dem ZDNet getestet hat) sind danach aber anzuraten.

Was kostet das Barebones-System, beziehungsweise wie kalkuliert man am besten den Gesamtpreis des Systems? In zwei Online-Shops, die Shuttle auf der Website empfiehlt, kosten Gehäuse und Mainboard derzeit knapp 390 beziehungsweise 420 Euro. Für den Prozessor (P4 3,06 GHz) zahlt man derzeit online um 800 Euro, Speicher 50 Euro, DVD-ROM 50 Euro, Barracuda 80 GByte-Festplatte 100 Euro. Macht insgesamt um 1400 Euro für ein aktuelles Top-System im Mini-Format, allerdings ohne Software, Tastatur, Maus oder auch Betriebssystem.

Das Gehäuse plus Mainboard von Shuttle ermöglicht den Bau eines aktuellen, leistungsfähigen, eleganten und funktionellen Systems mit Intel-Chipsatz. Dank Unterstützung von Hyperthreading ist es zukunftssicher und bleibt noch eine Weile aufrüstbar. Der Preis ist leider etwas höher als bei anderen Barebones, spezeill wenn man eine Hyperthreading-fähige CPU verbauen möchte, aber aufgrund der Leistung vertretbar.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago