Ein neuer Name
Roxio hat durch den Erwerb von MGI, den Schöpfern von VideoWave, gerade die Videobearbeitung zu seinem Produktangebot hinzugefügt. Movie Creator wurde früher als Cinematic von MGI verkauft, wurde jetzt aber umbenannt, um von dem Markennamen VideoWave profitieren zu können.
Während der Installation entscheidet man sich für ein schnelles oder ein vollständiges Setup, wobei letzteres das Programm um eine ganze CD voller zusätzlicher Inhalte wie Hintergrundmusik ergänzt. Beide Setup-Methoden funktionieren schnell und problemlos. Nach dem Start des Programms erblickt man den Begrüßungsbildschirm, der die Hauptbereiche des Programms darstellt: Easy Capture, CineMagic, Story Builder, Storyline Editor und Video CD/DVD Maker.
Einfache Tools für schnelle Ergebnisse
Easy Capture überspielt Videos von einem Camcorder, einer Capture-Card oder einer USB-Videokamera auf die Festplatte. Das Tool kann die Aufnahmen automatisch in separate Clips unterteilen – allerdings ergab der Test, dass es nicht immer die bereits vorhandenen Schnitte zwischen den Szenen dazu verwendet.
Möchte man einfach ein geradliniges Video ohne große Extras erstellen, dann sollte man sich dem Story Builder zuwenden, einem Modul, dass den Prozess der Filmerstellung in neun einfache Schritte unterteilt. Unter Verwendung der jeweils vom Anwender ausgewählten Vorlage bearbeitet und mischt dieses Tool das Video vollautomatisch. Da ihm Bearbeitungsfunktionen fehlen, erzielt Story Builder keine atemberaubenden Resultate, für Anfänger in diesem Bereich stellt es aber eine gute Wahl dar.
Mit dem Tool CineMagic von VideoWave lassen sich auf die Schnelle interessante Clips im Stil von Musikvideos erschaffen. Dazu wählt man aus der Bibliothek der importierten Videos, die sich auf der rechten Seite des VideoWave-Programmfensters befindet, einfach das gewünschte Quellvideo aus. Mit Hilfe der im Design des Windows Explorers gehaltenen Benutzeroberfläche kann man daraufhin Musikstücke zur Musikbibliothek hinzufügen. CineMagic liefert allerdings nur 5 Videothemen – darunter Personal, das die Gesichter betont, und Old Film, das einen altertümlichen, körnigen Look erzeugt -, weit weniger als die 24 Vorlagen, die sich im Konkurrenzprodukt VideoMagic von ACD finden.
Ein warnendes Wort an User, die auch andere Videoanwendungen benutzen: Beim ersten Laden von CineMagic hat sich das Testsystem komplett aufgehängt. Mit Hilfe des Technischen Kundendiensts fand das Test-Team heraus, dass die Probleme auf Konflikte mit einer anderen Videoanwendung zurückzuführen waren, allerdings ließ sich nie ermitteln, welche das war. Auf einem zweiten PC ließ sich VideoWave allerdings schnell und problemlos zum Laufen bringen. Leider sind Konflikte dieser Art recht häufig anzutreffen.
Bearbeitung: das schwächste Glied
Die Videobearbeitung ist der einzige Bereich, in dem Movie Creator nicht überzeugt. Das Programm kombiniert eine normale Zeitleiste mit dem Tool Storyline Editor, was zwar gut gemeint aber zu Beginn verwirrend ist. So verlangt Storyline Editor, dass man seine Videoclip-Auswahl in Gruppen sortiert, bevor man Effekte oder Audiotracks hinzufügt. Obgleich das Tool nicht besonders einfach zu benutzen ist, liefert Storyline Editor immerhin 87 verschiedene Übergänge und 92 Audiotracks sowie jede Menge Einblendungen und Textstile mit.
DVD-Ausgabe
Movie Creator bietet gut integrierte Optionen zum Brennen von CDs und DVDs und entschädigt so zumindest teilweise für die schwachen Leistungen der Videobearbeitung. Das CD-/DVD-Tool bietet 20 Menüs zur Auswahl an und ermöglicht es, das Bild auszuwählen, das auf dem Button eines Clips zu sehen sein wird. Im Gegensatz zu WinProducer 3.0, einer anderen Videoanwendung für Einsteiger, lässt sich das fertige Menü auch als Vorschau auf dem Bildschirm betrachten.
Roxios Zielkunden für Movie Creator sind Video-Neulinge, die sich gerade erst mit der Materie vertraut machen. Deshalb geht auch ein großes Lob an den Hersteller für eines der besten Handbücher seit Jahren. In diesem Handbuch wird nicht nur die Software gut erklärt, es werden auch Videoformate definiert und Aufnahmetipps gegeben. Für Anwender, die ihre Heimvideos um einfache Effekte ergänzen wollen und nicht viel Zeit mit dem Erlernen eines Programms verbringen wollen, ist der Movie Creator eine gute Wahl. Es lässt sich zwar kein Oscar damit gewinnen, die Ergebnisse sind aber keineswegs frustrierend.
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