Falls die Betaversion ein zuverlässiger Indikator ist, wird Microsofts nächste Version von Outlook durchdacht, ansprechend und gut organisiert sein.
Obwohl es wohl noch ein bisschen verfrüht ist, Geld darauf zu verwetten, dass Outlook 11.0 das beste E-Mail-Programm jenseits von – nun ja, Outlook sein wird, ist die Versuchung doch stark. Diese lang erwartete Version von Outlook, dem Programm für E-Mail und Terminverwaltung und wichtigem Bestandteil von Microsoft Office, wird im Sommer 2003 auf den Markt kommen. Nach dem zu urteilen, was bisher von der nicht-öffentlichen Betaversion zu sehen war, scheint dieser PIM (Personal Information Manager) jedoch Einiges zu bieten.
Eine neue Oberfläche – endlich
Schon auf den allerersten Blick sieht Outlook 11.0 anders aus. Die neue Oberfläche wirkt freundlicher, zugegebenermaßen auch etwas überfüllter, ist aber nichtsdestotrotz viel versprechend. Am meisten fällt dabei die neue Vorschau für E-Mails (Reading Pane) ins Auge, eine größere Version des alten Vorschaufensters (Preview Pane). Die Reading Pane erstreckt sich nicht nur über eine größere Fläche auf dem Bildschirm, sie ist auch einfacher zu lesen, da sie Microsofts ClearType-Technologie zur Verbesserung der Darstellung verwendet.
Die größte Verbesserung sind allerdings die beiden neuen Tools für die Verwaltung der E-Mail-Flut. Mit einem einzigen Klick kann man jetzt Nachrichten zur Nachverfolgung kennzeichnen (ohne ein Datum eingeben zu müssen wie bei den bisherigen Outlook-Versionen). Und die Betaversion erlaubt einem sogar, für individuelle Ansichten der Nachrichten Suchordner (Search Folders) einzurichten. Das funktioniert folgendermaßen:
Outlook 11.0 hat einige Tricks des beliebten Outlook Add-ons Nelson Email Organizer kopiert. So kann man jetzt Ordner erstellen, die z.B. alle Nachrichten eines bestimmten Absenders anzeigen, alle Nachrichten mit Dateianhang oder alle E-Mails, die älter als eine Woche sind. Outlook 11.0 bringt bereits drei dieser Search Folders mit: Für Nachverfolgung Follow Up (markierte Nachrichten), Ungelesene Mail (Unread Mail) und Große Nachrichten (Large Messages) – d.h. Nachrichten mit Anhängen, die eine vom Anwender festgelegte Größe wie z.B. 100 KB überschreiten. Mithilfe eines Assistenten aus dem Datei-Menü kann man jedoch auch leicht eigene Ordner neu erstellen. Eine prima Sache!
Business Class
An der Big-Business-Front hat Outlook 11.0 nun einen Modus namens Cached Exchange zu bieten, der automatisch eine lokale Kopie des Posteingangs speichert, so dass man ohne Unterbrechung oder manuelles Abholen von E-Mails offline arbeiten kann. Zusätzlich lassen sich zwei Kalender nebeneinander anzeigen (z.B. der eigene und der von jemand anderem oder zwei eigene), was nützlich ist, wenn man einen allgemeinen Terminplan mit dem eines bestimmten Projektes vergleichen will. Und Outlook 11.0 ist sogar noch enger in Microsofts SharePoint integriert, den Online-Arbeitsplatz, der mit der letzten Version von Office eingeführt wurde. Einer der Vorteile der SharePoint-Integration ist die automatische Benachrichtigung, wenn ein Kollege aus dem Team ein Dokument in diesem Online-Arbeitsplatz aktualisiert.
Outlook 11.0 Beta 1 war mehrere Wochen im Einsatz und machte bislang einen stabilen Eindruck. Das Programm lief, ohne dass E-Mails verloren gegangen wären. Die zusätzlichen Funktionen waren beeindruckend, vor allem das Search Folder-Konzept. ZDNet wird Outlook 11.0 und der kompletten Office 11.0-Suite auf jeden Fall einen Testbericht widmen, sobald das Programm in den Läden erhältlich ist.
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