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Medion Titanium MD 8008

Der MD 8008 von Medion heißt nicht zufällig so: Er ist mit dem letzten Aldi-PC MD 8000 von der Grundausstattung nahezu baugleich. Dies betrifft das Mainboard und den Sis-Chipsatz darauf ebenso wie den Prozessor, einen 2,6 GHz Pentium 4.

Medion hat aber die Komponenten ergänzt und Kritikpunkte beim Vorgängermodell in Angriff genommen. So wurde die nicht mehr standesgemäße Geforce4-Karte durch eine ATI-Grafikkarte mit dem neuen Radeon 9600TX ersetzt (Chiptakt 300 MHz, Speicher 275 MHz), die auch bei auswendiger Darstellungen von 3D-Spielen mit Kantenglättung und anderen fortgeschrittenen 3D-Features keine Probleme macht. Der Wert von 3396 Punkten im neuen Spiele-Test 3DMark 2003 sagt hier alles.

Nachtrag 31.3.: Obwohl die Karte gut läuft, handelt es sich nicht um die von Aldi angegebene Radeon 9600 TX, die noch gar nicht lieferbar ist, sondern eine 9500 Pro mit höherem Takt. Alles weitere dazu in ZDnet News.

Auch bei Office- und Multimedia-Programmen bekommt der Aldi-Rechner kein Problem. Mit einem Intel-Chipsatz wäre sicherlich etwas höhere Leistung und mehr Stabilität möglich als mit der gewählten Sis-Variante. Aber nur so waren wohl die vielen Multimedia-Features und Anschlüsse zum Aldi-Niedrigpreis möglich. Immerhin wird das Hyperthreading im aktuellsten Intel-Prozessor unterstützt, sodass auch ein zukünftiges Prozessor-Upgrade kein Problem sein wird.

Mit der Konfiguration der Treiber und des Betriebssystems hat sich Medion nach Kritik von ZDNet am MD 8000 mehr Mühe gegeben und eine Reihe von aktuellen Windows-Hotfixes bereits eingespielt. Ein lobenswerter Elan. Doch verschenkt man erneut etwas Performance, da der passende Sis-IDE-Treiber nicht installiert ist, obwohl auf der beiliegende Support-CD vorhanden (siehe auch Link unten auf dieser Seite). Im Business Winstone 2002 erreicht der Aldi-PC wie geliefert 28,2 Punkte; nach dem Update liefert er ein Ergebnis von 30,2 Punkten. Offenbar folgt Medion der Devise „Sicherheit vor Performance“, aber da der Sis-Treiber mittlerweile ein WHQL-Zertifikat von Microsoft bekommen hat, scheint eine Installation auf alle Fälle sinnvoll.

Die Ausstattung hat Medion wie eingangs gesagt um einen DVD-Brenner ergänzt, und zwar um das schnelle Pioneer-Gerät 105/A05, das auch CDs brennen und wiederbeschreiben kann.. Der wird auch durch das Software-Paket unterstützt, dem jetzt Pinnacles DVD-Kopier-Software Instant Copy beiliegt. Als zweites Laufwerk ist ein Sony DVD-ROM DDU-1612 eingebaut, beide zum Gehäuse passend mit schwarzer Schublade hinter Klappen versteckt. Ein Floppy-Laufwerk ist nicht vorhanden, der entsprechende Schacht (3,5 Zoll extern) frei.

Bei der Festplatte setzt Medion auf die gleiche Baureihe, aber ein noch größeres Modell. 160 GByte fasst die schnelle Seagate-Platte. Die zu füllen dürfte eine schwierige Übung für alle Käufer werden. Der Speicher hat sich gegenüber dem Vorgänger verdoppelt, auf 512 MByte (ein Modul, sodass ein Schacht frei bleibt), aber immer noch DDR 333 MHz-Speicher von Samsung.

Nachtrag 29.3.: Eine Reihe von Lesern berichtet, ihr Rechner sei mit zwei Festplatten – zu 120 und 40 GByte – ausgestattet gewesen. Beim Testgerät war dies nicht der Fall, aber doch in bislang fünf Fällen, von denen der Redaktion berichtet wurde.

Die Fülle der Anschlüsse ist gleich geblieben: 5 USBs, 3 Firewire-Anschlüsse, diverse Legacy-Ports (auch Maus und Tastatur liegen als PS/2-Varianten bei), Einschübe für alle wichtigen Speicherkarten-Typen an der Vorderseite, Gameport, S/PDIF, S-Video, Antennen-Anschluss für Fernsehen und TV, Fast Ethernet und Modem – der Rechner hat fast alles. Zusätzlich liegt eine Fernbedienung bei – ohne Batterien; der zugehörige Empfänger wird an den USB angeschlossen. An Modem- und Antennenkabel für Radioempfang hat Medion auch gleich gedacht – der wie sein Vorgänger leise Rechner (dank auf das Gehäuse optimiertem Kühlsystem) kann direkt im Wohnzimmer angeschlossen werden.

Neben dem genannten Zubehör liegt das umfangreiche Softwarepaket bei, dessen zentraler Bestandteil sicherlich Microsofts Works Suite 2003 mit Word, Works, Encarta und Picture It bildet. Als Betriebssystem wurde WinXP Home mit Service Pack 1 und weiteren Hotfixes installiert.

Der Medion MD 8008 weist keine eigentliche Schwäche auf. Es sind sogar noch Aufrüstmöglichkeiten vorhanden, obwohl das Ziel von Medion laut Aldi-Prospekt darin bestand, ein System zu liefern, das ohne Nachrüsten verwendet werden kann. Das ist durch eine herausragende Ausstattung auch gelungen: Der MD 8008 ist zu diesem Zeitpunkt ein preisgünstiger und vollständiger Heim-PC. Er besitzt einen schnellen Prozessor, 512 MByte schnellen Speicher und eine gute 3D-Grafikkarte.

Nicht vergessen darf man das elegante Gehäuse und ruhige Kühlsystem, das den Aldi-PC absolut Wohnzimmer-tauglich macht. Wer ohnehin ein aktuelles System mit DVD-Brenner sucht, für den ist der Rechner definitiv ein Schnäppchen.

ZDNet.de Redaktion

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