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Kodak EasyShare LS443

Design

|Mit ihrem silberfarbenen Gehäuse aus Metall und Plastik machen die LS443 und das ausfahrbare 3fach-Zoom einen recht strapazierfähigen Eindruck. Bei einem Gewicht von 244 Gramm inklusive Akku und Speichermedium lässt sich die Kodak hervorragend transportieren, auch wenn sie für eine richtige Taschenkamera etwas zu groß ausfällt. Die gut proportionierten Bedienknöpfe und der Modusschalter der LS443 sind logisch arrangiert. Die Positionierung des LCD-Monitors und des Weitwinkel-/Tele-Schalters erweist sich für das einhändige Fotografieren jedoch als etwas ungünstig. Außerdem müssen Fotografen mit etwas breiteren Fingern darauf achten, den optischen Sucher nicht zu blockieren.

Wenn man den silberfarbenen Modusschalter auf Auto, Video oder einen der vier Aufnahmemodi stellt, schaltet sich die Kamera an, das Objektiv wird ausgezoomt und der integrierte Objektivdeckel wird eingezogen. Während die Kamera in den Betriebsmodus hochfährt, wird auf dem LCD-Monitor der gewählte Betriebsmodus mit ergänzenden Bemerkungen angezeigt (Sport: Bei sich bewegenden Motiven).

Ein deutlich gekennzeichneter Menüknopf ruft das OSD-Menü auf. Der Menütext ist zwar außerordentlich leicht lesbar, doch können durch seine Größe nur drei Optionen angezeigt werden, was für den Anwender ein beständiges Scrollen bedeutet. Jede Option verfügt über zwei weitere Ebenen, wobei jede Hauptauswahl zu einer letzten einfachen Anzeige führt. Die einzige Ausnahme stellt hier ist das Setup, das noch eine zusätzliche Bildschirmebene aufweist. Wenn man berücksichtigt, dass dieses Menü nicht oft benutzt werden muss, ist dieser zusätzlich nötige Schritt kein gravierendes Manko. Im Menü selbst kann man mit dem Joystick-ähnlichen kleinen Knopf, der in der Mitte des Modusschalters sitzt, einfach nach oben, unten oder zur Seite navigieren. Die einzelnen Menüpunkte werden ebenfalls mit diesem Knopf angewählt.

Was bei dieser Kamera am meisten stört, ist die Nähe des überaus hellen grün- bzw. orangefarbenen Bereitschaftsanzeigelichts zum relativ kleinen optischen Sucher (ohne Okularjustierung). Dieses Licht ist so grell, dass der Sucher bei gedämpftem Licht fast unbrauchbar wird. Meistens werden die Aufnahmen deshalb wohl mit dem LCD-Monitor von 1,8-Zoll eingestellt. Zwar reduziert dies die Akkulaufzeit, doch ist diese Methode wohl deutlich angenehmer als ein permanentes LED-Licht im Auge.

Funktionen

Automatisch und automatischer sind die besten Bezeichnungen für die Funktionen der LS443. Ihren Hauptmodus stellt die Vollautomatik dar, bei der die Kamera sowohl die Blendeneinstellung (von f2,8 bis f9,6) als auch die Verschlusszeit (von 1/2 bis 1/1.000 s) auswählt. Die vier Aufnahmesituationen der Kodak bieten wohl ein gewisses Maß an Belichtungskontrolle, sind aber dennoch für Aufnahmen unter ganz bestimmten Bedingungen entwickelt.

Kreativere Fotografen werden durch die langen Verschlusszeiten für Nachtaufnahmen – 0,7 bis 4 Sekunden – und durch die auch in Halbstufen mögliche Belichtungskorrektur von +/- 2 LW einigermaßen versöhnt. Und während die LS443 standardmäßig auf automatische ISO-Auswahl eingestellt ist, lassen sich manuell auch ISO 100, 200 oder 400 wählen.

Angenehm fällt der Orientierungssensor der Kamera auf, der die im Porträtmodus geschossenen Bilder automatisch dreht. Damit können die Bilder später betrachtet werden können, ohne sie vorher in der Software zu drehen oder sich den Hals zu verrenken.

Die Belichtungsmessung bietet verschiedene Optionen: Matrix- bzw. Mehrfeldmessung, mittenbetonte Integralmessung und Spotmessung. Der Autofokus lässt sich auf Mittelpunkt oder drei Mehrzonenmuster einstellen. Darüber hinaus gibt es eine wählbare Autofokus-Beleuchtung, mit der man Aufnahmen bei sehr schlechtem Licht erstellen kann. Wie viele der anderen nützlichen Funktionen reduziert sich dadurch die Laufzeit der Akkus – das ist es aber wert.

Für die LS443 spricht, dass Objektivkonverter für Weitwinkel-, Nah- und Teleaufnahmen angeschlossen werden können. Viele der anderen Kompaktkameras mit versenkbaren Objektiven sind nicht so flexibel. Dafür gleicht sie jedoch ihren Konkurrentinnen darin, dass sich kein zusätzlicher Blitz anschließen lässt. Diese Kodak ist aber eigentlich auch nicht für Fotografen gedacht, die diese Möglichkeit vermissen würden.

Diese Kamera kann Bilder in drei verschiedenen JPEG-Größen speichern. Bei der feinsten Einstellung mit vier Megapixel nimmt der interne Speicher der LS443 12 Bilder auf. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kameras ist die Größe des Speichermediums die einzige Beschränkung bei der Länge der Videoaufzeichnungen. Die internen 16 MByte dieser Kodak können Video mit Ton über zirka einer Minute und 10 Sekunden abspeichern. Mit einer optionalen Secure-Digital- oder MultiMedia-Memory-Card erhöht sich die Kapazität der Kamera in dieser Hinsicht deutlich.

Kodaks Engagement in punkto Benutzerfreundlichkeit ist nicht so sehr an der Kamera selbst zu finden; es äußert sich vielmehr in der EasyShare-Kamerastation. Wenn die LS443 in der Kamera-Station angedockt ist, lassen sich etliche Vorgänge mit dem Freigabeknopf ausführen. So lässt sich beispielsweise ein Adressbuch in die Kamera importieren und mit dem Freigabeknopf ein Bild markieren, womit dieses dann an einen bestimmten E-Mail-Empfänger verschickt wird, sobald es über die Kamera-Station übertragen worden ist. Auch lassen sich Bilder als Favoriten oder für den Ausdruck kennzeichnen; hierdurch werden das Bild-Management und die Druckerfunktionen der EasyShare-Software aktiviert, sobald die Bilder übertragen wurden.

Performance

In ihrer Klasse bringt diese Kamera recht durchschnittliche Leistungen. Sie braucht nach dem Einschalten ca. vier Sekunden, bis sie betriebsbereit ist, die Verschlussverzögerung beträgt ca. 1,5 Sekunden. Im Automatikmodus braucht sie zwischen den Aufnahmen drei bis vier Sekunden. Mit dem Serienbildmodus lassen sich drei Bilder in kurzen Abständen aufnehmen; da jedoch der Blitz in diesem Modus ausgeschaltet ist, sollte dieses Abenteuer am besten bei hellem Licht angegangen werden. Die Blitzfolgezeit ist gering.

Es dauert ca. eine Sekunde, um durch die 3fach-Reichweite der Kamera zu zoomen. Da der Schrittantrieb des Zooms nicht gerade leise ist, eignet sich die LS443 nicht besonders zum Anschleichen an scheue Motive.

Der ansonsten helle LCD-Monitor ermöglicht es – wenn auch nicht ganz mühelos -, die Menüs auch bei direktem Sonnenlicht zu erkennen. Die Kamera bietet eine 2fach- und 4fach-Vergrößerung bei der Bearbeitung von Bildern, doch selbst bei vergrößerten Bildern werden die feinen Details nicht sehr klar dargestellt. Es wäre zudem wünschenswert, die Helligkeit des Displays einstellen zu können.

Wie angegeben, beträgt die Blitzreichweite ca. 3,3 Meter bei der Weitwinkeleinstellung, doch tendiert der Blitz bei größeren Distanzen zum Vignettieren. Im Makro-Modus wird der Blitz automatisch deaktiviert, kann jedoch manuell zugeschaltet werden. Makroaufnahmen mit Blitz erfordern generell eine Belichtungskorrektur, damit das Objekt nicht verblasst.

Mit einem Knopfdruck auf den Verbindungsknopf der EasyShare-Station werden Bilder automatisch von der Kamera auf den Computer übertragen. Dank der USB-Verbindung geht dieser Vorgang schnell vonstatten. Diese Station lädt auch den zugehörigen Lithium-Ionen-Akku innerhalb weniger Stunden auf. Ersatzakkus sind optional erhältlich, doch sollte eine Aufladung das Befüllen selbst einer großen Memory-Card überdauern. Bei geringer Nutzung des LCD wird die Laufzeit mit 200 bis 300 Bildern angegeben.

Bildqualität

Im Allgemeinen rufen die Bilder dieser Kamera keine Begeisterungsstürme hervor; da sie dazu neigen, sich zu gesättigt und kontrastreich zu präsentieren. Trotz des akkuraten Weißabgleichs der LS443 ist der Dynamikbereich eingeengt und die hellsten Bildteile sind meist verblasst. Auch zeigt sich in dunklen Bereichen der Bilder ein ziemliches Rauschen, was bei Aufnahmen mit ISO 400 generell noch deutlicher wird. Durch diverse Experimente mit der Belichtungskorrektur konnten akzeptable Bilder erzielt werden, doch sollte diese Kamera eigentlich relativ wenige solcher Manipulationen erfordern. Dazu kommt, dass die Belichtungskorrektur nicht bequem über einen einfachen Knopfdruck zu erreichen ist – hierfür muss man sich erst in die Menüs begeben.

Der Variogon-Zoom liefert vernünftige und gestochen scharfe Bilder, die von den bekannten lilafarbenen Rändern weitgehend frei sind. An seinem weiten Ende zeigte das Objektiv ein gewisses Maß an tonnenförmiger Verzeichnung, hielt sich dabei jedoch im Rahmen des Vertretbaren. Die meisten Aufnahmen waren scharf fokussiert, vermisst wurde jedoch die Möglichkeit, die Schärfentiefe über die Blendeneinstellung zu beeinflussen.

Bei Tageslicht erstellte Videos gelingen gut, bei dämmerigem Licht pixeln sie jedoch aus. Andererseits ist der Ton, der die Videos begleitet wirklich beeindruckend.

ZDNet.de Redaktion

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