Wenn man allerdings nicht sehr viele Mails von Unbekannten erhält oder es einem nichts ausmacht, gelegentlich einen Blick in den Quarantäne-Ordner von Qurb zu werfen, um nach erwünschter E-Mail zu suchen, ist Qurb eine bemerkenswert effektive Anti-Spam-Lösung. Außerdem gibt es das 25 Dollar teure Outlook-Plug-in auch als uneingeschränkte kostenlose Testversion für diejenigen, die es in Kauf nehmen wollen, von Zeit zu Zeit den Qurb-Ordner zu durchforsten. Andererseits bleibt McAfee SpamKiller immer noch das am einfachsten zu bedienende und beste Anti-Spam-Programm für Microsoft Outlook auf dem Markt.
Benutzerfreundlichkeit
Die Installation von Qurb ist schnell und problemlos erledigt: Man lädt einfach eine 172 KByte große Datei herunter, die das Programm dann von der Qurb-Website holt, und mit ein paar Klicks unter der Anleitung eines Assistenten ist es installiert. Beim nächsten Start von Outlook durchsucht Qurb die Kontakte, den Posteingang und die meisten E-Mail-Ordner (wobei es alle Ordner mit den Wörtern „Junk“ oder „Spam“ im Namen überspringt), um die Liste der zugelassenen Absender (Approved Senders) zu erstellen. Es legt einen Qurb-Ordner an, in dem verdächtige Mail unter Quarantäne gestellt wird, und fügt dann der Symbolleiste ein kurzes Pull-down-Menü und zwei Schaltflächen (Approved und Blocked) hinzu. Der ganze Vorgang dauert nicht einmal fünf Minuten.
Wenn man neue E-Mail erhält, sortiert Qurb automatisch Nachrichten von zugelassenen Absendern in den Posteingang und den Rest in den Qurb-Ordner, wo der User die Mails selber begutachten kann. Sollte sich Spam im Posteingang finden (was im Test nicht der Fall war), markiert man die Nachricht einfach und klickt auf die Schaltfläche Block, um die E-Mail in den Qurb-Ordner zu verbannen. Sollte Qurb fälschlicherweise eine echte Nachricht markieren (was häufig der Fall war, in ca. 30 Prozent der Fälle), klickt man auf die Schaltfläche Approved, um alle Mails von diesem Absender in den Posteingang zu verschieben. Qurb fügt diesen Absender dann auch der Weißen Liste hinzu – zusammen mit allen anderen im To-Feld der Nachricht aufgeführten Empfängern.
Die Wirksamkeit von Qurb hängt davon ab, wie penibel man mit seiner E-Mail umgeht. Öffnet man zum Beispiel Spam, die sich im Posteingang befindet, fügt Qurb diese Adresse der Weißen Liste hinzu. Dies geschieht auch mit der eigenen E-Mail-Adresse, falls man sich selbst kürzlich eine Mail geschickt hat, was auf den ersten Blick eine feine Sache ist. Aber jeder Spammer, der den Namen fälscht oder ihn im From-Feld angibt, wird so den Filter überwinden können.
Features
Der Funktionsumfang von Qurb ist recht beschränkt. Man kann die Software dazu bringen, weitere E-Mail-Ordner nach zulässigen Absendern zu durchsuchen, oder diese manuell der Liste hinzufügen. Falls man automatisch generierte E-Mails erhält (etwa einen ZDNet-Newsletter), muss man die entsprechende Domain per Hand hinzufügen. Das ist zwar nicht besonders schwierig, aber es finden sich keine Informationen darüber in der Dokumentation, so dass erst der technische Support zu Rate gezogen werden musste.
Man kann das Programm auch anweisen, eine Mail mit der Bitte um Bestätigung an jeden Absender zu schicken, der nicht auf der Weißen Liste zu finden ist. So wie MailFrontier Matador for Outlook wird die verdächtige E-Mail so lange im Qurb-Ordner gespeichert, bis der Absender geantwortet hat. Dann wird die E-Mail freigegeben und der Absender der Liste hinzugefügt. Da die Mehrzahl der Spam von Maschinen und nicht von Menschen versandt wird, bietet dieses Verfahren einen zusätzlichen Schutz – besonders wenn man keine Zeit damit verbringen möchte, den Qurb-Ordner nach echten Nachrichten zu durchsuchen. Anfangs funktionierte dieses Feature nicht auf einem Windows 98-System, aber die Techniker von Qurb konnten den Fehler schnell beheben, nachdem sie darauf aufmerksam gemacht worden waren.
Bei den Tests ließ Qurb buchstäblich keine Spam in den Posteingang gelangen, was alle anderen Spam-Blockierer übertrifft. Die schlechte Nachricht: Am ersten Tag der Benutzung blockierte Qurb auch 96 Prozent der echten Mail. Nach zwei Wochen, in denen die Weiße Liste um Namen und Adressen ergänzt wurde, blockierte Qurb immer noch eine von zehn echten Nachrichten. Es ist anzunehmen, dass dieser Anteil im Laufe der Zeit noch weiter abnimmt, je nachdem, wie viele Mails man normalerweise von Unbekannten erhält. Aber dies bedeutet auch, dass man trotzdem jeden Tag einen Blick in den Qurb-Ordner werfen sollte, um nicht womöglich eine erwünschte Mail zu übersehen.
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