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Server-Prozessor Itanium 2: 64-Bit-Durchbruch für Intel?

Die große Unterstützung für den Itanium durch diverse Hardware-Herstellern in letzter Zeit stehen in deutlichem Kontrast zur Zurückhaltung und Kritik, mit der Intel bisher leben musste. Intel hat zwei der wichtigsten Server-Hersteller in sein Lager holen können. IBM wird ab heute seine x450-Reihe mit Itanium-Servern anbieten. Auch Dell bringt einen Itanium-2-Server heraus, eine starke Unterstützung, wenn man Dells Vorliebe für etablierte Technologien und bisherige Erfahrungen mit Itanium-Servern bedenkt. Das Unternehmen hatte eine Workstation mit dem ersten Itanium herausgebracht und wegen nicht vorhandener Nachfrage auslaufen lassen. Daraufhin hatte man die zweite Generation („McKinley“) ausgelassen.

Wir bekommen Dutzende von neuen Kunden durch die Superdome-Plattform, die wegen der Windows-Kompatibilität Interesse haben.
–Brian Cox, Hewlett-Packard

Besonders viel Unterstützung bekommt Intel von Hewlett-Packard, sozusagen dem zweiten Vater des neuen Prozessors. HP kündigt jetzt seine Reihe namens „Integrity“ mit Itanium-Servern an und wird ab August einen Computer mit 64 Itanium-Servern namens Superdome herausbringen. Im Jahresverlauf sollen Modelle mit acht und 16 Prozessoren sowie im Januar ein Superdome-Upgrade auf 128 Prozessoren folgen.

HP will den eigenen PA-RISC-Prozessor langsam durch Itanium ablösen. Server-Marketing-Chef Mark Hudson sagt, sein Unternehmen erwarte, dass der Umsatz mit Itanium-Systemen schon ab 2005 erstmals den von PA-RISC-Systemen übersteigen werde. Teilweise liege das daran, dass auf der Itanium-Plattform nicht nur das Unix des Unternehmens laufe, sondern auch Windows und Unix. „Wir bekommen Dutzende von neuen Kunden durch die Superdome-Plattform, die wegen der Windows-Kompatibilität Interesse haben“, sagte HP-Manager Brian Cox. Und Hudson ergänzte, dass Ende September alle drei Betriebssysteme für den Itanium vorliegen werden. Bis Ende 2003 werde es dann so viel Software auch für Itanium geben, dass 85 oder 90 Prozent aller HP-PA-RISC-Kunden wechseln könnten, wenn sie wollten, fügte der Sprecher hinzu.

Der Montecito wird 10-mal schneller laufen als alles, was es heute gibt. Und es ist viel billiger, einen Auto-Crash in einem Computer zu testen als in der Realität.
–Mike Fister, Intel

Wenn Madison auf Akzeptanz stößt, hat Intel schon Pläne parat, um den Erfolg auszubauen. Deerfield, eine preisgünstige, Strom sparende Variante des Prozessors, wird in der zweiten Jahreshälfte in einer Version für Zwei-Prozessor-Server erscheinen. Auch soll es eine für Cluster-Server optimierte Madison-Variante geben. 2004 folgt dann nach Intels Plänen ein schnellerer Madison mit mehr Cache. 2005 ist Montecito geplant, ein Itanium mit zwei verschiedenen Prozessoren auf einem Silizium-Chip. Mitte des Jahrzehnts sollen auch viele Features des hochgelobten, aber nie erschienenen Prozessors Alpha EV8 in die Itanium-Architektur einfließen. Der Alpha-Prozessor wurde von Digital Equipment entwickelt. Ein Großteil der an dem Projekt beteiligten Ingenieure arbeitet jetzt für Intel.

„Das Ding wird 10-mal schneller laufen als alles, was es heute gibt“, sagt Intel-Vorstandsmitglied Mike Fister. Er ist sicher, dass diese Performance der Industrie hohe Kosten wert sein wird. „Es ist viel billiger, einen Auto-Crash in einem Computer zu testen als in der Realität.“

Doch die Konkurrenz wartet nicht. Sun hat den UltraSparc IV für 2004 angekündigt. Das ehrgeizige Unternehmen will die Spitze halten. IBM plant, parallel zum Verkauf von Itanium-2-Servern einen Power5-Prozessor für Highend-Unix-Server im kommenden Jahr auf den Markt zu bringen. Sowohl IBM als auch Sun haben mit ihren RISC-Prozessoren langjährige Erfahrung auf dem 64-Bit-Servermarkt. RISC steht für „reduced instruction set computing“. Beide Firmen haben den „binary break“, die Umstellung auf speziell zugeschnittene 64-Bit-Software, im Gegensatz zu Intel und Partnern also bereits geschafft.

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ZDNet.de Redaktion

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