PAT – Performance Acceleration Technology
Im Vergleich zu den bisherigen 845er-Chipsätzen 845PE und 845GE unterstützt der Intel 875P nicht nur einen leistungsfähigeren Speicher (DDR400). Der Chipsatz bietet zudem ein Dual-DDR-Speicherinterface. Damit erreicht der 875P eine theoretische Bandbreite von 6,4 GByte pro Sekunde. Die so genannte Performance Acceleration Technology (kurz PAT) hat nichts mit Intel-Chefentwickler Pat Gelsinger zu tun. Darunter verbirgt sich vielmehr eine Technik, die die Wartezyklen beim Speicherzugriff minimiert. Die meisten Applikationen profitieren nicht nur von einem hohen Speichertransfer, der Zugriff auf den Speicher ist in punkto Gesamtperformance in vielen Fällen wesentlich wichtiger. In Anbetracht der Tatsache, dass der nun für Herbst erwartete Athlon64 über ein integriertes Speicherinterface verfügt und damit in Sachen Speicherzugriff wohl neue Maßstäbe setzen wird, hat Intel zur Einführung der Performance Acceleration Technology (PAT) im 875P motiviert.
AGP 8x und Gigabit-Ethernet
Nachdem seit einiger Zeit schon AGP-8x-Grafikkarten im Markt etabliert sind, bietet Intel nun mit dem 875P nach SIS und VIA ebenfalls Unterstützung für diese Technologie. In punkto Performance ist dies allerdings vernachlässigbar, da moderne AGP-8x-Grafikkarten meistens über soviel Speicher verfügen, dass der AGP-Modus kaum genutzt wird. Wesentlich interessanter ist die Integration von Gigabit-Ethernet, die nicht am PCI-Bus angeschlossen ist, sondern direkt mit der Northbridge verbunden ist. Somit wird die Bandbreite des PCI-Bus von 133 MByte pro Sekunde geschont und anderen Geräten vorbehalten. Eine Gigabit-Ethernet-Verbindung würde schon alleine 128 MByte pro Sekunde von der Bandbreite schlucken, so dass die Anbindung an die Northbridge mit 266 MByte pro Sekunde äußerst sinnvoll ist.
Serial-ATA und Serial-ATA-Raid
Neu beim 875P ist auch die erstmalige Integration von Serial-ATA-Schnittstellen bei einem Intel-Chipsatz. Eine Variante der Southbridge (82801EB, ICH5/R) bietet sogar ein Raid-0-Option. Mit dieser Technik lassen sich zwei Festplatten zu einem logischen Verbund zusammenschalten. Die Raid-0-Funktion verteilt dabei die Daten gleichmäßig auf die beiden Festplatten, so dass der Datentransfer verdoppelt wird. Angesichts der Tatsache, dass FSB- und Speichergeschwindigkeit mehrere GByte pro Sekunde betragen, die Daten von der Festplatte allerdings nur mit etwa 40 MByte pro Sekunde geladen werden können, erhöht ein Raid-0-System deutlich die Performance. Vor allem beim Video-Editing, wo große Dateien gelesen und abgespeichert werden, macht sich ein Raid-0-Verbund bezahlt.
Aus für Rambus: Der 875P löst den Rambus-Chipsatz 850E als bisherige Highend-Plattform für den Pentium 4 ab. (Foto: ZDNet)
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