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Apple runderneuert: G5 und Panther im Detail

Apple hat seinen schnellen, eleganten Power Mac G5 enthüllt. ZDNet diskutiert die technischen Daten, identifiziert Problemzonen und schildert die ersten Eindrücke.


Wie ironisch, dass Apples bedeutendeste Ankündigung auf dem Desktop-Markt seit dem ersten iMac durch ein Informationsleck vorab verbreitet wurde. Nicht einmal eine halbe Stunde lang standen letzte Woche auf der Apple-Website die technischen Daten und Preise der neuen und zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal angekündigten G5-Rechner.






Man muss sein Äußeres nicht lieben, denn er hat auch beeindruckende innere Werte: Apples G5.



Am Montag, bei seiner Eröffnungsrede der Worldwide Developers Conference in San Francisco, spielte Steve Jobs geknickt auf den Patzer an: „Ich bin heute hier, um Ihnen mitzuteilen: Es war ein Fehler… und es ist wahr.“


Mit diesen Worten enthüllte Jobs den Power Mac G5. Nicht nur, dass Apple zum ersten Mal seit 1999 (Einführung des G4 mit 400 MHz) eine neue Chip-Architektur einführt, der G5 zeigt auch sonst einige bedeutende Neuerungen. Zunächst einmal stammt der Prozessor, ein PowerPC 970 mit 64 Bit, von IBM. Apple hatte seit 1984 exklusiv Motorola-Prozessoren eingesetzt. Zudem handelt es sich nach Aussage von Jobs um den ersten in einem Desktop eingesetzten 64-Bit-Chip. Der Apple-Chef versprach, dass Standard-32-Bit-Anwendungen nativ, das heißt ohne Emulation, auf der neuen Plattform laufen werden. Ob außer Grafik-Profis jemand einen 64-Bit-Prozessor und bis zu 8 GByte adressierbaren Speicher benötigt, wird die Zukunft zeigen.


Der G5 steigert zudem den maximal in einem Apple-System eingesetzten Prozessortakt von 1,2 GHz auf 2 GHz, und binnen eines Jahres soll auch eine 3-GHz-Variante folgen. Außerdem vermuten viele Beobachter, dass der Einsatz von IBM-Prozessoren zu günstigeren Systemen führen könnte. Die neuen, ab August lieferbaren Modelle kosten rund 2200, 2550 und 3250 Euro.


Neue Architektur: auf Geschwindigkeit ausgelegt


Der Systembus eines PCs (auch Frontsidebus genannt) verbindet den Prozessor mit den anderen Komponenten des Mainboards, insbesondere mit dem Speicher. Deshalb beeinflusst der Bus die Gesamtrechenleistung eines Systems ebenso stark, wenn nicht mehr, als der Prozessortakt. Das schnellste jetzt vorgestellte G5-Modell wird mit einem sagenhaften Systembus mit 1 GHz Taktung ausgeliefert, während die günstigeren beiden Modelle 800 MHz beziehungsweise 900 MHz bieten. Apple hat hier einen besonders großen Sprung geschafft: Der Systembus aktueller G4-Systeme ist nur mit 167 MHz getaktet. Der G5 setzt zudem schnelleren 400-MHz-DDR-Speicher ein (G4: 333 MHz DDR).






Vorder- wie Rückseite sind mit einem erkennbaren Geflecht überzogen. Die Öffnung fürs Laufwerk ist besonders flach und elegant.



Der preislich günstigste der neuen Rechner verfügt über einen G5-Prozessor mit 1,6 GHz, 256 MByte RAM, 800 MHz Systembus, eine 80 GByte große Festplatte und eine Grafikkarte mit Geforce FX 5200 von Nvidia. Das mittlere System für 2550 Euro hat einen 1,8 GHz-G5-Prozessor, 900 MHz Systembus, 512 MByte RAM 160 GByte Festplatte und ebenfalls FX-5200-Grafik. Im Highend-Modell kommen zwei G5-Chips mit 2,0 GHz, 512 MByte Arbeitsspeicher, 160 GByte Plattenspeicher und ATI-Grafikkarte mit Radeon-9600-Chipsatz. Alle drei Rechner werden mit Apples neuem „Superdrive“, einer CD-RW- und 4x DVD-R-Kombination ausgeliefert.


Updates – innen und außen


Auch äußerlich wurden die neuen Modelle überarbeitetet. Das neue Design ist elegant, metallisch und eckig, im Vergleich zu den abgerundeten G4-Geräten. Aus der Ferne sieht der G5 verdächtig wie ein beiger Standard-PC aus, von dem er erst einmal nur durch die Griffe und natürlich das graue Apfel-Logo an der Seite abweicht. Aus der Nähe wirkt er dann etwas gedrungen, silbrig (die Hülle besteht aus Aluminium) und äußerst stilvoll. Sowohl vorne wie hinten ist er durch ein Aluminium-Drahtgeflecht abgedeckt, was den Vorteil besserer Ventilation besitzt. Vorne sitzt zudem die äußerst flache Öffnung für das optische Laufwerk, die übrigens von oben nach unten geöffnet wird. Im Inneren setzt Apple ganze neun Ventilatoren ein, um alles kühl zu halten. Nach Unternehmensangaben kann aber jeder einzeln reguliert werden, sodass der Rechner zwei- bis dreimal leiser sein soll als der an eine Flugzeugturbine erinnernde G4.


Was die verfügbaren Anschlüsse anbelangt, hat sich Apple doch noch gefügt und USB 2.0 übernommen – sowohl front- wie rückseitig. Der von Apple bevorzugte Anschlusstyp Firewire ist dreimal vertreten: vorderseitig neben der Kopfhörerbuchse ein Firewire-400-Anschluss, auf der Rückseite ein zweiter plus einer vom Typ Firewire-800. Das Highend- und das mittlere Modell bieten drei PCI-X-Slots von voller Größe (einer mit 133 MHz / 64 Bit-Anschluss, die anderen zwei mit 100 MHz, 64 Bit). Freunde von Multimedia werden optischen digitalen Audio-Eingang schätzen, dazu optisch digitaler Audio-Ausgang, analoger Audio-Eingang plus -Ausgang sowie Kopfhörerbuchse frontseitig wie erwähnt. Weder Airport Extreme für Wireless LAN noch Bluetooth sind bei einem der Modelle serienmäßig dabei, aber als Option natürlich verfügbar.


Die G5-Rechner werden derzeit noch mit OS X Version 10.2 („Jaguar“) ausgeliefert, demnächst aber mit 10.3 („Panther“; siehe Testbericht). Zudem gehört das Aplle-typische Paket aus der iLife Multimedia-Suite, iCal, iSync, Mail und Programmen einiger Dritthersteller zum Paket.

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ZDNet.de Redaktion

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