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Intel Overclocking-Guide

Warum sollte man einen Intel-PC übertakten? Der eingefleischte Technologiefreak antwortet mit dem klassischen Ausspruch: „Weil er da ist!“ Das mag poetisch klingen, doch es beeindruckt den IT-Experten nur wenig, denn man braucht schon triftigere Gründe, um Garantieansprüche gegen den Hersteller aufs Spiel zu setzen. Der allerbeste Grund aus wirtschaftlicher Sicht ist jedoch der, dass nach dem Übertakten „überholte“ Geräte wieder von Nutzen sein können. Die Garantiezeit für diese Geräte ist typischerweise bereits abgelaufen, wodurch das Risiko oftmals minimal ist.

So führt zum Beispiel das Übertakten der für Sicherungszwecke angeschafften billigen Celeron-PCs zu einer deutlichen Leistungsverbesserung – sie werden schneller und produktiver. Durch Übertakten lässt sich außerdem die Leistungsfähigkeit von Software im Hinblick auf künftige Hardwareaufrüstungen testen. Nachfolgend wird erläutert, wie man Celeron- und P4-Prozessoren von Intel übertaktet, damit man auch aus älteren Geräten noch Nutzen ziehen kann.

Übertakten auf eigene Gefahr

Hersteller müssen für übertaktete CPUs nicht unbedingt Garantieleistungen übernehmen. Zudem kann durch die Änderungen die Garantie für das Mainboard und die Steckkarten verfallen. Da alle Systeme und Komponenten verschieden sind, können weder TechRepublic noch der Verfasser dieses Artikels für irgendwelche durch Übertaktung entstandenen Schäden haftbar gemacht werden. Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken. Sämtliche Systemmodifikationen erfolgen auf eigenes Risiko.

Was den Prozessortakt beeinflusst

Der Unterschied zwischen den heutigen CPUs und den älteren Modellen liegt im integrierten Cache. Bei den älteren CPUs, so zum Beispiel beim 486er und dem Pentium, war der größte Anteil des Cache im Mainboard integriert. Eine Veränderung der CPU-Betriebsweise wirkte sich nur selten auf den Betrieb des Cache auf dem Mainboard aus. Mittlerweile ist jedoch jeder Prozessor-Cache in der CPU integriert. Selbst wenn der Prozessor mit einem bestimmten Takt klarkommt, wird die CPU unbrauchbar, sobald ein instabiler Cache korrupte Daten ausgibt.

Die Prozessorleistung hängt von zwei Faktoren ab: Der erste Faktor ist die Schnittstelle zwischen dem Mainboard und dem Front-Side-Bus (FSB). Der FSB-Takt gibt das Datenvolumen an, das zwischen der CPU und den anderen Geräten im Computer ausgetauscht werden kann. Auf den meisten Mainboards werden durch den FSB auch die Geschwindigkeit der AGP-Schnittstelle, des PCI- und des ISA-Busses bestimmt. Grundsätzlich verbessert sich die Leistung eines Computers mit der Anhebung des FSB-Taktes.

Intel FSB-Takt

Der FSB auf Intel-Prozessoren liegt zurzeit zwischen 400 MHz beim Celeron und 533 MHz beim Pentium 4. Hier handelt es sich nicht um einfache Taktgeschwindigkeiten, sondern um vierfach getaktete Raten. In der Tat transportieren diese Prozessoren vier Datenpakete pro Taktzyklus, was bedeutet, dass die Celeron-Prozessoren auf einer 100 MHz-Taktrate basieren (100 MHz x 4 = 400 MHz), während der aktuelle Pentium 4 mit einem Takt von 533 MHz läuft (133 x 4 = 533 MHz). Es gibt noch ältere Pentium 4-Modelle, die den 400 MHz-Bus benutzen, doch der Hersteller lässt diese Modelle auslaufen, um den Leistungsunterschied zwischen den neuen Celeron-Prozessoren und dem Pentium 4 noch zu vergrößern.

Der zweite Faktor bei der Geschwindigkeit einer CPU ist der Taktmultiplikator. Der Taktmultiplikator definiert das Verhältnis zwischen der Prozessorgeschwindigkeit und dem FSB. Vor dem Pentium II ließ sich mit Schaltern auf dem Mainboard der Taktmultiplikator für fast alle existierenden Prozessoren einstellen. Heute wird der Taktmultiplikator bereits im Werk fest codiert.

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ZDNet.de Redaktion

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