Categories: PCWorkspace

So geht’s: 130 Minuten Video auf einer CD-ROM

Nicht immer ist das Heimvideo so geworden, wie man sich das vorgestellt hat. Und wer gar semiprofessionell filmt, nimmt Szenen mehrfach aus, und dann muss der Film natürlich hinterher geschnitten werden. Dazu kann man entweder extra Schneidesoftware verwenden wie Adobes Premiere oder für die Profis die Xpress-Software von Avid. Aber es geht auch mit Bordmitteln.

Dabei ist es mitunter durchaus sinnvoll, auch vorhandenes gutes Material in Teile zu zersägen. Nero macht aus einzelnen Filmdateien nämlich einzelne Kapitel. Diese lassen sich nachher auf dem DVD-Player mit den Kapitelsprungtasten bequem erreichen. Auch können Sie mit Menüs direkt angesprungen werden. Wie man Menüs mit Nero erstellt, beschreibt das Kapitel Hübsche CDs machen.

Eine Einschränkung hat die Bordmethode: Sie funktioniert nur für MPEG-Dateien, es muss also zuerst umgewandelt werden, bevor geschnitten werden kann. Und die Bordmittel sind ein wenig versteckt. Im Menüeintrag »File« gibt es eine Option »MPEG Tools«. Ein Klick darauf eröffnet einen Dialog, auf dessen Reitern Unterdialoge abgerufen werden können mit allen nur erdenklichen MPEG-Einstellmöglichkeiten.

Der letzte dieser Reiter trägt den Titel Merge & Cut. Ein Klick darauf eröffnet den Schneidedialog. Der Typ muss korrekt eingestellt sein – die Voreinstellung MPEG-1 ist korrekt für normale MVCDS. Für andere Formate (MVCD kann ja auch S-VCD und andere Formate) muss hier eventuell umgeschaltet werden. Geben Sie eine Zieldatei ein, in der das Bearbeitungsergebnis landen soll. Zum Kleben (Assemble-Schnitt) holt man sich mit dem »Add«-Dialog alle benötigten Dateien, zum Schneiden auch. Denn Schneiden und Kleben macht das Programm in Einem.

Zum Schneiden wählt man mit der Maus eine zu bearbeitende Datei aus und klickt »Edit« an. Dies öffnet ein spartanisches Schneidefenster, das aber für die meisten Fälle seinen Dienst tut. In einem Arbeitsgang kann nur ein Schnitt definiert werden. Sollen aus einer Datei mehrere Schnitte in das Gefüge geklebt werden, wird die Datei mehrfach in die Liste genommen und jeweils unterschiedlich geschnitten.

Der Dialog zeigt das erste Bild (Frame) der Datei sowie die Schnittvorgabe: 0 Stunden, Minuten, Sekunden, Frame 0 bis unendlich. Diese Grenzen kann man nun verschieben. Die Bedienelemente sind intuitiv: Der Fortschrittsanzeiger zeigt die aktuelle Stelle innerhalb der Datei und er kann verschoben werden, die Dreieckstaste spielt den Film ab der aktuellen Stelle normal ab, die zwei Striche pausieren, und die Pfeile schalten einzelbildweise vorwärts und rückwärts.

Ist man an der gewünschten Stelle angelangt, kann man mit den geschweiften Klammern die zwei Schnittmarken für Anfang und Ende (jeweils inklusive des aktuellen Frames) setzen – fertig. Im Test zeigte TMPGEnc übrigens eine Macke: Brechen Sie diesen Dialog nicht mit Cancel ab, das führt zum Absturz. Da alle Marken reversibel sind, ist Speichern gefahrloser.

Nachdem alle Marken gesetzt sind und alle Dateien in der Liste stehen, produziert OK das gewünschte Schnittergebnis in der angegebenen Zieldatei. Wenn Sie nun in Nero brennen, und dort mehrere Dateien eintragen (um Kapitel zu erzeugen), klicken Sie vor dem Start des Brennvorgangs auf jede Filmdatei in der Liste doppelt. In dem eingeblendeten Dialog müssen Sie die Pause auf Null setzen – es sei denn, sie möchten wirklich eine Pause, etwa wenn Sie nicht zwei Kapitel, sondern zwei eigenständige Filme auf CD haben wollen.

Stapelverarbeitung

Das Umwandeln einer großen Anzahl von Daten kann nervig sein. Camcordern, die jede Einstellung (Take) in einer einzelnen Datei ablegen, können beispielsweise der Grund für eine solche Zersplitterung des Films sein. TMEGEnc kann hier viel Mühe ersparen. Zwar nicht Zeit und Mausklicks, aber immerhin das nervige Aufpassen auf den Rechner alle Viertelstunde, um einen neuen Film zu laden.

Laden Sie der Reihe nach jeden Film und das Template, starten jedoch die Umwandlung noch nicht. Speichern Sie die Projektdaten ab (Dateiendung .tpr). Wenn Sie fertig sind, gehen Sie in das Menü File, wo Sie den Eintrag »Batch encode« finden. In diesem Dialog können Sie nun alle Projektdaten in eine Liste eintragen. Diese Liste kann auch abgespeichert werden. Mit einem Klick auf Run wandelt TMEGEnc nun brav alle Dateien der Reihe nach um.

Page: 1 2 3 4 5 6 7

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Quantencomputer: Google meldet Durchbruch bei Fehlerkorrektur

Der neue Quantenchip Willow löst eine Herausforderung, an der seit 30 Jahren gearbeitet wird. Google…

1 Woche ago

OpenAI veröffentlicht KI-Video-Tool Sora

Es erstellt kurze Videoclips aus Textaufforderungen. Sora steht ab sofort Abonnenten von ChatGPT Plus und…

1 Woche ago

KI-Modell „Made in Germany“

Telekom bietet als erstes Unternehmen kommerzielles Angebot mit Teuken-7B von OpenGPT-X.

1 Woche ago

Studie: Mitarbeiterverhalten verursacht IT-Sicherheitsrisiken

Zur Arbeitserleichterung umgehen Mitarbeiter unter anderem Cybersicherheitsrichtlinien. Dazu gehört wie Wiederverwendung von Kennwörtern für geschäftliche…

1 Woche ago

Lichtgeschwindigkeit für generative KI

Optiktechnologie könnte elektrische Verbindungen in Rechenzentren ersetzen und so Geschwindigkeit und Energieeffizienz für KI erheblich…

1 Woche ago

Meta kündigt neues Rechenzentrum für 10 Milliarden Dollar an

Es entsteht im US-Bundesstaat Louisiana. Meta sichert damit den Rechenbedarf für seine KI-Dienste.

1 Woche ago